Deutschlands Handballer sind mit einem schwer erkämpften Sieg in die Hauptrunde der Heim-EM gestartet. Die Mannschaft gewann gegen Island mit 26:24 (11:10).
Angeführt vom überragenden Andreas Wolff haben Deutschlands Handballer bei ihrer Heim-EM den Kurs auf die Medaillenspiele eingeschlagen. Das DHB-Team wahrt seine Halbfinal-Chance. 18.01.2024 | 4:51 min
Angeführt vom überragenden Andreas Wolff haben Deutschlands Handballer bei ihrer Heim-EM den Kurs auf die Medaillenspiele eingeschlagen. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason gewann in einem Krimi gegen Island mit 26:24 (11:10) und wahrte so ihre Chance auf das Halbfinale. Das deutsche Team hat in Hauptrundengruppe I nun 2:2 Punkte auf dem Konto.
Wolff mit starken Paraden
Mann des Abends in der ausverkauften Lanxess Arena in Köln war Torhüter Wolff, der die 19.750 Fans mit seinen Paraden von den Sitzen riss. Zum besten deutschen Werfer avancierte auch im vierten Turnierspiel Spielmacher Juri Knorr mit sechs Toren.
Zwei Tage nach der bislang einzigen Turnierniederlage gegen Frankreich (30:33) überzeugte die deutsche Mannschaft einzig defensiv. Die Isländer, die weiterhin punktlos sind, bissen sich am deutschen Abwehrbollwerk um Kapitän Johannes Golla und den Kölner Julian Köster immer wieder die Zähne aus.
ARD und ZDF übertragen alle EM-Spiele des deutschen Teams - im TV und online. Viele weitere EM-Spiele sind in Livestreams in den Mediatheken der beiden Sender zu sehen, dazu Zusammenfassungen ausgewählter Partien.
Das Halbfinale live auf sportstudio.de:
Frankreich - Schweden, Freitag, 17:45 Uhr
Dänemark - Deutschland, Freitag, 20:30 Uhr
Mit dem "Bruderduell" gegen Österreich (3:1 Punkte) wartet schon am Samstag (20:30 Uhr/ARD) die nächste knifflige Aufgabe für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), es folgen Duelle gegen Ungarn (2:2) am Montag und Kroatien (1:3) am Mittwoch. Nur die beiden Erstplatzierten der Sechsergruppe ziehen ins Halbfinale ein. Spitzenreiter ist Frankreich mit vier Zählern.
Zerfahrene Anfangsphase in Köln
Deutschland benötigte einige Zeit, um gegen die mit acht Bundesligaspielern gespickten Nordeuropäer in Schwung zu kommen. Vor dem Anwurf hatte zudem die Technik in der Arena für eine Panne gesorgt: Weil die isländische Hymne zunächst nur stotternd abgespielt wurde, musste sie wiederholt werden.
In der zerfahren Anfangsphase war es einmal mehr Wolff, der seinem Team Sicherheit schenkte. Als Youngster Martin Hanne nach gut zwölf Minuten zur ersten deutschen Führung einnetzte und wenig später zum 7:5 traf, hatte der Keeper bereits fünf Paraden verbucht.
Glanzpunkte setzte die DHB-Auswahl auch weiterhin vor allem defensiv, vorne fehlte es gegen den WM-Zwölften im ersten Abschnitt an Tempo und Kreativität. Ein Doppelschlag des eingewechselten Sebastian Heymann zum 9:7 ließ die Arena beben, absetzen konnte sich das deutsche Team bis zur Pause aber trotz weiterer Wolff-Paraden nicht.
DHB-Team in der Offensive inkonsequent
Die DHB-Männer nahmen nach der Pause Tempo auf. Als Rechtsaußen Timo Kastening mit zwei Treffern auf 16:14 (41.) stellte, erhoben sich die Fans geschlossen von den Sitzen. Doch Deutschland blieb in der Offensive zu inkonsequent, vergab zahlreiche Großchancen, so dass Island nach einer Dreiviertelstunde ausglich (16:16). Die Partie wurde nun immer hektischer und Deutschland zeigte im Abschluss und Anspiel immer wieder Nerven.
Beim 18:19 (50.) gingen die Isländer erstmals seit der 12. Minute wieder in Führung. Deutschland steckte aber nicht auf - und auch die Halle wurde immer lauter. Wolff parierte in den Schlussminuten gleich zwei Siebenmeter und sicherte so den glücklichen Sieg. Julian Köster machte fünf Sekunden vor Schluss den Deckel drauf.
Frankreich besiegt Kroatien knapp
Zuvor hatte sich am Donnerstag Olympiasieger Frankreich gegen Kroatien knapp mit 34:32 durchgesetzt und mit 4:0 Punkten die Tabellenführung in der Gruppe I übernommen. Der Franzose Nikola Karabatic setzte sich in der Partie an die Spitze der "ewigen" Torjägerliste.
Rekordweltmeister Frankreich ringt Kroatien im ersten Hauptrundenspiel knapp nieder. Frankreichs Superstar Nikola Karabatic gelang dabei Historisches.18.01.2024 | 4:24 min
Mit seinem 289. Tor bei einer Europameisterschaft löste er den Isländer Gudjon Valur Sigurdsson als Nummer eins ab. Der heutige Trainer des Bundesligisten VfL Gummersbach hatte in seiner Karriere 288 Treffer bei EM-Endrunden erzielt.
Wie Rekord-Weltmeister Frankreich ist auch Österreich weiter ungeschlagen. Die Österreicher, am Samstag nächster Gegner der DHB-Auswahl, gewannen gegen Ungarn mit 30:29 und verfügen über 3:1 Punkte.