BVB in der Champions League: Minimalisten in Schwarz-Gelb

    BVB in der Champions League:Minimalisten in Schwarz-Gelb

    von Felix Meininghaus
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    Borussia Dortmund erreicht zwar das Achtelfinale der Champions League, doch nach der trostlosen Nullnummer gegen Sporting Lissabon ist ein Ende der Krise nicht in Sicht.

    Dortmunds Spieler bedanken sich nach dem Spiel bei den Fans.
    Dortmund steht im Achtelfinale der Champions League.
    Quelle: dpa / Bernd Thissen

    In Dortmund dauerte das Spiel eine gute halbe Stunde, auf dem Rasen plätscherte das Spielgeschehen träge vor sich hin, als die Fans die Dinge kurzerhand in die eigenen Hände nahmen: Diejenigen unter den 80.000, die sich Schwarzgelb verbunden fühlen, erhoben sich von ihren Sitzen - auf der Südtribüne stehen sie ja sowieso - und begannen, Rabatz zu machen.
    Irgendjemand musste ja für die Show sorgen, wenn sich schon die 22 Profis auf dem Rasen weigerten, die zahlende Klientel angemessen zu unterhalten. Am Ende einigten sich Borussia Dortmund und Sporting Lissabon auf Remis. Es war eine Nullnummer der mitleiderregenden Art, die dem BVB nach dem 3:0-Erfolg im Hinspiel reichte, um ins Achtelfinale der Champions League einzuziehen, wo bei der Auslosung am Freitag (ZDF-Livestream) Aston Villa aus der englischen Premier League oder der französische Spitzenklub OSC Lille als mögliche Gegner warten.
    Dortmunds Serhou Guirassy im Zweikampf mit Lissabons Eduardo Quaresma.
    Ohne größere Gegenwehr schafft Borussia Dortmund den Sprung ins Achtelfinale. Sporting Lissabon liefert einen uninspirierten Auftritt beim BVB, dem ein 0:0 reicht.19.02.2025 | 2:59 min

    Can: "Nicht mehr gemacht als nötig"

    Warum es der BVB geradezu fahrlässig versäumte, gegen einen biederen Kontrahenten das ramponierte Image aufzupolieren, bleibt unergründlich. "Wir haben nicht mehr gemacht als nötig", räumte Kapitän Emre Can freimütig ein und versprach Besserung:

    Wir müssen lernen, solche Spiele zu gewinnen.

    BVB-Kapitän Emre Can

    Trainer Niko Kovac sah den lahmen Kick von der pragmatischen Seite: "Wir haben das erreicht, was wir wollten. Wir sind weitergekommen. Das steht über allem." Der Kroate hatte sogar ein Lob für seine kickende Belegschaft im Repertoire: "Die Jungs haben das sehr konzentriert und fokussiert runtergespielt."

    Sporting schenkte frühzeitig ab

    Die Gastgeber hatten das Duell gegen den portugiesischen Hauptstadtklub im Grunde genommen schon für sich entschieden, als die Mannschaft des Gegners das Ruhrgebiet noch gar nicht erreicht hatte. Sportings Trainer Rui Borges hatte sich dafür entschieden, neben dem Wunderstürmer Viktor Gyökeres auch noch den pfeilschnellen Außenstürmer Trincao daheim zu lassen und das Kräftemessen damit quasi abgeschenkt.
    Die Personalrochade sorgte in Portugal für einen wütenden Aufschrei, während Kovac und seine Belegschaft frühzeitig mit der nächsten Runde planen konnten, die dem börsenorientierten Fußballunternehmen aus dem Revier einen weiteren Millionensegen garantiert.
    Niko Kovač | Trainer Borussia Dortmund
    Niko Kovac - der neue Trainer beim BVB.05.02.2025 | 1:30 min

    Guirassy vergibt Foulelfmeter

    Doch anstatt einen Gegner, der sich längst aufgegeben hatte, zu besiegen, schoben sich die Dortmunder den Ball uninspiriert hin und her. So viel ist klar: Dieser Kick wird unter den zahlreichen legendären Europapokal-Auftritten unter Flutlicht mit Sicherheit keinen Platz unter den Top 100 erhalten.
    Einige vielversprechende Weitschüsse von Marcel Sabitzer, Karim Adeyemi und Daniel Svensson, ein Pfostentreffer von Giovanni Reyna - das war die magere Ausbeute aus 90 trostlosen Minuten. Da passte es ins Bild, dass Mittelstürmer Serhou Guirassy einen Foulelfmeter kläglich vergab und es damit versäumte, seine Führung in der Torjägerwertung der Königsklasse auf elf Treffer auszubauen.

    Gegen Union Berlin wird es erheblich schwerer

    Dass Dortmund minimalistisch agierte, anstatt einen sichtbaren Schritt aus der Krise zu machen, nahm Kovac mit einem Achselzucken zur Kenntnis:

    Das war kein Zauberfußball, aber man kann in der Champions League auch nicht in jedem Spiel ein Feuerwerk abbrennen.

    BVB-Trainer Niko Kovac

    Bei der Suche nach Stabilität und Spielfreude waren die 90 Minuten gegen Sporting ein Muster ohne Wert. Dass die taumelnde Dortmunder Mannschaft am Samstag im Bundesliga-Alltag gegen Union Berlin erheblich härter gefordert sein wird, weiß auch Kovac: "Da haben wir einen sehr ernstzunehmenden Gegner vor der Brust."
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    Quelle: Reuters

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