Nach Pleite in Mainz: Alarmstimmung beim FC Bayern
Nach Pleite in Mainz:Alarmstimmung beim FC Bayern
von Frank Hellmann
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Nach der ersten Bundesliga-Niederlage des FC Bayern warnt Anführer Joshua Kimmich die Kollegen vor einem "gefährlichen Moment" in der Saison.
Bayerns Trainer Vincent Kompany und Joshua Kimmich besprechen sich während des Spiel gegen Mainz 05.
Quelle: Imago
Das Kontrastprogramm hätte größer kaum sein können. Hier feiernde Spieler des FSV Mainz 05, die nach Humba-Klängen vor der Fankurve tanzten und eine ausgedehnte Ehrenrunde hinlegten. Auf der anderen Seite hadernde Stars des FC Bayern, die nach der ersten Bundesliga-Niederlage (1:2) dieser Saison gleich in der Kabine verschwanden. Der Rekordmeister wirkte in vielerlei Hinsicht verwundbar.
"Wir haben es nicht geschafft, die Emotionen rauszunehmen und die Kontrolle zu übernehmen. Wenn der Gegner physisch spielt, müssen wir das auch", sagte der vergeblich im Mittelfeld um die Hoheit ringende Joshua Kimmich. Gegen einen giftigen und griffigen Gegner, der wechselweise hoch presste, dann wieder tief stand, fand der Spitzenreiter nie ein Mittel. Selten sah das Bayern-Spiel so umständlich, unsauber und uninspiriert aus.
Wortführer Thomas Müller erklärte:
Mainz hat uns in Dinge verwickelt, die sie gut können. Diese zweiten Bälle, immer wieder kleine Fouls, immer wieder Zweikämpfe.
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Thomas Müller
"Aus einen Mann-gegen-Mann-Pressing rauszukombinieren, ist dann auf so einem Dezember-Fußballplatz nicht ganz so einfach", sagte Müller. Auch der 35-Jährige war damit übrigens überfordert.
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Bayerische Akkus offenbar weitgehend leer
Ein Doppelschlag von Jae-Sung Lee (41. und 61.) belohnte die eifrigen Mainzer und genügte, um die matten Münchner zu bezwingen. Selbst nach dem Zufallstor des auffällig oft hadernden Leroy Sané (87.) blieb das Aufbäumen aus. Der Spitzenreiter erspielte sich erschreckend wenig Chancen, die Abläufe stimmten nicht.
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Über Alternativen verfügte Trainer Vincent Kompany nur noch begrenzt. Die bayrischen Akkus sind weitgehend leer, so dass der Belgier bloß konstatieren konnte: "Es war vielleicht nicht die beste Leistung, individuell und kollektiv. Wir haben gekämpft, aber wir waren nicht auf unserem Level." Sportvorstand Max Eberl hob zugleich hervor:
Ich glaube, jeder hat auch mal eine Phase, wo es nicht so klappt.
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Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl
Von ersten Symptomen der Erschöpfung wollte er aber nichts wissen: "Wir wollen keine Entschuldigungen, und wir suchen sie auch heute nicht. Wir hatten die Qualität, um dieses Spiel zu gewinnen, aber wir haben einfach zu viele Fehler gemacht." Das könne immer passieren, meinte der Eberl.
Welche Folgen hat die Bayern-Niederlage?
Für den Jahreskehraus gegen RB Leipzig am Freitagabend (20.30 Uhr) steigt der Druck. "Alle Spieler müssen verinnerlichen, dass wir das letzte Spiel am Freitag unbedingt gewinnen müssen", mahnte Kimmich und merkte mit Blick auf weitere Nackenschläge in Champions League und DFB-Pokal Pokal an. "Wir sehen schon, dass wir jetzt vier Niederlagen haben."
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Für den Kapitän der Nationalmannschaft ist klar: "Wir kriegen keinen Sieg geschenkt, das hat man heute gemerkt."
Es ist nun ein gefährlicher, aber auch sehr entscheidender Moment in dieser Saison, dass wir jetzt als Mannschaft zusammenstehen.
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Bayern Münchens Joshua Kimmich
Auch wenn Vereinspatron Uli Hoeneß bei einem Schweizer Forum jüngst eine Vorentscheidung im Titelkampf ("Was ich zusagen kann, ist die deutsche Meisterschaft") verkündete, wird bei nur noch vier Punkten Vorsprung vor Bayer Leverkusen der Titel gewiss nicht zum Selbstläufer.
München zu abhängig von einzelnen Spielern?
Zwei Individualisten scheinen für die Bayern derzeit unverzichtbar zu sein. Fällt wie aktuell Torjäger Harry Kane (Muskelfaserriss) aus, dann verändert sich die gesamte Statik, weil der instinktsichere Zielspieler fehlt. Wenn dann noch Ausnahmekönner Jamal Musiala schwächelt, wird es schwer. Der 21-Jährige, zuletzt mit Lionel Messi verglichen, verlor am Samstag erst viele Bälle und dann zusehends die Lust.
Ein Zukauf wird für die Offensive im Winter nicht erwogen, wie Eberl erneut klarmachte. "Wie sagt man es so schön: Bayern ist auch kein Geldscheißer." Rekordbilanz hin oder her: Unsummen für einen zweiten Angreifer auf Topniveau will und wird der Klub nicht ausgeben, zumal Kane ja vielleicht schon am Freitag zurückkehrt.
Quelle: Reuters
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