Darmstadt 98 vor Derby gegen Frankfurt: "Es muss scheppern"
Derby gegen Eintracht Frankfurt:Darmstadt 98: "Es muss auch mal scheppern"
von Christoph Ruf
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Darmstadt 98 schwört sich auf das Hessen-Derby gegen Eintracht Frankfurt ein. Ein Dreier soll her, auch wenn die dringend benötigten Verstärkungen noch auf sich warten lassen.
Der Trainer des SV Darmstadt 98, Torsten Lieberknecht, fordert von seinen Lilien einen Sieg im Derby gegen Eintracht Frankfurt.
Quelle: dpa
Am Dienstag war der Trainer des SV Darmstadt 98, Torsten Lieberknecht, Gast beim ersten Darmstädter Fan-Abend des Jahres 2024. Über zwei Stunden stand er den gut 200 Fans Rede und Antwort. Und das, wie man hört, in gelöster und freundlicher Atmosphäre.
"Dass du als Tabellenletzter auch kritische Anmerkungen hörst, ist klar", berichtete Lieberknecht vor dem wichtigen Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt. Es sei aber ein "sehr guter Austausch" gewesen mit viel aufmunternden Worten für Trainerstab und Team.
Derby: Bei Lieberknecht "kribbelt es"
Überhaupt ist die Ruhe im Umfeld einer der größten Trümpfe beim Tabellenletzten, der am Samstag den großen Nachbarn empfängt, bei dem Saša Kalajdzič erstmals zum Einsatz kommen könnte. "Es kribbelt, insbesondere bei mir", sagte Lieberknecht.
"Ich habe die Erwartung, dass meine Mannschaft neben der taktischen Herangehensweise eines zeigt: Derbystimmung auf dem Platz." Woran die sich festmacht, ist für den Coach offensichtlich:
Niederlage als Mutmacher
Mut macht den Lilien dabei durchaus auch der Auftritt am vergangenen Wochenende. Trotz der 0:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund überzeugte das Team dabei kämpferisch und fußballerisch und wurde von den Fans mit Applaus verabschiedet.
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Die Lilien-Ultras hatten sich schon zuvor gesanglich auf die ungeliebte SGE eingestimmt, deren Stadion nicht einmal 25 Kilometer Luftlinie entfernt vom Böllenfalltor ist. "Holt euch den Derbysieg", war schließlich nach Schlusspfiff auf einem Transparent zu lesen.
Darmstädter Probleme sind offensichtlich
Allerdings war auch gegen Dortmund gut zu erkennen, was den wackeren Lilien das Leben schwermacht. Immer wieder fielen zuletzt wichtige Akteure verletzungsbedingt aus, in der Breite ist der Kader zu schwach besetzt, um alle Ausfälle kompensieren zu können.
So muss in Marvin Mehlem seit Wochen der kreative Kopf des Teams ersetzt werden. Immerhin: Mehlem steigt in der kommenden Woche wieder ins Training ein, Fabian Nürnberger ist bereits zurück im Mannschaftstraining.
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Handlungsbedarf im Sturm
Allerdings liegt das offensichtlichste Defizit im Angriff. Die beiden etatmäßigen Stürmer Luca Pfeiffer und Oscar Vilhelmsson haben nur je ein Tor geschossen, Tim Skarke bringt es auf drei - in der Summe sind vier Treffer durch Offensivspieler zu wenig.
Kein Wunder also, dass derzeit unter Hochdruck nach einem torgefährlichen Strafraumspieler gesucht wird. Ein erster Schritt in diese Richtung ist die Leihe von Julian Justvan von der TSG Hoffenheim. Der offensiv flexibel einsetzbare Justvan kam in der Hinrunde in vier Bundesliga-Partien und einer Begegnung im DFB-Pokal für die TSG zum Einsatz und bleibt erstmal bis zum Saisonende in Darmstadt.
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Maglica zu Derby: "Emotional etwas anders"
Auch an Gerrit Holtmann (derzeit vom VfL Bochum an Antalyaspor verliehen) ist Darmstadt interessiert. Dennoch will man gegen die Eintracht ein Erfolgserlebnis feiern. Verteidiger Matej Maglica sagt:
"Es geht darum, die drei Punkte zu Hause zu behalten."
Klassenerhalt bleibt realistisches Ziel
Gelänge ein solcher Dreier im Risikospiel gegen die favorisierten Frankfurter, wäre es zwar erst der dritte Saisonsieg der Lilien. Doch so niederschmetternd die Punkteausbeute auch sein mag, ist der Klassenerhalt nach wie vor ein realistisches Ziel.
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Schließlich punktet auch die unmittelbare Konkurrenz aus Köln und Mainz seit Langem nur im Schneckentempo. Die beiden Teams vom Rhein liegen vor dem 18. Spieltag nur einen einzigen Punkt vor den Lilien.
Wegen des Wintereinbruchs mit Eis und Schnee hat die DFL das Bundesliga-Spiel zwischen Mainz und Union Berlin abgesetzt. Die Sicherheitsrisiken seien zu hoch.