Ballon d'Or: Rodri siegt, Real sauer, Kroos bester Deutscher
Kroos und Gwinn beste Deutsche:Ballon d'Or: Rodri siegt - Real sauer
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Spaniens Europameister Rodri von Manchester City hat den Ballon d'Or gewonnen. Während Toni Kroos als bester Deutscher Neunter wurde, boykottierte Real Madrid die Gala komplett.
Spaniens Europameister Rodri ist für seine überragende Saison mit dem Ballon d'Or ausgezeichnet worden. Der 28-Jährige von Englands Meister Manchester City erhielt die Auszeichnung am Abend im Pariser Théâtre du Châtelet.
Rodri, bei der EM 2024 als bester Spieler ausgzeichnet, gewann die Wahl, die erstmals gemeinsam von "France Football" und der UEFA organisiert wurde, vor Vinícius Júnior von Real Madrid sowie dessen Teamkollegen Jude Bellingham und Dani Carvajal.
Bei den Fußballerinnen setzte sich Aitana Bonmatí von Champions-League-Gewinner FC Barcelona durch.
Stimmberechtigt waren bei den Männern 100 Journalistinnen und Journalisten aus den 100 in der Weltrangliste am besten platzierten Ländern. Bei den Frauen wurden die 50 besten Nationen berücksichtigt.
Vergabe des Ballon d'Or in Paris mit Siegerin Aitana Bonmati vom FC Barcelona
Quelle: dpa
Bis 1994 war der Ballon d'Or nur für europäische Spieler von europäischen Vereinen ausgeschrieben. 1995 kamen nicht-europäische Spieler, die in europäischen Klubs spielten hinzu, ehe sich die Konkurrenz im Jahr 2007 komplett für alle Spieler weltweit öffnete.
Dem Ballon d’Or wird mehr Bedeutung als dem "Weltfußballer des Jahres" der FIFA zugerechnet - und er gilt als die wichtigste individuelle Auszeichnung für einen Fußballspieler.
Rekordgewinner des Ballon d'Or ist Lionel Messi, der zwischen 2009 und 2023 acht Mal ausgezeichnet wurde.
Real streicht kurzfristig Sonderflug nach Paris
Offenbar war bereits zuvor durchgesickert, dass kein Real-Profi Sieger sein würde. So verzichtete der spanische Rekordmeister kurzfristig geschlossen auf den Sonderflug nach Paris.
Dies spiegelte sich auch bei der Gala wider: Der Programmpunkt, bei dem Real als beste Mannschaft geehrt wurde, wurde nur mit einem Videoeinspieler abgehandelt.
Real begründete den Boykott mit mangelndem Respekt. "Wenn die Kriterien nicht Vinicius als Gewinner ausweisen, dann sollten dieselben Kriterien Daniel Carvajal als Gewinner ausweisen", teilte der Klub der Nachrichtenagentur AFP mit: "Da dies nicht der Fall war, ist klar, dass sie Real Madrid nicht respektierten."
Kroos: Vinicius "der Beste"
Real-Mittelfeldspieler Eduardo Camavinga bezeichnete die Wahl als "Fußball-Politik" und schrieb bei X zu einem Foto von sich und Vinícius Júnior: "Mein Bruder, du bist der beste Fußballspieler der Welt und keine Auszeichnung kann etwas anderes sagen."
Toni Kroos, der als bester Deutscher auf Platz neun landete, kommentierte ein Bild des Brasilianers bei Instagram mit den Worten "Der Beste".
Auch Kane und Mbappe fehlen
Bei der Preisvergabe in Paris suchten die Gäste im Saal auch vergebens nach Kylian Mbappé, der gemeinsam mit Bayern Münchens Harry Kane als bester Torschütze der vergangenen Saison ausgezeichnet wurde, sowie Carlo Ancelotti, der als Trainer des Jahres geehrt wurde.
Spaniens Nationaltrainer indes kritisierte die Abwesenheit der prominenten Fußballgrößen. "Es ist nicht gut für den Fußball, dass ein Unternehmen wie Real Madrid bei einer Gala dieser Art nicht anwesend ist", wurde er von "El País" zitiert.
Rodri gibt sich zurückhaltend
Rodri selbst reagierte diplomatisch. "Sie haben ihre Entscheidung getroffen, sie wollten daher nicht hier sein. Ich konzentriere mich nur auf meinen Klub und meine Teamkollegen", sagte der in Madrid geborene ehemalige Atletico-Profi.
Bei den Fußballerinnen landeten die Bayern-Spielerinnen Giulia Gwinn und Lea Schüller auf Platz 19 und Platz 24, Sjoeke Nüsken vom FC Chelsea kam auf Rang 25.
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Trainer des Jahres im Männerfußball: Carlo Ancelotti (Real Madrid)
Trainerin des Jahres im Frauenfußball: Emma Hayes (Chelsea/USA)
Bester Torjäger: Harry Kane (England/FC Bayern), Kylian Mbappé (Frankreich/Real Madrid/PSG)
Soziales Engagement: Jennifer Hermoso (Spanien/CF Pachuca Femenil und Tigres Femenil)
Verein des Jahres der Männer: Real Madrid
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