1:1 in Dortmund: Last-Minute-Leverkusen rettet Remis

Bayer Leverkusen hat seine Erfolgsserie fortgesetzt und ist nun seit 45 Pflichtspielen ungeschlagen. Dank des Kopfballtreffers von Josip Stanisic in der 7. Minute der Nachspielzeit sicherte sich der neue deutsche Fußball-Meister im Topspiel des 30. Spieltags am Sonntag bei Borussia Dortmund noch ein 1:1 (0:0). Es war in dieser Saison das bereits 14. Bayer-Tor in der Nachspielzeit. Zuvor hatte Niclas Füllkrug (81.) die Schwarz-Gelben in Führung geschossen.

Dortmunds Torschütze war bedient: "Wir waren über die gesamte Spielzeit das bessere Team. Das fühlt sich jetzt bescheiden an." Der Dortmunder Coach Edin Terzic monierte: "Wir waren zu passiv."

Der BVB konnte sich auf die schwarz-gelben Fahnen schreiben, immerhin die zehn Spiele währende Siegesserie des Gegners gebrochen zu haben. Wichtiger wird es für den BVB allerdings am kommenden Wochenende im direkten Duell um den vierten Tabellenplatz bei RB Leipzig, das nun zwei Punkte und zwölf Tore vorne liegt. 

Bayer-Trainer Xabi Alonso war mit dem Motto in die Partie gegangen: "Wir müssen nicht gewinnen. Aber wir wollen gewinnen." Auch ohne den geschonten Florian Wirtz, der zunächst auf der Bank saß, kontrollierte die Bayer-Elf von Beginn an das Geschehen. Der Jungstar war einer von insgesamt fünf Profis, die nach dem Europa-League-Spiel bei West Ham (1:1) aus der Startelf rotiert hatte. Die auf nur einer Position geänderte Dortmunder Mannschaft fand dagegen nur schwer ins Spiel. 

Leverkusen bestimmte zwar das Spiel, blieb aber zunächst ohne gefährliche Abschlüsse. Neben Victor Boniface fehlte als Abnehmer auch der gleichfalls geschonte Patrik Schick, Nathan Tella war die Sturmspitze. Der nigerianische Nationalspieler bekam für ein vermeintliches Foul auch nach VAR-Überprüfung keinen Elfmeter (30.). Ein Freistoß von Alejandro Grimaldo (39.) auf das Tornetz war das einzige Highlight der spielerisch überlegenen Gäste vor der Pause.

War der BVB in Ballbesitz, dann meist nur kurz: Die Zuspiele blieben nach dem berauschenden Auftritt gegen Atletico Madrid fünf Tage zuvor ungenau. Auch der zuletzt ganz starke Marcel Sabitzer bemühte sich lange vergeblich um Ordnung, der Österreicher bekam aber plötzlich die bis dato beste Torchance, Bayers Schlussmann Lukas Hradecky parierte (42.). 

Nach der Pause legte der BVB die Angst vor dem Risiko ab und übte mehr Druck aus, wodurch aber auch Räume für Konter entstanden. Hätte Jeremie Frimpong einen einfachen Querpass nicht verstolpert, wäre wohl das 0:1 gefallen (49). Grimaldos zweiter gefährlicher Freistoß folgte (57.). Mit seinem Treffer läutete Füllkrug eine hitzige Schlussphase ein - an deren Ende einmal mehr Last-Minute-Leverkusen zum Ausgleich traf.