Trio mit den größten Chancen:Wer folgt auf IOC-Chef Thomas Bach?
von Susanne Rohlfing
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Das Internationale Olympische Komitee geht ins Konklave und wählt heute die Nachfolge von seinem Präsidenten Thomas Bach. Das sind die Favoriten.
Bei der 144. Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees wird heute der neue IOC-Präsident oder -Präsidentin gewählt. Die Entscheidung über die Nachfolge von Thomas Bach bestimmt die Session in einem Luxusressort in Costa Navarino auf der Peloponnes in Griechenland. Das sind die Favoriten.
Kirsty Coventry
Schwimm-Olympiasiegerin 2004 und 2008, langjährige IOC-Funktionärin, Sportministerin aus Simbabwe.
Gilt als Thomas Bachs Schützling und Wunsch-Nachfolgerin. Sie wäre die erste Frau und die erste Afrikanerin an der Spitze des IOC. Allerdings konnte die 41-Jährige inhaltlich bislang wohl weniger überzeugen.
Ihr Alter und ihr Status als Einzelmitglied des IOC sprechen allerdings für Coventry. Denn, so die Regularien: Präsidentin oder Präsident kann nur sein, wer auch Mitglied des IOC ist. Und Mitglied kann man nur bis zum Alterslimit von 70 Jahren bleiben, Aufschub gibt es für maximal vier Jahre.
Lord Sebastian Coe
1500-Meter-Olympiasieger 1980 und 1984, Organisator der Olympischen Spiele 2012 in London, Präsident des Internationalen Leichtathletikverbandes
Hat von allen Kandidaten die größten Erfahrungen in der Sport-Politik vorzuweisen. Der Brite entwickelte sich in den vergangenen Jahren zum charismatischen Gegenspieler Bachs.
Sebastian Coe
Quelle: AFP
Bei World Athletics - dem internationalen Leichtathletikverband - hat er den Ausschluss russischer Athleten immer strikt durchgesetzt, ist zuletzt aber zurückgerudert. Er hat klare (und harte) Regeln bei Athletinnen mit unklarem Geschlecht und Trans-Gender-Sportlern aufgestellt und bei den Spielen in Paris erstmals Preisgelder an Olympiasiegerinnen und Olympiasieger in der Leichtathletik ausgeschüttet.
Alles Dinge, die Bach nicht befürwortet. Allerdings: Da er schon 68 Jahre alt ist, könnte er selbst mit Altersaufschub nach aktuell geltenden Regeln nicht acht Jahre Präsident bleiben.
Juan Antonio Samaranch Junior
Der Spanier ist der Kandidat mit dem klangvollsten Namen. Als Sohn von Juan Antonio Samaranch Senior, von 1980 bis 2001 siebter Präsident des IOC, hat er lange Kontakte ins Innerste des IOC.
Der Investment-Banker hat Ideen rund um einen olympischen Investmentfond und tat zuletzt kund, man dürfe die Medien nicht länger als Feinde betrachten.
Juan Antonio Samaranch Junior
Quelle: AFP
Er ist 65 Jahre alt. Mit vier Jahren Altersaufschub würde es bei ihm für eine achtjährige Amtszeit reichen. Änderungen an Bachs IOC würde es mit ihm wohl genauso geben wie mit Coe - während Coventry das Werk ihres Ziehvaters eher fortführen würde.
Weiterhin zur Wahl stehen
- Johan Eliasch: britisch-schwedischer Unternehmer und Präsident des Ski-Weltverbandes
- Prinz Faisal bin Al Hussein: Bruder des jordanischen Königs
- David Lappartient: Franzose, Präsident des internationalen Radsportverbandes UCI
- Morinari Watanabe: Japaner, Präsident des Internationalen Turn-Verbandes
1:24 min
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von Markus Harm