Biathlon: Roiseland - norwegischer Macher im deutschen Team
Biathlon-Coach der Frauen:Roiseland - norwegischer Macher im DSV-Team
von Lars Becker
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Franziska Preuß ist vor dem Heim-Weltcup diese Woche in Ruhpolding die Nummer 1 der Biathlon-Welt. Ihre Stärke hat auch mit dem norwegischen Coach Sverre Olsbu Roiseland zu tun.
Seit 2022 Trainer bei den deutschen Biathletinnen: Sverre Olsbu Roiseland.
Quelle: imago
28. und 20. in den Einzelrennen, Fünfte in der Staffel - der erste Auftritt in der Heimat in diesem Winter hätte für Franziska Preuß in Oberhof wahrlich besser laufen können. Dennoch geht die 30-Jährige als klare Nummer 1 der Biathlon-Welt in dieser Woche beim zweiten Auftritt vor deutschem Publikum in Ruhpolding an den Start.
Oberhof war nicht meine Woche. Aber das war im letzten Jahr auch so und dann konnte ich in Ruhpolding den Schalter umlegen.
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Franziska Preuß, deutsche Biathletin
Preuß in bestechender Form
Die Chancen für ein Comeback mit Top-Plätzen stehen auch deshalb gut, weil die aktuelle Gesamtweltcup-Spitzenreiterin bei Saison-Halbzeit in der Form ihres Lebens ist. Zudem wird in Ruhpolding der norwegische Coach Sverre Olsbu Roiseland zurückkehren, der in Oberhof noch aus familiären Gründen gefehlt hatte.
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Roiseland ist seit 2022 Disziplintrainer der deutschen Skijägerinnen und hat im Verbund mit Frauen-Chefcoach Kristian Mehringer viele neue Impulse ins Team gebracht. Neben Preuß rückten in den vergangenen Wochen auch die Talente Selina Grotian (20) mit ihrem ersten Weltcup-Sieg und Julia Tannheimer (19) mit mehreren Top-Ten-Plätzen in die Weltspitze vor.
Roiseland wichtig für Preuß' Entwicklung
"Sverre ist besonders für Franzi eine sehr wichtige Person", verrät Felix Bitterling, Biathlon-Sportdirektor im Deutschen Skiverband (DSV). Franziska Preuß lernte Roiseland schon vor seinem Engagement in Deutschland privat kennen und schätzen - schließlich ist er seit 2018 der Ehemann der einstmals überragenden norwegischen Biathletin Marte Olsbu Roiseland. Nach seinem Wechsel zum Konkurrenten Deutschland hat sich dieser persönliche Draht noch einmal verstärkt.
Franzi ist immer offen für neue Dinge. Sie will mitverantwortlich sein für ihr eigenes Training, diese Einstellung haben viele norwegische Athleten auch.
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Sverre Olsbu Roiseland, Biathlon-Trainer im DSV-Team
In der Vergangenheit habe Preuß viele Probleme mit ihrer Gesundheit gehabt, die seit ihrer Nasennebenhöhlen-Operation im vergangenen Jahr jedoch weniger geworden sind: "Wir haben ein gutes Setup für sie gefunden. Franziska muss fühlen, dass das Training für sie das richtige ist."
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Roiseland setzt auf Miteinander
Genau diese Freiheit der Mitentscheidung räumt das Trainerteam Roiseland/Mehringer der Führungsfigur im jungen Team ein. "Franzi ist sehr ehrlich. Man kann mit ihr offen über positive und negative Dinge reden, das macht das Verhältnis zwischen Coach und Athlet sehr einfach", schwärmt Roiseland. Natürlich wird auch mal über private Dinge geredet. Schließlich hat Roiseland mit seiner Marte einen einjährigen Sohn.
Den sieht Jung-Vater Sverre aber gerade im Winter ziemlich selten, denn insgesamt ist er wegen seines Jobs in Deutschland rund 200 Tage weg von seinem Haus in Norwegen. In der Anfangszeit hatte er deshalb ein kleines Appartement in Ruhpolding gemietet, inzwischen besorgt er sich für jeden Aufenthalt in Deutschland immer eine neue Bleibe. Im DSV-Team ist er hochgeschätzt, weil er eine ganz neue Sichtweise ins Team gebracht hat.
Roiseland fester Bestandteil des Teams
Sverre hat dieses norwegische Selbstverständnis - da geht es am Ende des Tages nicht um eine Platzierung, sondern den Sieg.
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Felix Bitterling, DSV-Sportdirektor
Bitterling weiter: "Das lebt er vor und vermittelt seinen Athleten, dass wir nicht nur dabei sein, sondern gewinnen wollen."
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Im Team ist er inzwischen so integriert, dass es statt der sonst üblichen Kommunikation auf Englisch auch mal einen "Deutschtag" gibt - obwohl Roiseland in der Schule Mathe früher viel lieber als Deutsch hatte und der bayerische Dialekt für ihn ziemlich schwer zu verstehen ist.
Roiseland mit Vertrag bis nach Olympia
Die Arbeit macht dem Norweger auch deshalb Spaß, weil der "Mix zwischen Jung und Alt und die Dynamik in der Gruppe wahnsinnig gut sind: Es gibt so viele positive Vibes". Roiseland hat in Deutschland noch einen Kontrakt bis nach den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in Mailand/Cortina d'Ampezzo.
Wie es danach weiter geht, weiß er auch wegen seiner familiären Situation jetzt noch nicht. Franziska Preuß würde die Zusammenarbeit sicher gern fortsetzen.
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Quelle: Reuters
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