Spannendes Projekt: Kompany legt als Bayern-Trainer los

Kompany legt als Trainer los:Bayern: Spannendstes Projekt der Bundesliga

von Maik Rosner
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Mit dem ersten offiziellen Training beginnt die Arbeit für den neuen Münchner Coach Kompany so richtig. Für den 38-Jährigen überwiegen die Chancen, für andere eher die Risiken.

Vincent Kompany (rote Kappe) , der neue Trainer des FC Bayern zum ersten mal beim Training an der Säbener Strasse in München
Jetzt geht's richtig los für Vincent Kompany (rote Kappe), den neuen Trainer des FC Bayern.
Quelle: Imago

Als Sportdirektor Christoph Freund am Dienstag über Vincent Kompany sprach, war viel von "großer Vorfreude" beim neuen Trainer und FC Bayern die Rede. Kompany sei "extrem motiviert", sagte Freund: "Er sprüht vor Energie. Er kann es kaum erwarten, mit den Jungs auf dem Platz zu stehen."
Am Mittwoch um 15:30 Uhr bittet Kompany zur ersten offiziellen Einheit. Damit beginnt bei den Münchnern nach ihrer ersten titellosen Saison seit zwölf Jahren mit dem recht unerfahrenen Trainer das wohl spannendste Projekt der Bundesliga.

Kompanys Start mit Rumpfteam

Kompanys Einstand beim FC Bayern liegt schon eine Weile zurück. Am 30. Mai hatte sich der 38 Jahre alte Belgier vorgestellt. Der frühere Innenverteidiger (RSC Anderlecht, Hamburger SV, Manchester City) hatte zudem bereits am Freitag mit einigen Frühstartern wie Eric Dier, Raphaël Guerreiro und Serge Gnabry auf dem Rasen gestanden.

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Am Samstag hatte Kompany mit seinem Trainerstab das Vereinsmuseum besucht. Nach den Untersuchungen und Leistungstests am Montag und Dienstag dürften nun beim Training noch mindestens 15 Profis fehlen, darunter die zwölf EM-Teilnehmer des FC Bayern. Die meisten davon sollen Ende des Monats dazustoßen. Harry Kane wird erst nach Bayerns Südkorea-Reise (31. Juli bis 5. August) zurückerwartet.

Freund: "Sind schon sehr gut aufgestellt"

Von drei gestandenen für insgesamt fast 130 Millionen Euro Ablöse erworbenen Zugängen João Palhinha (FC Fulham/EM-Urlaub), Michael Olise (Crystal Palace/in Frankreichs Olympia-Team) und Hiroki Ito (VfB Stuttgart) ist nur Letzterer beim Trainingsauftakt dabei. Am Dienstag stellte sich der japanische Innen- und Linksverteidiger vor. Er freue sich über die Chance beim FC Bayern, sagte der 25-Jährige, "ich will das genießen".

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Die Veränderungen in der Belegschaft der Münchner schreiten voran. Nach Ito und Olise steht auch Palhinha vor der Unterschrift. Bisher stockt es noch bei den Abgängen.
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Zu den weiteren Kaderplänen wollte sich Freund nicht äußern. Durch die drei "absoluten Wunschtransfers" sei man "schon sehr gut aufgestellt" und "nicht unter Druck", befand er. Der Umbruch ist aber längst nicht abgeschlossen.

Kompany will mit seiner Arbeit überzeugen

Kompany, zuletzt mit FC Burnley aus der englischen Premier League abgestiegen, begleiten derweil Zweifel, weil er als Trainer noch nicht auf dem höchsten Niveau gearbeitet hat. Zudem erhielt er in der monatelangen Trainersuche des FC Bayern den Zuschlag erst, nachdem Wunschlösungen wie Xabi Alonso und Ralf Rangnick nicht zur Verfügung standen.
Für ihn sei nicht wichtig, dass vorher alle überzeugt sind, hatte Kompany bei seiner Vorstellung gesagt, "ich will überzeugen mit meiner Arbeit auf dem Platz."

Einnahmen für weiteren Kaderumbau angestrebt

Seine neue Aufgabe hält für Kompany nicht nur sportliche Herausforderungen bereit, darunter jene, Alonso und Leverkusen als Meister abzulösen. Kompany wird sich auch bewähren müssen im Umgang mit seiner neuen Belegschaft. Ob die bis 2027 vereinbarte Zusammenarbeit erfolgreich wird, dürfte davon abhängen, inwieweit er die Mannschaft von seiner Lehre und mit seiner Persönlichkeit überzeugt.
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Quelle: Imago


Einige Härte- und womöglich sogar Streitfälle deuten sich bereits an. Verkaufskandidaten wie Leon Goretzka und Gnabry haben stets signalisiert, bleiben zu wollen. Der FC Bayern möchte jedoch Einnahmen für den weiteren Kaderumbau erzielen. Kompany ist sofort als Moderator gefordert. 

Eberls Vorschusslorbeeren und Verantwortung

Für den jungen Coach ist der Job vor allem eine Chance. Für andere im Verein überwiegen eher die Risiken. Sollte es nicht miteinander funktionieren, dürfte das auf jene zurückfallen, die seine Verpflichtung vorangetrieben haben. Das ist neben dem Vorstandschef Jan-Christian Dreesen besonders Max Eberl.
Der Sportvorstand hatte Kompany als "einen der interessantesten Trainer Europas" bezeichnet. Ärgerlich sei, ihn nicht gleich kontaktiert zu haben, dann hätte man sich viele Unannehmlichkeiten bei der Trainersuche ersparen können. Sportliche Unannehmlichkeiten sollten aus Sicht des FC Bayern nun besser ausbleiben.

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