CL-Achtelfinale gegen Rom: Bayerns Endspiel vor dem Frühling

    CL-Achtelfinale gegen Lazio Rom:Bayerns Endspiel noch vor dem Frühling

    von Maik Rosner
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    Für die Münchner ist das Rückspiel gegen Lazio Rom bereits ein gefühltes Finale. Wegen des Zerwürfnisses mit Trainer Tuchel ruht die Hoffnung auf dem Eigenantrieb der Spieler.

    Das Bild zeigt FC-Bayern-Coach Thomas Tuchel bei einer Trainingseinheit.
    Es geht für den FC Bayern und Thomas Tuchel um sehr viel im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Lazio Rom.
    Quelle: Imago

    Eigentlich steht dem FC Bayern am Dienstag nur das Rückspiel gegen Lazio Rom im Achtelfinale der Champions League bevor. Normalerweise beginnt für die Münchner mit solchen Partien die Saison erst so richtig. Doch jetzt geht es für sie schon darum, ihre verkorkste Spielzeit wenigstens halbwegs zu retten.
    Ohnehin droht ihnen die erste titellose Saison seit zwölf Jahren. Aus dem DFB-Pokal sind die Bayern längst ausgeschieden - in der zweiten Runde beim Drittligisten Saarbrücken. In der Bundesliga haben sie nach zuvor elf Meistertiteln in Serie zehn Punkte Rückstand auf Tabellenführer Leverkusen.

    De Ligts eindringlicher Appell

    Bleibt also noch dieses Spiel gegen das mittelmäßige Lazio, das die erste Verabredung in Rom mit 1:0 gewonnen hatte.

    Eigentlich sind wir alle zusammen in der Scheiße, wir müssen zusammen auch da rauskommen.

    Matthijs de Ligt, FC Bayern

    Doch von einer Gemeinschaft sind sie beim FC Bayern gerade so weit entfernt wie vom Triple 2020. Thomas Tuchel musste am Tag vor dem Rückspiel auch Fragen beantworten, ob er die Mannschaft noch erreiche und die Partie gegen Rom sein persönliches Endspiel sein könne, besonders im Falle eines Ausscheidens.

    Tuchel: "Ich werde daran wachsen"

    "Nicht von meiner Seite - und für andere kann ich nicht sprechen", antwortete der Trainer und ergänzte: "Es kann sich jeder sicher sein, dass es niemanden gibt, der mehr Ehrgeiz hat das Spiel zu gewinnen als ich." Später sagte er zu seinem insgesamt missglückten Engagement beim FC Bayern: "Ich werde daran wachsen."
    In den Münchner Zeitungen stehen vor dem gefühlten Finale noch vorm Frühling derweil Schlagzeilen, die nach Apokalypse klingen. "Das Harakiri mit Tuchel" (Abendzeitung) oder "Mit Tuchel in den Abgrund" (tz) war auf den Titelseiten zu lesen - und in den Sportteilen Prognosen wie "Bis zum bitteren Ende" und "Jetzt droht die Eskalation".

    Tuchels kritisiert und analysiert "rücksichtsloser"

    Auch im Verein stellen sie sich die Frage, wie lange der öffentlich ausgetragene Zersetzungsprozess mit Tuchel noch so weitergehen soll, kann und darf. Von einem Miteinander kann längst nicht mehr die Rede sein.
    Lucas Hoeler (SC Freiburg) mit dem Tor zum 2:2 Ausgleich.
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    Zu offensichtlich sind die Dissonanzen zwischen dem Trainer und weiten Teilen der Mannschaft. Tuchels massive Kritik nach dem 2:2 in Freiburg am Freitag war da nur die Spitze des Zerwürfnisses.
    Nachdem der Verein zuletzt die Trennung von Tuchel zum Saisonende ein Jahr vor Ablauf des Vertrages verkündet hatte, ließ der Trainer wissen, er könne seine Entscheidungen nun "rücksichtsloser" fällen. Davon macht er unüberhörbar auch in seinen Spielanalysen Gebrauch.

    Ziehen die Bayern die Notbremse?

    Gegen Rom wird der 50-Jährige auf jeden Fall noch auf der Bank sitzen. Dann geht es auch um finanzielle Hilfsmittel für den Umbruch im Sommer, um weitere 10,6 Millionen Euro UEFA-Prämie fürs Weiterkommen.
    Ob nach Lazio die Notbremse gezogen wird, womöglich sogar unabhängig davon, ob das erste Aus im Achtelfinale seit 2019 eintritt oder das Viertelfinale erreicht wird? Darüber wird gerade viel spekuliert.

    Keine interne Interimslösung verfügbar

    Beim FC Bayern haben sie allerdings auch das Problem, dass sie über keine interne Interimslösung bis zum Saisonende verfügen, ehe ein neuer Chefcoach übernehmen soll. Nicht vermittelbar wäre beispielsweise Tuchels Assistent Zsolt Löw, der zuletzt in Bochum mit Mittelfeldspieler Joshua Kimmich aneinander geraten war.
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    Vor dem gefühlten Endspiel setzen sie beim FC Bayern also notgedrungen auf das Prinzip Hoffnung. Diese ruht vor allem auf dem Eigenantrieb der Spieler. Routinier Thomas Müller versicherte bereits:

    Ich bin davon überzeugt, dass wir marschieren werden wie die Feuerwehr.

    Thomas Müller, FC Bayern

    Das passte zumindest ins übergeordnete Bild. Bei den Bayern brennt's ja.
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