Faustdicke Überraschung an der Förde: Kiel bezwingt den BVB.
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Nuri Sahin in Not:
Borussia Dortmund rutscht mit einem katastrophalen Auftritt bei Kellerkind
Holstein Kiel zum Jahresbeginn in die Krise. Der BVB ließ sich beim 2:4 (0:3) an der Förde vom furchtlosen Aufsteiger den Schneid abkaufen - sein Schlussspurt genügte nicht zum Unentschieden.
Ricken stärkt Sahin und kritisiert die Spieler
In dieser Form droht Dortmund, die Champions-League-Plätze früh aus den Augen zu verlieren. Die Zweifel am sportlichen Kurs von Coach Sahin nehmen deutlich zu. Der Trainer stehe aber nicht zur Disposition, sagte Sport-Geschäftsführer Lars Ricken bei Sky, vielmehr müssten sich die Spieler hinterfragen. "Die erste Halbzeit war unwürdig", sagte Ricken.
Sahin selbst sprach von einer "absoluten Nicht-Leistung". Es sei "meine Verantwortung, es ist absolut beschämend", sagte er sichtlich niedergeschlagen: "Ich weiß, wie der Fußball läuft. Der Fußball ist ein Ergebnissport. Ich werde an den Ergebnissen gemessen, weil ich die komplette Verantwortung trage. Da gibt es nichts hinzuzufügen."
Kiel geht entschlossener zu Werke
Shuto Machino brachte den Außenseiter per fulminantem Rechtsschuss nach einem kapitalen Ballverlust von Julian Brandt in Führung (27.). Der Jubel war kaum abgeklungen, da legte Phil Harres gegen die erstaunlich unsortierte BVB-Abwehr per Kopf nach (32.). Und es kam noch schlimmer für die Westfalen: Alexander Bernhardsson erzielte kurz vor dem Halbzeitpfiff auch noch den dritten Treffer für den entschlossenen Tabellenvorletzten (45.+4).
Borussia Dortmund hat seit 21 Jahren mal wieder ein Heimspiel an einem Freitagabend verloren. Bayer Leverkusen besiegte den BVB nach einem Blitzstart verdient mit 3:2.13.01.2025 | 9:16 min
Der BVB kämpfte sich im zweiten Durchgang nochmals heran, kam aber nur zu Treffern von Giovanni Reyna (71.) und Jamie Gittens (77.). Kiels Lewis Holtby (86.) sah kurz nach seiner Einwechslung die Rote Karte. Fiete Arp (90.+8) sorgte für den Schlusspunkt.
Spielunterbrechung wegen Pyro im Kieler Block
Weil die euphorisierten Kieler Fans in der ersten und zu Beginn der zweiten Halbzeit das Spielfeld mittels Pyrotechnik stark vernebelten, war das Spiel gleich zweimal kurzzeitig unterbrochen.
Die Dortmunder, die vor dem Anpfiff den Wechsel von Donyell Malen zu Aston Villa mitteilten, hatten in Durchgang eins zwar oft den Ball und kamen zu sechs Ecken, blieben vor dem von Timon Weiner gehüteten Kieler Tor aber komplett harmlos. Einzig ein Distanzschuss von Stürmer Serhou Guirassy sorgte in der Anfangsphase für ein wenig Gefahr.
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So ideen- und harmlos die Gäste offensiv auftraten, so sorglos präsentierten sie sich defensiv. Vor dem 0:1 ließ sich Nationalspieler Julian Brandt den Ball vom starken Bernhardsson klauen, der prompt Machino in eine ideale Position brachte. Aus 16 Metern erzielte der japanische Nationalspieler sehenswert sein siebtes Saisontor.
Harres schneller als Can
Fünf Minuten später stand es schon 2:0: Lasse Rosenboom schickte von rechts eine scharfe Flanke vors BVB-Tor, wo Harres schneller reagierte als Can und wuchtig einköpfte. Auch für ihn war es Saisontor Nummer sieben.
Während Sahin beim 2:3 gegen Leverkusen noch auf etliche Spieler krankheitsbedingt hatte verzichten müssen, konnte er gegen Kiel in der Abwehr wieder auf Nico Schlotterbeck, Ramy Bensebaini und Kapitän Can zurückgreifen. Die Stabilität fehlte trotzdem.
Der SC Freiburg hat es in der Schlussphase noch einmal gehörig spannend gemacht. Gegner Kiel drehte bei 0:3-Rückstand noch einmal auf und hätte fast noch den Ausgleich erzielt.13.01.2025 | 7:23 min
Immer wieder schalteten die Kieler schnell um und stürzten den BVB damit ins Chaos. Das 3:0, als Bernhardsson nach einer feinen Kombination über die linke Seite frei vor Kobel vollstreckte, sorgte im kalten Stadion für ein weiteres Stimmungshoch.
Sahin wechselt Torschütze ein
Nach der Pause schickte Sahin zunächst Waldemar Anton und Maximilian Beier aufs Feld für Julian Ryerson und Bensebaini, später kamen noch Yan Couto und Reyna für Julien Duranville und Marcel Sabitzer.
Und tatsächlich fand der keineswegs glanzvoll aufspielende BVB noch mal ins Spiel. Reyna und Gittens verkürzten binnen sechs Minuten fast aus dem Nichts. Das Zittern auf Kieler Seite begann - erst recht, als Holtby für eine ebenso unnötige wie heftige Grätsche von hinten gegen Felix Nmecha vom Feld musste. Doch in der langen Nachspielzeit setzte Arp den finalen Stich, als er den Ball aus über 40 Metern ins von Torhüter Gregor Kobel verlassene BVB-Tor schob.
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Quelle: dpa, SID