Deutschland im Zentrum der Biathlon-Welt - bald wieder WM?
Bald wieder WM in Ruhpolding?:Deutschland im Zentrum der Biathlon-Welt
von Lars Becker
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Deutschland ist das einzige Land mit zwei Biathlon-Weltcups und im kommenden Winter steigt auch noch die Saisoneröffnung in München. So steht’s um eine WM-Bewerbung in Ruhpolding.
Deutschland ist Biathlon-Land: Die Begeisterung wie hier in Ruhpolding und auch Oberhof ist beispiellos im Weltcup-Zirkus.
Quelle: dpa
Natürlich hatte sich der Weltverband IBU für die Präsentation seines neuesten Projekts die größte Bühne ausgesucht, die es im Biathlon gibt: Ruhpolding. Hier wurde in der vergangenen Woche die spektakuläre Saisoneröffnung vorgestellt, die am 18. und 19. Oktober diesen Jahres die Olympia-Saison einläuten soll.
Biathlon erobert die Millionenstadt München
Im Olympiapark von München wird dann ein Schauwettkampf auf Skirollern und einem temporären Schießstand auf dem Olympiasee mit je 60 Männern und Frauen über die Bühne gehen. Erstmals mitten in einer Millionenstadt mit Tausenden Fans. IBU-Generalsekretär Max Cobb kommt regelrecht ins Schwärmen:
Natürlich haben sich die Biathlon-Macher München nicht umsonst als Platz für das neueste Event ausgesucht, das zumindest 2026 und 2027 an gleicher Stelle stattfinden soll. Deutschland ist der größte Markt für die rasante Kombination aus Skilanglauf und Schießen, alle wichtigen Sponsoren von DKB bis Viessmann kommen von hier. Da passt es perfekt ins Bild, dass die futuristische BMW-Welt und das Hauptquartier des Biathlon-Titelsponsors genau gegenüber des Münchner Olympiaparks liegen.
"Oh wie ist das schön an", sangen die 20.500 Zuschauer in Ruhpolding, als Franziska Preuß beim Biathlon-Weltcup den Sieg der Staffel perfekt machte. Zweiter wurde Norwegen.18.01.2025 | 0:29 min
Warum Deutschland in diesem Trendsport eine Führungsrolle einnimmt, hat sich in den vergangenen beiden Wochen wieder einmal überzeugend gezeigt. In Oberhof kamen knapp 60.000 Fans zum Weltcup, in Ruhpolding waren es mit über 70.000 noch einmal deutlich mehr.
Nur Antholz kann noch mithalten
Von der Bedeutung im Weltcup-Zirkus kann da nur das Event im italienischen Antholz in dieser Woche mithalten, aber auch hier kommen viele der Fans aus Deutschland. DSV-Sportdirektor Felix Bitterling unterstreicht stellt die Bedeutung des Biathlon-Standorts Deutschland:
Das ist nicht nur in Sachen Geld für den Verband immens wichtig, der seine Leistungssport-Sparte fast ausschließlich aus Sponsoren- und TV-Einnahmen finanziert. "Am wichtigsten ist das Signal für den Nachwuchs - schon die kleinen Pimpfe wollen in Oberhof oder Ruhpolding laufen", sagt Bitterling.
800 Freiwillige sorgten beim Biathlon-Weltcup in Oberhof für ein reibungsloses Rennen.08.01.2025 | 1:31 min
Biathlon-WM hat nochmal höheren Stellenwert
So wichtig die jährlichen Weltcups auch sind, Weltmeisterschaften haben noch einmal eine andere Dimension. 2023 gingen die letzten Biathlon-Titelkämpfe in Deutschland in Oberhof über die Bühne. Unglaubliche 152.000 Fans waren live dabei, viele der Entscheidungen verfolgten über vier Millionen Zuschauer an den TV-Bildschirmen. Neben dem Imagegewinn für Thüringen flossen fast 40 Millionen Euro Umsatz in die Region.
In Ruhpolding gab es letztmals 2012 eine WM, die insgesamt vierte der Geschichte. Und die nächste könnte in absehbarer Zeit anstehen.
Er verrät, dass es derzeit mit den Verantwortlichen im Chiemgau Gespräche über die dafür nötigen Grundlagen gibt. "Wir müssen ein neues Konstrukt schaffen. Eine Firma gründen, die die Events abwickelt. Das ist anderswo längst Standard", sagt der Sportdirektor. Ansonsten sei das Risiko bei einem Multimillionen-Event wie einer WM zu groß.
Für Biathlon-Superstar Johannes Thingnes Bö ist am Saisonende Schluss. Der 31-jährige Norweger verzichtet damit auch auf einen weiteren Olympia-Start im kommenden Jahr in Italien.
Bitterling ist optimistisch, dass die neue wirtschaftliche Aufstellung zeitnah abgeschlossen sein wird. Dann könnte auch eine WM-Bewerbung von Ruhpolding bevorstehen. Die Titelkämpfe bis 2029 sind vergeben, 2030 gibt es wegen den Olympischen Spielen in Frankreich keine WM. "Der nächste freie Termin für eine WM ist also 2031 - die wird 2026 vergeben", weiß Bitterling. Mal schauen, ob Zuschauer-Magnet Ruhpolding dann seinen Hut in den Ring wirft.
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Quelle: Reuters
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