Formel 1: Fahrertausch bei Red Bull - geht Verstappen?
Vom Top- zum Problemteam:Fahrertausch bei Red Bull - geht Verstappen?
von Karin Sturm
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Beim Formel-1-Rennen in Suzuka sitzt der Japaner Yuki Tsunoda erstmals neben Max Verstappen im Red Bull. Die derzeitigen Probleme des Weltmeister-Teams dürfte dies nicht lösen.
Beim Saisonauftakt in Australien noch in verschiedenen Teams, jetzt Kollegen: Yuki Tsunoda (links) und Max Verstappen.
Quelle: picture alliance / HOCH ZWEI
Mehr Druck auf einen Fahrer geht eigentlich nicht: Ausgerechnet bei seinem Heim-Grand-Prix in Suzuka sitzt der Japaner Yuki Tsunoda zum ersten Mal in einem Red Bull. Und soll in der Formel 1 neben Weltmeister Max Verstappen bestehen, nachdem Nachwuchsfahrer Liam Lawson schon nach zwei enttäuschenden Rennwochenende wieder zurück ins B-Team, zu den Racing Bulls, degradiert wurde.
Die offizielle Sprachregelung von Teamchef Christian Horner klang so: "Es war auch für uns schwer anzuschauen, wie Liam mit dem RB21 in den ersten beiden Rennen zu kämpfen hatte. Deshalb haben wir gemeinsam die Entscheidung getroffen, einen frühen Wechsel vorzunehmen. Wir sind mit zwei Zielen in die Saison 2025 gegangen: Den Fahrer-Titel zu verteidigen und den Konstrukteurspokal zurückzuholen."
Bei dem Wechsel handelt es sich um eine rein sportliche Entscheidung.
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Red-Bull-Teamchef Christian Horner
Chaotische Fahrerpolitik bei Red Bull
In Wahrheit ist das Hin und Her ein Symbol für die oft chaotische Fahrerpolitik bei Red Bull neben Max Verstappen: Schon Alex Albon und Pierre Gasly bekamen dort früher wenig Zeit und Chancen, blühten erst wieder in anderen Teams auf, nach ihrem Abgang aus dem Red-Bull-Zirkel.
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Ohne wirkliche Not verlängerte man dann im Frühsommer 2024 den Vertrag von Sergio Perez gleich um zwei Jahre. Nur um festzustellen, dass die Leistungen des Mexikaners danach erst recht zu wünschen übrig ließen. Worauf man Ende der Saison viel Geld, einen zweistelligen Millionenbetrag, in die Hand nehmen musste, um ihn wieder loszuwerden.
Horner und Marko uneins über Beförderung?
Dann holte man aus dem eigenen Nachwuchskader den noch ziemlich unerfahrenen Liam Lawson. Das, obwohl der Neuseeländer in seinen Einsätzen bei den Racing Bulls neben Yuki Tsunoda nicht unbedingt die bessere Figur gegenüber dem Japaner gemacht hatte.
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Quelle: IMAGO / HochZwei
Aber man sah in dem Newcomer offenbar mehr Potenzial - vor allem Christian Horner, der noch nie ein großer Fan von Tsunoda war. Unter der Hand wurde schon damals gemunkelt, dass sich Red-Bull-Motorsportkoordinator Helmut Marko intern eher für eine Beförderung des Japaners ausgesprochen habe...
Grundproblem: Nicht die Fahrer, sondern das Auto
Das Grundproblem wird freilich durch die ganzen Fahrerwechsel nicht gelöst: Der Red Bull ist kein Top-Auto mehr. Dass die zweiten Fahrer neben Max Verstappen so schlecht aussehen, liegt vor allem daran, dass das Auto seit Frühjahr 2024, seit dem Weggang von Design-Genie Adrian Newey, immer schwieriger zu fahren ist.
Alle Ergebnisse und der aktuelle Rennkalender zur Formel-1-Saison 2025 in der Übersicht.
Das Temperatur- und Abstimmungsfenster, in dem der Red Bull gut funktioniert, ist sehr klein geworden. Wenn es nicht passt, dann kann nur noch die fahrerische Extra-Klasse von Weltmeister Verstappen die Probleme einigermaßen übertünchen.
Verstappen liked Kritik am eigenen Team
Der Niederländer kritisiert das Vorgehen des Teams auch nach außen ziemlich deutlich. Er stellte sich hinter Lawson, versah einen Social Media Beitrag, in dem sich sein Landsmann Giedo Vande Garde, früher ebenfalls in der Formel 1, sarkastisch bis wütend über das Red-Bull-Vorgehen ausließ, mit einem Like.
Weil er offenbar fürchtet, dass man so in den entscheidenden Punkten absolut nicht weiter kommt, er der Technik-Truppe unter Pierre Waché nicht mehr voll vertraut.
Konkurrenz buhlt um Verstappen
Die Gerüchte, dass sich Verstappen, dessen Vertrag leistungsbezogene Ausstiegsklauseln enthält, nach Alternativen umschaut, verdichten sich jedenfalls. Das angebliche Milliarden-Angebot von Aston Martin schwebt im Raum. Mercedes mit dem gerüchteweise besten Motor für das 2026er-Reglement wäre auch eine Alternative.
Sollte Red Bull nach einigen Top-Technikern, angeführt von Newey, auch noch den viermaligen Weltmeister, den derzeit besten Fahrer in der Formel 1, verlieren, droht dem Team jedenfalls der endgültige Absturz ins Mittelfeld.
Quelle: Reuters
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