Siegesparade in New York City:Fiebich und Sabally für WNBA-Titel gefeiert
von Jean Dumler, New York
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51 Jahre lang war New York ohne Meistertitel. Jetzt hat New York Liberty den WNBA-Titel geholt - und wird mit Parade, Party und viel Konfetti belohnt. Mit dabei: zwei Deutsche.
New York City feierte die frisch gekürten WNBA-Meisterinnen mit einer Konfettiparade.
Quelle: AFP
Nur wenige Blocks von der weltgrößten Börse, der Wall Street, spielten sich an diesem Donnerstagmorgen Szenen ab, die selbst für New Yorker ungewöhnlich sind. An einem normalen Werktag stehen Menschenmassen in meerschaumgrüner Kleidung an Straßenabsperrungen.
New Yorker in Sportkleidung und kleine New Yorker auf den Schultern ihrer Eltern mit Schaumstoffkronen der Freiheitsstatue auf dem Kopf. Schulen mussten geschwänzt werden, Bürostühle blieben leer. Denn die Stadt jubelte denen zu, die sie von einem jahrzehntelangen Fluch befreit hatten: dem Frauenbasketball-Profiteam New York Liberty.
Leonie Fiebich und Nyara Sabally haben mit New York Liberty die Meisterschaft in der WNBA gewonnen. Im fünften Endspiel setzte sich das Team gegen Minnesota Lynx durch. 21.10.2024 | 1:33 min
Konfettiparade für die WNBA-Meisterinnen
New York City feierte die frisch gekürten WNBA-Meisterinnen am Donnerstag (Ortszeit) mit der Konfettiparade mit mehreren Wagen, auf denen die Spielerinnen standen und einer Kapelle.
Die Fans standen dicht gedrängt mit selbst gebastelten Plakaten, manche von oben bis unten in Team-Merchandise gekleidet, und hielten ihre Handys in die Höhe. T-Shirts und Poster wurden verteilt. Wer nichts ergattern konnte, kaufte sich ein T-Shirt bei einem der Straßenverkäufer.
Mit Schaumstoffkronen der Freiheitsstatue auf dem Kopf feiern die Fans die Siegerinnen.
Quelle: AFP
Big Apple ist wieder Basketballmeister
Entlang des Broadway in Richtung Rathaus wurde im Laufe der Jahrzehnte schon so manche Heldentat gefeiert. Astronauten, Präsidenten und Sportler. Es ist erst die dritte Parade in New York für eine Frauensportmannschaft. Zuletzt wurde 2019 die amerikanische Frauenfußballmannschaft nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft gefeiert.
Und es war das erste Mal, dass ein Basketball-Titel gefeiert wurde. Denn seit 1973 hatte New York keinen Basketball-Titel mehr gewonnen, obwohl es neben New York Liberty mit den Brooklyn Nets und den New York Knicks gleich drei Profimannschaften gibt.
Die Narben der Finalniederlage gegen die Las Vegas Aces im Jahr 2023 trugen dazu bei, dass das Team in dieser Saison widerstandsfähiger war. Mit einer Bilanz von 32:8 Siegen in der regulären Saison erreichte New York zum fünften Mal das Finale. Dank ihrer Spielstärke und zahlreicher Talente setzten sie sich im fünften Spiel der Best-of-Five-Finalserie mit 67:62 (3:2) durch.
Meistermacherinnen waren zwei deutsche Nationalspielerinnen
Leonie Fiebich, die ihre erste WNBA-Saison spielte, half Liberty dabei, die Defensivprobleme zu lösen. In den Playoffs gehörte sie regelmäßig zur Starting Five und erzielte allein im letzten Spiel 13 Punkte. Sie spielte die besten Playoffs, die je ein Rookie in der besten Frauen-Basketballliga gespielt hat.
Auch Nyara Sabally spielte vor allem im Finale eine entscheidende Rolle. Die Spielerin, die in den vergangenen Jahren immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte, wird spätestens seit dem letzten Spiel für ihren energischen Einsatz gefeiert. Bei der Parade wurde sie von ihrer großen Schwester Satou Sabally, ebenfalls Profi-Basketballspielerin, begleitet.
Die Fans feierten die Spielerinnen von New York Liberty mit selbst gebastelten Plakaten.
Quelle: AFP
Liberty möchte nächste Saison ihren Titel verteidigen
Auch 2025 werden die Liberties die wichtigsten Spielerinnen an Bord haben. Doch einen Titel zu verteidigen ist eine Herausforderung, die in den letzten zwei Jahrzehnten nur einem Team in der WNBA gelungen ist.
Noch ist dieses Basketballjahr nicht vorbei: Nach Kundgebung und Party müssen viele Spielerinnen bald wieder auf den Platz. Schließlich spielen einige in der Zwischensaison in Europa, Asien oder Australien, denn: Die Bezahlung in der besten Frauenliga der Welt ist noch immer schlecht.
Quelle: Reuters
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