Duell mit PSV Eindhoven: BVB malocht sich ins Viertelfinale
Duell gegen PSV Eindhoven :Der BVB malocht sich ins Viertelfinale
von Felix Meininghaus
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Borussia Dortmund steht in der Champions League unter den besten acht Teams und zeigt beim 2:0-Sieg gegen PSV Eindhoven mal wieder seine beiden Gesichter.
Borussia Dortmund steht im Viertelfinale der Champions League. Im Rückspiel gegen die PSV Eindhoven hatte der BVB einige Schrecksekunden zu überstehen, siegte am Ende aber 2:0.13.03.2024 | 2:59 min
Am Ende startete Marcel Sabitzer nochmal richtig durch: Der Österreicher in Diensten von Borussia Dortmund hatte ein riesiges Pensum abgespult und dabei auf dem tiefen Dortmunder Rasen etliche Kilometer zurückgelegt, doch dieser Spurt in der Nachspielzeit musste noch sein.
Sabitzer wollte der Erste sein, der Marco Reus zum zweiten Treffer gratulierte, der nicht nur das Weiterkommen, sondern vor allem die Erlösung bedeutete: Borussia Dortmund steht im Viertelfinale der Champions League, beim hart erkämpften 2:0-Erfolg gegen PSV Eindhoven (Hinspiel 1:1) zeigte der BVB mal wieder seine zwei Gesichter.
Borussia Dortmund hat mit Nuri Sahin (re.) und Sven Bender zwei neue Gesichter in den Trainerstab geholt. Doch die Problemlöser könnten Chefcoach Terzic gefährlich werden.18.01.2024 | 14:32 min
Nach dem brillanten Start beginnt das Zittern
Einer wunderbar griffigen Startphase, in der die Dortmunder die Abwehr des souveränen Tabellenführers der holländischen Erendivisie mit Wucht, Tempo und Präzision ins Chaos stürzte und völlig verdient durch Jadon Sancho in Führung ging, gerieten die Gastgeber nach dem Seitenwechsel mächtig ins Wanken. Nach dem Abpfiff musste Kapitän Emre Can erst einmal "ganz tief durchatmen".
Als es an die Analyse ging, hatte Trainer Edin Terzic "die besten 30 Minuten dieser Saison" gesehen, während der erneut starke Torhüter Gregor Kobel ergänzte:
Doch was danach passierte, gehört auch zur Wahrheit beim börsennotierten Fußballunternehmen in dieser Saison: Der BVB verlor die Kontrolle über das Spiel und geriet mächtig ins Strudeln. Das Weiterkommen hing am seidenen Faden.
Vorjahres-Finalist Inter Mailand hat sich im Achtelfinale aus der Champions League verabschiedet. Im Rückspiel bei Atletico Madrid unterlagen die Italiener im Elfmeterschießen.13.03.2024 | 2:56 min
Edin Terzic legt den Finger in die Wunde
Der BVB taumelte gegen energisch anrennende Niederländer, aber er fiel nicht. Kein neues Phänomen, "wir haben in dieser Saison immer wieder diese Höhen und Tiefen", weiß Terzic, "deshalb stehen wir in der Bundesliga auch nicht da, wo wir stehen wollen."
Und zwar auf Tabellenrang vier, den weit enteilten Tabellenführer aus Leverkusen können die Dortmunder bei 20 Punkten Rückstand allenfalls noch mit dem Fernglas erkennen. Warum der Auftritt nach dem Seitenwechsel so spürbar bröckelte, erklärte Mittelstürmer Niclas Füllkrug mit dem Kräfteverschleiß:
"Aus diesen 30 Minuten 90 machen"
Immerhin konnten die Gastgeber, angetrieben von ihrem unermüdlich rackernden Abwehrchef Mats Hummels, für sich in Anspruch nehmen, tapfer dagegen gehalten zu haben. Dennoch ist die Mannschaft weiter auf der Suche nach einer Konstanz, die sie befähigt, mit der absoluten Spitze mitzuhalten.
Ein Anspruch, den Terzic nicht zum ersten Mal in einem Arbeitsauftrag formuliert:
Genau das ist dem BVB viel zu selten gelungen, und deshalb ist die neuerliche Qualifikation für die Königsklasse angesichts der enorm fordernden Wochen mit Spitzenspielen in Serie (Frankfurt, Bayern, Stuttgart, Leverkusen, Leipzig) in ernste Gefahr geraten.
BVB-Boss Watzke nimmt Team und Trainer in die Pflicht
Ein solcher Ist-Zustand lässt im Revier die Alarmglocken läuten. "Es kann keine gute Saison geben, in der wir am Ende nicht in der Champions League spielen", hat Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke jüngst betont. Doch an diesem Abend unter Flutlicht spielte das keine Rolle.
Entsprechend groß war die Freude, sich in den europäischen Hochadel vorgearbeitet zu haben, zumal der enorm wertvolle Erfolg auch noch mit einer Zusatzeinnahme von 10,6 Millionen Euro veredelt wird, die von der Uefa als Prämie an alle acht verbliebenen Klubs ausgeschüttet werden. Der BVB hat für diesen Geldregen hart malocht und darf sich reich beschenkt fühlen. "Wir wollten eine besondere Nacht haben", sagte Terzic, "und die haben wir uns erarbeitet."
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