Darts-WM: Pietreczko als einziger Deutscher in 3. Runde

Mit einer souveränen Vorstellung ist Ricardo Pietreczko bei der Darts-WM in London als erster und am Ende einziger Deutscher in die dritte Runde eingezogen. Beim 3:1 gegen den Niederländer Gian van Veen nutzte der 30-Jährige am Montagabend seinen ersten Match-Dart zum insgesamt ungefährdeten Sieg.

Nächster Gegner ist Scott Williams aus England, der überraschend 2018er-Weltmeister Rob Cross besiegte. Die 3. Runde und das Achtelfinale finden von 27. bis 30. Dezember statt. Im neuen Jahr steigen dann die letzten sieben Partien ab dem Viertelfinale.

Ricardo Pietreczko, Spitzname "Pikachu", startete gegen van Veen mit einer perfekten Aufnahme von 180 Punkten in die Partie und war in der Folge immer dann zur Stelle, wenn van Veen patzte. Weil das oft vorkam, stand der Sieg überraschend früh fest. Auch im Vorjahr hatte Pietreczko die dritte Runde erreicht, in der er dann gegen den späteren Weltmeister Luke Humphries verlor.

Als er Humphries damals an den Rand einer Niederlage hatte, war Pietreczko durch Pfiffe aus dem Konzept gebracht worden. Sein WM-Debüt hinterließ so auch einen faden Beigeschmack.  Nun soll es im zweiten Anlauf auch aus sportlicher Sicht besser laufen.

Die Feiertage über wird er in London bleiben. "Ich bleibe in London, da ich das Fliegen sehr hasse", sagte er schmunzelnd bei "DAZN". Viel lieber stimmt sich der Hannoveraner gemeinsam mit Freundin Lena beim Sightseeing auf die nächste Aufgabe im Alexandra Palace ein.

Im Anschluss an Pietreczkos Sieg verlor Florian Hempel seine Partie gegen Daryl Gurney aus Nordirland 2:3. Dabei half Gurney eine Leistungssteigerung mit vielen Triple-Treffern im entscheidenden fünften Satz, um den 34 Jahre alten Wahl-Kölner in einer engen Partie zu bezwingen.

"Genau in dem Moment verlassen mich die Triple", klagte Hempel über die finale Phase, "natürlich ist man enttäuscht."

"Superchin" Gurney trifft nach den Weihnachtsfeiertagen auf Jonny Clayton aus Wales.

Vor dem letzten Wettkampftag vor Weihnachten waren vier der sechs Deutschen ausgeschieden. Gabriel Clemens (1:3 gegen Robert Owen) und Martin Schindler (0:3 gegen Callan Rydz) wurden ihrer Favoritenrolle beim Auftakt nicht gerecht. Auch für Niko Springer und Kai Gotthardt reichte es nicht für den Sprung in die Runde der letzten 32.