Zu früher Pfiff besiegelt CL-Aus: Gräfe erklärt Fehlerkette
Fehlentscheidung besiegelt Aus:Der Pfiff, der die Bayern erzürnte
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Ein zu früher Pfiff hat den FC Bayern bei Real Madrid wohl ein Tor gekostet und damit das Champions-League-Aus besiegelt. ZDF-Schiri-Experte Manuel Gräfe erklärt die Fehlerkette.
Die Szene, die die Bayern wohl ein Tor gekostet hat: ZDF-Experte Gräfe erklärt sie.08.05.2024 | 1:54 min
Unglücklicher hätte das Halbfinal-Rückspiel der Champions League zwischen Real Madrid und dem FC Bayern aus Sicht der Münchner mit der 1:2-Niederlage kaum enden können. Die Bayern waren durch zwei späte Gegentore in Rückstand geraten, bevor es in der Nachspielzeit zur strittigen Szene kam.
Matthijs de Ligt regte sich am Spielende auf, weil sein Tor (90.+13) nicht gegeben wurde; Schiedsrichter Szymon Marciniak hatte die Partie wegen einer vermeintlichen Abseitsposition kurz zuvor abgepfiffen.
Matthijs de Ligt verriet, dass sich der Schiedsrichter anschließend entschuldigt habe. Die Abseitsstellung nach einem langen Pass von Kimmich war umstritten, weil Real-Abwehrspieler Antonio Rüdiger auf ähnlicher Höhe war.
Mit Mutwilligkeit beschreibt ein sichtlich aufgewühlter Bayern-Trainer Thomas Tuchel kurz nach dem Aus gegen Real die Fehlentscheidung, die Bayern ein mögliches Tor gekostet hat.08.05.2024 | 4:20 min
Manuel Gräfe versteht Ärger der Bayern
Schiri-Experte Manuel Gräfe klärte anschließend im ZDF die Fehlerkette auf, die Anstoß der der großen Aufregung auf Bayern-Seite war. Zunächst, erklärte Gräfe, hätte der Assistent in der fraglichen Szene mit dem Heben der Fahne warten müssen, danach der Schiedsrichter mit seinem Pfiff. "Alle machen Fehler, ein Referee Marciniak auch", ergänzte der Berliner, "aber mit der Erfahrung auf dem Niveau ist so eine simple Fehlerkette heutzutage und mit VAR schwer zu ertragen. So unnötig und bitter!"
Bis zur 88. Minute führt Bayern 1:0, dann bringt ein Patzer von Manuel Neuer die Wende für Real. Joselu trifft erst zum 1:1 und dann zum Sieg für Real Madrid.08.05.2024 | 2:59 min
Der Treffer von Matthijs de Ligt, schlussfolgerte Gräfe, wäre aus seiner Sicht "korrekt" gewesen. "Allenfalls de Ligt kann minimal im Abseits gewesen sein", der Niederländer aber sei beim Pass von Joshua Kimmich "nicht relevant" gewesen, seine Abseitsstellung also "nicht strafbar". Der neben de Ligt in einen Zweikampf verwickelte Noussair Mazraoui habe dagegen "offensichtlich nicht im Abseits" gestanden. Die "Refs", schrieb Gräfe, "hätten das Spiel so oder so weiterlaufen lassen müssen!". Für ihn sei die "heftige Kritik der Bayern" deshalb "nachvollziehbar".
Nach dem verpassten Champions-League-Finale gegen Dortmund und der ersten titellosen Saison seit 2012 sitzt die Enttäuschung tief. Mehr als Neuers Fehler wurmt ein Schiri-Fauxpas.
von Maik Rosner
Analyse
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