Fackellauf startet in Marseille:Frankreich brennt auf Olympia
Nach fast zwei Wochen Seereise kommt die Olympische Flamme im Hafen von Marseille an - und wird aufwändig empfangen. Bis zur Eröffnungsfeier steht eine Reise durch Frankreich an.
Über 150.000 Zuschauer werden heute Abend in Marseille erwartet. Auch Präsident Macron. Das olympische Feuer erreicht französischen Boden.
08.05.2024 | 1:57 minEs ist ein langer Weg, welcher die Olympische Flamme zu den Spielen nach Paris führt. Von dem Ort Olympia, wo die Fackel am 16. April entzündet wurde, ist sie zunächst elf Tage durch Griechenland gewandert, um schließlich an Bord der historischen Bark "Belem" die Reise nach Frankreich anzutreten.
Dort geht sie am 8. Mai wieder an Land. Marseille wurde als älteste Stadt Frankreichs und ehemalige griechische Kolonie als erste Station der Flamme auf der Reise durch Frankreich ausgesucht.
Von Olympia über Guadeloupe bis Paris
Nach der Zeremonie im Marseiller Hafen wird die Fackel bis Ende Juli quer durch Frankreich getragen. Entlang der Côte d’Azur, nach Korsika, durch die Pyrenäen und die Atlantikküste hoch bis in die Bretagne.
Von Brest, im Finistère (wörtlich dem "Ende der Erde"), verlässt die Flamme noch einmal den europäischen Kontinent und fliegt in die weiter entfernten Teile Frankreichs: Die fünf Überseegebiete Französisch-Guyana, La Réunion, Guadeloupe, Martinique und Französisch-Polynesien.
Wieder auf dem französischen Festland angekommen, reist die Flamme schließlich aus Nizza in Südfrankreich über Straßburg und schließlich immer näher an die Metropolregion Paris. Für die Eröffnungszeremonie, vorgesehen auf der Seine, wird die Flamme am 26. Juli die französische Hauptstadt erreichen.
Über 10.000 Personen tragen die Fackel
Diese Prozession durch Frankreichs Regionen ist mit einem enormen Aufwand verbunden: An 165 Orten macht die Flamme auf ihrer Reise Halt, wird getragen von insgesamt 10.000 Personen. Im Durchschnitt für 200 Meter - dann wird sie weitergereicht. Es ist eine Mischung aus Leistungssportlerinnen und -sportlern, bekannten Persönlichkeiten und Personen, die sich im letzten Sommer für den Fackellauf beworben haben.
Mal läuft die Person alleine, aber auch Gruppen oder Sportlerinnen und Sportler verschiedenster olympischer Disziplinen, tragen die Fackel. Sicherheit steht dabei an oberster Stelle, so wird die Fackel zu jedem Zeitpunkt von einer Hundertschaft begleitet.
Tradition mit Symbolcharakter
Bereits 1924 fanden die Olympischen Sommerspiele in Paris statt, damals gab es aber noch keinen Fackellauf - und auch keine Fackel. Erst seit Amsterdam 1928 brannte das Olympische Feuer während der Wettkämpfe, und erst seit Berlin 1936 wurde die Entzündung der Flamme in Olympia und ihre Reise bis zur Eröffnungsfeier am Austragungsort eingeführt. Eine Tradition, die seitdem besteht, als Symbol des Friedens und der Freundschaft zwischen den Nationen.
Ganz traditionell wird die Olympische Flamme einige Monate vor Beginn der Spiele in Olympia vor dem Tempel der Hera entzündet - mit reinem Sonnenlicht. Dazu wird ein Parabolspiegel verwendet, um das Sonnenlicht einzufangen. Diesmal hat das leider nicht funktioniert: Da die Sonne am Tag der Zeremonie nicht schien, musste das Feuer der Generalprobe vom Vortag herhalten.
Feuer und Wasser als Inspiration
Das Transportmittel der Flamme, die Olympische Fackel, sieht jedes Mal anders aus. Für diese Sommerspiele steckt Mathieu Lehanneur hinter dem Design. Inspiriert habe den Franzosen die fließende Form der Flamme selbst, außerdem die Symmetrie zwischen Olympischen und Paralympischen Spielen:
Ich wollte eine extreme Klarheit, ikonisch und fast essenziell.
Mathieu Lehanneur, Designer der Olympischen Fackel
Auch die Bewegungen des Wassers, das in diesem Jahr eine große Rolle bei der Eröffnungsfeier spielen wird, wurde in die Fackel eingearbeitet. Insgesamt wurden 2.000 Stück produziert, die das olympische Feuer nach Paris tragen werden.
Am Ende der Olympischen Sommerspiele 2024 wird die Flamme in Paris erlöschen, während die Fackel auf den zweiten Teil ihrer Reise vorbereitet wird: die Paralympics.
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