Champions League: Dortmund bezwingt Paris Saint-Germain

Borussia Dortmund hat einen ersten Schritt in Richtung Champions-League-Endspiel gemacht. Der BVB setzte sich im Halbfinal-Hinspiel mit 1:0 (1:0) gegen Paris Saint-Germain durch. Niclas Füllkrug erzielte in der 36. Minute das Tor des Tages.

Zudem sicherten sich die Dortmunder durch den Sieg die Qualifikation für die neue Champions- League-Saison. Im maßgeblichen UEFA-Ranking kann die deutsche Eliteliga nun nicht mehr vom zweiten Platz verdrängt werden. Den zusätzlichen fünften Platz bekommt der Fünfte der Bundesliga - aktuell also der BVB, der nicht mehr auf Platz sechs zurückfallen kann.

Beide Teams verzichteten vor 81.365 Zuschauern im Dortmunder Stadion auf eine Abtastphase und suchten von Beginn an den Weg nach vorne. Ousmane Dembele sorgte mit einem 18-Meter-Schuss für den ersten Abschluss, verfehlte das Tor von BVB-Keeper Gregor Kobel aber um einen Meter (11. Minute). Auf der Gegenseite brachte hohes Gegenpressing der Dortmunder Julian Brandt die Möglichkeit, Marcel Sabitzer zu bedienen, der Österreicher scheiterte aus spitzem Winkel an PSG-Keeper Gianluigi Donnarumma (14.).

Trotz der Chance von Sabitzer hatte in dieser Phase des Spiels Paris die Kontrolle übernommen, der BVB lief zumeist hinterher und verlor die Bälle rasch. Die Franzosen, bei denen Dembele mit einem Weitschuss erneut nicht gut genug zielte (18.), kamen wesentlich häufiger und schneller in gefährliche Räume.

Da war es Gold wert, dass nicht nur die BVB-Defensivspieler sehr aufmerksam agierten, sondern auch Karim Adeyemi offenbar Lust aufs Verteidigen hatte – der Flügelwirbler bekam für erfolgreiche Zweikämpfe gegen Dembele und Achraf Hakimi Sonderapplaus von den Rängen.

In der 36. Minute ging es dann auf Dortmunder Seite blitzschnell: Nico Schlotterbeck spielte aus der eigenen Hälfte einen perfekt dosierten Flugball auf Füllkrug, den der BVB-Mittelstürmer aus 15 Metern zum 1:0 verwertete.

Der BVB verdiente sich die Führung nachträglich: Donnarumma musste gegen den von Füllkrug perfekt eingesetzten Sabitzer sein ganzes Können aufbieten, um das 0:2 zu verhindern (44.). Da auch Julian Ryerson bei einem Grundlinienpass von Dembele aufmerksam war, ging es mit der knappen Führung für die Westfalen in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel sah sich der BVB zumeist in die Defensive gedrängt - und hatte in der 51. Minute doppeltes Glück: Erst traf Kylian Mbappé, an diesem Abend bis zur Einwechlsung von Randal Kolo Muani für Bradley Barcola als Mittelstürmer aufgeboten, mit einem Schlenzer den Pfosten. Sekunden danach landete auch ein Schuss von Hakimi am Aluminium.

Zwei Minuten später hielt Kobel einen Abschluss von Mbappé sicher. Fabian Ruiz hatte das 1:1 auf dem Kopf, traf nach Diagonalball von Marquinhos aber das Tor nicht (56.).

Die Borussia hätte wesentlich beruhigter in die Schlussphase des Spiels gehen können, hätte Füllkrug eine überlegte Vorarbeit von Jadon Sancho mit seinem zweiten Treffer gekrönt, doch der deutsche Nationalspieler schoss aus zehn Metern über das Gehäuse (60.). Immerhin kam Dortmund jetzt wieder zu Entlastungsangriffen und längeren Ballbesitzpassagen.

Knapp 20 Minuten lang hielt der BVB die Franzosen so fern vom eigenen Tor, doch die nächsten Pariser Chancen hatten es in sich: Kolo Muani fand im exzellent reagierenden Kobel seinen Meister (73.). Dembele hätte den Ausgleich erzielen müssen, setzte den Ball aber aus bester Position über den Kasten (80.), kurz darauf schoss Vitinha knapp vorbei. Auf der Gegenseite ließen Brandt und der eingewechselte Marco Reus ein mögliches zweites Dortmunder Tor liegen (83.).

So blieb es beim etwas glücklichen, aber sicher nicht unverdienten 1:0-Sieg der Dortmunder. Wenn der BVB beim Rückspiel in Paris ähnlich leidenschaftlich auftritt und in Sachen Effizienz noch ein wenig zulegt, steht das Tor zum Finale in London weit offen.