Das deutsche Basketball-Team ist mit einem 85:61 Sieg gegen Montenegro in die EM-Qualifikation gestartet - und das zum großen Teil ohne die Weltmeister von Manila.23.02.2024 | 1:08 min
Gut fünfeinhalb Monate nach dem Coup von Manila hat
Basketball-Weltmeister Deutschland bei der Rückkehr auf das Parkett auch ohne fast alle Gold-Helden geglänzt. Beim Start in die Qualifikation zur EM 2025 dominierte die Auswahl von Bundestrainer Gordon Herbert mit nur einem WM-Champion in ihren Reihen in Ludwigsburg Montenegro beim 85:61 (47:30).
Zweiter Anzug des DBB-Teams sitzt
Auf die übrigen "Goldjungs" - abgesehen von David Krämer - verzichtete der Kanadier freiwillig ("brauchen eine Pause") und setzte auch mit Blick auf den zu erwartenden Umbruch nach den Olympischen Spielen im Sommer in Paris auf ein B-Team. "Rebounding wird wichtig sein", sagte Herbert vor Spielbeginn gegenüber Medien, seine Mannschaft müsse gegen die groß gewachsenen Montenegriner "physisch spielen".
Deutschland mit 16:0-Lauf
Und die Starting-Five um Krämer, Nick Weiler-Babb, Jonas Mattisseck, Oscar da Silva und Jonas Wohlfarth-Bottermann begann hochkonzentriert. Montenegro, gegen das die DBB-Auswahl auf dem Weg zu EM-Bronze 2022 im Achtelfinale mit Mühe gewonnen hatte (85:79), fand zunächst überhaupt kein Mittel - weder vorn noch hinten.
Ein 16:0 stand Mitte des ersten Viertels (6.) auf der Anzeigetafel der MHP Arena, besonders Spanien-Legionär da Silva (FC Barcelona), der im Vorjahr kurz vor dem WM aus dem Kader gestrichen worden war, spielte stark. Der Gastgeber hielt den früh erspielten Vorsprung bis zur Pause stabil.
Johann Grünloh vom Bundesliga-Aufsteiger Rasta Vechta ist erstmals im Nationalteam dabei. Der 18-Jährige gilt als deutsches Basketball-Talent und künftiger NBA-Spieler.
von Susanne Rohlfing
"Wir müssen mit viel Energie rauskommen und klarmachen, dass da nichts mehr geht", gab der Berliner Debütant Malte Delow die Marschrichtung für die zweite Hälfte vor. Das gelang nicht, Montenegro kam zwischenzeitlich bis auf sechs Punkte heran (52:58/33. Minute). Auch wenn weiter nicht alles gelang, so hatte etwa Weltmeister Krämer große Probleme mit seinem Wurf, zeigte die deutsche Mannschaft um Topscorer da Silva (19 Punkte, 7 Rebounds) kaum Nerven, zog wieder weit davon und verdiente sich den Sieg.
Nächster Gegner ist Bulgarien
Am Sonntag (16.00 Uhr) geht es gegen Gastgeber Bulgarien. Nachdem Herbert vor dem Auftaktspiel bei der Reduzierung des Kaders auf Max DiLeo, Bennet Hundt und Teenager Johann Grünloh (18) verzichtet hatte, könnte das Trio in Botewgrad zum Einsatz kommen.
Vor dem zweiten Qualifikationsspiel ist das DBB-Team in der Gruppe D Erster vor Schweden, das die Bulgaren in Partille 84:70 (50:43) schlug. Das nächste Qualifikationsfenster steht erst im November an. Drei Teams aus der Viererstaffel bekommen ein Ticket für die EuroBasket, die im kommenden Jahr auf Zypern, in Finnland, Polen und Lettland stattfindet. Der Weltmeister gehört dann natürlich zu den Titelkandidaten.
Es steht "Weltmeister" drauf, aber fast alle Spieler des historischen Triumphs von 2023 fehlen beim ersten Auftritt der deutschen Basketballer im Olympia-Jahr. Kein Problem!
von Daniel Pinschower
Quelle: dpa