Nach Niederlage gegen Lazio: Unbequeme Fragen an Tuchel
Nach Niederlage gegen Lazio Rom:Unbequeme Fragen an Bayern-Trainer Tuchel
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Thomas Tuchel droht der nächste Titel durch die Finger zu gleiten. Der Trainer steht nach der Niederlage gegen Lazio Rom beim FC Bayern immer mehr auf verlorenem Posten.
Nach seinem ganz persönlichen Inferno von Rom umwehte Thomas Tuchel ein Hauch von Endzeitstimmung. Die Fragen nach seiner Zukunft aber empfand der angeschlagene Trainer von Bayern München in der Stadt der Caesaren offenbar als Majestätsbeleidigung - doch sie stellen sich immer drängender.
Wackelt der Trainerstuhl?
"No", wehrte Tuchel die Frage einer italienischen Reporterin zu seiner Jobsicherheit ab. Doch die Diskussion begleitete ihn wie ein Schatten. Mache er sich nach dem 0:1 (0:0) im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Außenseiter Lazio Rom nicht Sorgen um seinen Posten, wurde er erneut gefragt.
"Nein", sagte Tuchel schmallippig. Außerdem würde er "gerne über das Spiel sprechen". Aber muss er nicht zittern? Tuchel, lauter: "Ich habe mit Nein geantwortet." Punkt. Aber nicht Ende: Nach Pokal-Aus und Ligagipfel-Desaster hätte Tuchel bei einem Scheitern in der ersten K.o.-Runde der Königsklasse keine Argumente mehr.
Tuchel "frustriert und sauer"
Die Mannschaft scheint ihm zu entgleiten. "Frustriert und sauer" sei er über die Pleite, bekannte er. Aber auch "ratlos" ob des "krassen Leistungsabfalls" in der zweiten Hälfte, in der Ciro Immobile ihn und die Bayern mit seinem Elfmeter nach der Roten Karte gegen Dayot Upamecano ins Herz getroffen hatte. Ohne seine hilflose Elf auch nur eines Blickes zu würdigen, stieg er mit hängendem Kopf in die Katakomben hinab.
Bosse wie Spieler indes beschworen das Mia san mia. "Wir kämpfen uns da gemeinsam raus", sagte Sportdirektor Christoph Freund. Es gebe zwar "nichts schönzureden", bekannte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen. Doch im Rückspiel am 5. März sei noch alles drin. "Das ist die Botschaft, die wir mitnehmen müssen: dass diese Mannschaft die Qualität und den Willen hat, weiterzukommen." Hat sie die?
Bayern-Routinier Thomas Müller resümierte:
Das war schon fast Slapstick, wie wir uns von Fehler zu Fehler gerettet haben.
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Thomas Müller
Bayern München "Gegenteil von einer gefestigten Einheit"
Das Team sei "das Gegenteil von einer gefestigten Einheit", so Müller weiter. Hat der Trainer diese Ansammlung von Weltmeistern und Champions-League-Siegern derart verunsichert? Oder können sie es nicht (mehr) besser? "Thomas kämpft auch mit der Situation, weil er die Mannschaft anders Fußball spielen lassen will", sagte Freund. Anders formuliert: Da passt was nicht zusammen. Das belegt auch die Statistik: Tuchel gewann nur eines seiner sieben K.o.-Spiele als Bayern-Coach - im Pokal gegen den Drittligisten Münster.
Im 43. Spiel kassierte er seine zehnte Niederlage - sein Vorgänger Julian Nagelsmann saß bis zu dieser Marke 84-mal auf der Bank. Dennoch findet Müller die Trainerdebatte "ein Stück weit respektlos". Es brauche niemand zu hoffen, "dass wir uns selbst zerfleischen", sagte er. Vielmehr sei es "die Qualität des FC Bayern, bis zur letzten Sekunde zu kämpfen".
Tuchel muss am Sonntag in Bochum den von Freund eingeforderten "Turnaround" schaffen. "Wir sind dran, der Schlüssel ist definitiv noch nicht gefunden", sagte er über die Launen seiner Elf. Und, ja: "Es ist selbstverständlich meine Verantwortung, die Mannschaft dahin zu bringen, das besser zu machen." Eines sei gewiss: "Wir werden nicht von unserem Weg abgehen."
Die Stimmung beim FC Bayern ist angespannt, Trainer Thomas Tuchel hat viele Baustellen zu bearbeiten. Sportjournalist Manu Thiele analysiert die Situation bei den Münchnern.17.08.2023 | 14:08 min
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