Fußball-Bundesliga: Werders Probleme mit dem Nachwuchs

Bremen empfängt Frankfurt:Werders Probleme mit dem Nachwuchs

von Ralf Lorenzen
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Noch hat Werder Bremen die Chance auf einen europäischen Wettbewerb. Trainer Werner stellt trotz Kritik an seiner Talentförderung nach Leistung und nicht nach Perspektive auf.

Fußball: Die Werder-Spieler Njinmah und Topp.
Zwei Angreifer aus Werders Talentschuppen: Njinmah und Topp.
Quelle: AFP

Als Nick Woltemade am Mittwoch im Halbfinale des DFB-Pokals das 2:0 für den VfB Stuttgart gegen RB Leipzig erzielte, seufzten auch zahlreiche Fans des SV Werder Bremen laut auf. Genau wie eine Woche zuvor bei Woltemades drei Treffern der deutschen U21-Nationalmanschaft gegen Spanien. Über keinen Fußballer aus Bremen wird derzeit mehr gesprochen als über ihn. Das Problem für die Bremer Fans: Er spielt nicht für Werder.

Werder trauert Woltemade nach

Zu Beginn der Saison wechselte der Stürmer, der als Achtjähriger zu Werder kam, ablösefrei nach Stuttgart. Seitdem wirft jedes Woltemade-Tor in Bremen die Frage auf, warum das hochveranlagte Eigengewächs nicht gehalten werden konnte.
"Ich habe sehr gerne mit ihm zusammengearbeitet", sagt Trainer Ole Werner über den Shootingstar, der als Kandidat für den WM-Kader 2026 gilt. "Was die sportliche Einschätzung angeht, haben wir ihn alle gleich gesehen. Deshalb hat er ein sehr gutes Angebot von uns bekommen, das bei uns schon in der Spitze gewesen wäre."

Topp und Njinmah: Talente im Wartestand

Unabhängig von Woltemades Motiven für seinen Wechsel: Es steht die Kritik im Raum, Werner würde den Spielern aus dem eigenen Nachwuchs zu wenig Spielzeit gewähren. Aktuell stehen mit Keke Topp und Justin Njinmah wieder zwei talentierte Stürmer im Kader, die Teile ihrer Ausbildung bei Werder absolviert haben und nach Gastspielen bei anderen Klubs zurückgeholt wurden. Der letzte Startelfeinsatz einer der beiden war der von Njinmah vor fünf Spieltagen, seitdem wurden beide regelmäßig im Laufe der zweiten Halbzeit eingewechselt.

Sport | das aktuelle sportstudio
:Die Sendung vom 5. April 2025

Mit der Fußball-Bundesliga und einem ausführlichen Bericht zum Abendspiel Werder Bremen - Eintracht Frankfurt. Zu Gast: Nadiem Amiri von Mainz 05.
Nadiem Amiri
83:08 min
Für das Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt am Samstagabend (erste Free-TV-Bilder im aktuellen sportstudio) wird erwartet, dass Werder in seiner Startelf an dem Duo Marvin Ducksch/Oliver Burke festhält, das beim Sieg in Kiel begann. Bei Topp ist dabei zu berücksichtigen, dass er erst seit ein paar Wochen aus einer langen Verletzungspause zurück ist.

Sechs Stürmer für zwei Stellen

"Wir haben sechs Spieler, die alle den Anspruch haben, bei uns auf der Sturmposition zu spielen", sagt Werner. Da sei es normal, wenn jemand unzufrieden sei. "Der einzige Weg als Trainer ist dann, das mit Leistung zu begründen."
Auch Werders gesicherte Tabellenposition verleitet Werner nicht dazu, in den letzten Spieltagen die Entwicklung einzelner Spieler in den Vordergrund zu rücken. "In dem Moment, in dem es um nichts mehr geht, sind das sicherlich Überlegungen, die man anstellen kann", sagte Werner der "Bild".

Faktisch ist es erst mal so, dass es schon noch um etwas geht. Jeder Punkt kann finanziell wichtig sein.

Werder-Trainer Ole Werner

Im Umfeld wird noch eine Resthoffnung auf die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb, zu der aktuell sechs Punkte fehlen, hochgehalten. Außerdem zählt jeder Tabellenplatz für die künftige Berechnung bei der Zuteilung von TV-Geldern.

Umbruch steht an

Der Kampf um jeden Punkt hat Werders Verantwortliche nicht davon abgehalten, für den Sommer frühzeitig einen Umbruch anzukündigen. "Dieses Jahr wird es schon so sein, dass wir Transfererlöse erzielen müssen und eine gewisse Dynamik sowie Veränderung im Kader brauchen, um den nächsten Schritt zu machen", sagte Sportvorstand Clemens Fritz.
Bremens Spieler jubeln nach ihrem 3:0-Sieg gegen Kiel.
Werder Bremen hat Trainer Ole Werner die Rückkehr an alte Wirkungsstätte versüßt. In Kiel hatten die Grün-Weißen beim 3:0 keine Mühe - Traumtore von Duksch und Agu inklusive.30.03.2025 | 7:44 min
Fest stehen bereits die ablösefreien Abgänge der Abwehrspieler Milos Vejkovic und Anthony Jung, deren Verträge nicht verlängert wurden. Die Leistung in Kiel deutete allerdings nicht darauf hin, dass sich die Mannschaft durch die zahlreichen Spekulationen um die anstehenden Veränderungen verunsichert lässt.
Mit dem formstarken Tabellendritten Eintracht Frankfurt wartet der dickste Brocken des Restprogramms, das ansonsten Gegner bereithält, gegen den die Bemer in der Hinrunde gut aussahen. Die Fans werden außer den Punkten weiter die Spielminuten der Eigengewächse zählen.

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Quelle: Reuters

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