"Bolzplatz" zu Investoren-Aus:Der Grundkonflikt schwelt weiter
von Ralf Lorenzen
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Die DFL hat den geplanten Investoren-Deal abgebrochen. Ein neuer Anlauf, die dafür nötige Akzeptanz zu gewinnen, zeichnet sich nicht ab. Doch der Grundkonflikt schwelt weiter.
Die DFL nimmt nach wochenlangen Fan-Protesten Abstand vom geplanten Investoren-Deal. Über die Gründe und die Folgen des geplatzten Deals für den deutschen Fußball.22.02.2024 | 9:25 min
In den letzten Tagen zeichnete sich immer deutlicher ab, dass das DFL-Präsidium den eingeschlagenen Weg einer strategischen Partnerschaft mit einem Finanzinvestor überdenken würde. Immer massiver wurde der Protest der Fanszene, immer größer der Zweifel an der rechtlichen Haltbarkeit des umstrittenen Abstimmungsergebnisses.
Zuletzt hatte sich selbst die DFB-Spitze vom DFL-Beschluss distanziert. Als allgemein damit gerechnet wurde, dass das DFL-Präsidium eine neue Abstimmung beschließen würde, erklärte sie den Weg am Mittwoch für komplett beendet.
"Die Ultras in den Kurven haben sehr klug und sehr kreativ für Protest gesorgt und haben die Verantwortlichen des deutschen Fußballs in gewisser Weise am Nasenring durch die Stadien gezogen", sagt ZDF-Sportreporter Markus Harm in der aktuellen Folge "Bolzplatz". Harm weiter: "Es war eigentlich nicht mehr aufzuhalten. Man konnte gar keine andere Lösung finden, als abzubrechen, denn alles andere wäre unglaubwürdig gewesen."
Nach heftigen Fanprotesten beendet die Deutsche Fußball-Liga die Gespräche über den Einstieg eines Investors. Hans-Joachim Watzke spricht von einer "Zerreißprobe für den Fußball".21.02.2024 | 1:50 min
Grundlegender Konflikt
Der Sprecher des DFL-Präsidiums, Hans-Joachim Watzke, sprach von einer "Zerreißprobe" im deutschen Fußball. Was den Einstieg eines Investors angeht, scheint dieser nun abgewendet. "Der erste Investorenprozess im Sommer letzten Jahres ist gescheitert. Jetzt ist der zweite Investorenprozess gegen die Wand gefahren worden. Ich glaube, die DFL und die Verantwortlichen können sich nicht mehr erlauben, das den Fans schmackhaft zu machen", erläutert Harm.
In der Auseinandersetzung um den Einstieg eines Inverstors spiegelt sich jedoch ein grundlegender Konflikt wider. Dabei geht es letztlich um den wirtschaftlich richtigen Weg für den deutschen Profi-Fußball. Es geht um die Frage: Wachstum oder Konsolidierung?
"DFL wäre gut beraten, schuldenfreie Klubs zu befördern. Und dann steht wieder die nächste TV-Rechtevergabe an, da wird Geld da sein", so Thomas Kessen, Sprecher "Unsere Kurve".22.02.2024 | 4:52 min
Zauberwort Digitalisierung
Der jetzt gescheiterte Investorendeal zielte vor allem auf Mehreinnahmen der internationalen Medienerlöse, bei denen die Bundesliga weit hinter der Premier League hinterherhinkt. Das Zauberwort auf diesem Weg lautet Digitalisierung. Dafür waren 600 Millionen Euro aus dem Deal eingeplant.
"Wir müssen bessere digitale Infrastrukturen schaffen und wir müssen uns deutlich sichtbarer machen im internationalen Wettbewerb", sagte Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen der dpa. "Es ist wirklich so, dass die Mittel fehlen, um das anzugehen."
Bislang haben sich die großen Klubs, denen es vor allem um ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit geht, mit Reaktionen auf das Scheitern des Investoren-Deals noch zurückgehalten. Auf jeden Fall werden ab jetzt die Überlegungen beginnen, wie der Wachstumskurs alternativ zu finanzieren ist. Bei vergangenen Konflikten hatte Bayern München auch schon mal mit dem Ausstieg aus der Zentralvermarktung der TV-Gelder gedroht.
Streitfrage Geld
Wenn man dagegen den organisierten Fans glaubt, hat die Bundesliga kein Wachstums-, sondern ein Verteilungsproblem. "Wenn es im deutschen Fußball eins zur Genüge gibt, dann ist es Geld", sagt Thomas Kessen, Sprecher des Fanbündnisses "Unsere Kurve", im Bolzplatz: "Das Geld ist bloß absolut ungleich und unfair verteilt. Bei diesen Vergleichen mit La Liga und der Premier League geht es ja nur um ein Rattenrennen, darum, wer mehr Geld einnimmt."
Dieser Interessensgegensatz kann bei nächster Gelegenheit wieder aufbrechen - zumal die Fanszene aus dem jetzigen Konflikt die Erfahrung mitnimmt, wirklich etwas verändern zu können.
Dialog statt Tennisbälle
Im aktuellen Konflikt fehlte der DFL-Geschäftsführung eine überzeugende Kommunikationsstrategie. Der ständige Hinweis auf die veröffentlichten FAQ und Videofilme ersetzt keine Gespräche. Dem ehemaligen Geschäftsführer Christian Seifert war es zumindest phasenweise gelungen, über die "Task Force Zukunft Profifußball" Kommunikationskanäle offen zu halten. Daran muss dringend angeknüpft werden, sollen nicht bald wieder Tennisbälle auf den Fußballrasen fliegen.
Kommentar
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