Wege aus der Arbeitslosigkeit: So gelingt die Arbeitssuche
Wege aus der Arbeitslosigkeit:So wird die Suche nach einem Job erfolgreich
von Deborah Gettmann
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Wenn der Job weg ist, steht das ganze Leben auf dem Kopf. Für die erfolgreiche Rückkehr ins Arbeitsleben gibt es viele Hilfsangebote. Wie man auch selbst aktiv werden kann.
Wenn man den Job verliert, ist es oft unklar, wie es weitergeht. Häufig sind freie Stellen nicht genau da, wo man wohnt. Sogenannte Transfergesellschaften können helfen. 28.03.2024 | 1:43 min
"Rund 2,8 Millionen der erwerbsfähigen Menschen in Deutschland sind aktuell arbeitslos", weiß Kristian Veil, Pressesprecher der Bundesagentur für Arbeit. Und fast täglich kündigen Konzerne die Streichung von weiteren Stellen an. Für Betroffene ist die Kündigung nicht nur ein Schock, sie bedeutet auch finanzielle Einschränkungen und kann zu einer emotionalen Krise führen. Umso wichtiger ist es, sich schnell mit der neuen Lebenssituation zu arrangieren.
Arbeitslos: Alltag neu strukturieren
Bei Jobverlust fällt der geregelte Arbeitstag plötzlich weg. Mit festen Strukturen können Sie die Lücke schließen. Legen Sie klare Arbeitszeiten für die tägliche Jobsuche fest. Reservieren Sie einen bestimmten Abschnitt für soziale Kontakte, um sich nicht isoliert zu fühlen.
Auch ein fester Termin für Sport sollte eingehalten werden. Sportmuffel sollten mindestens einen Spaziergang am Tag einplanen, raten Psychologen. Bewegung mache den Kopf frei und baue Stresshormone ab.
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Sich selbst einschätzen lernen
Um den Selbstwert zu stärken, lohnt sich eine Selbstanalyse. Dabei kann eine Vertrauensperson unterstützen. Machen Sie eine Liste mit Ihren Stärken und Fähigkeiten, am besten schriftlich. Notieren Sie Ziele, die Sie in der Vergangenheit erreicht haben.
Diese Selbstanalyse bringt Sie in die Lage, sich in Bewerbungsgesprächen überzeugend zu präsentieren und neue Chancen zu bekommen. Gleichzeitig ergeben sich dadurch möglicherweise Ideen und Interessen, die durch den bisherigen Job nicht abgedeckt waren. "Investieren Sie Zeit in die Selbstanalyse, um eigene Stärken, Fähigkeiten, Interessen und Einsatzmöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt abzuchecken", rät Kristian Veil von der Bundesagentur für Arbeit.
Immer häufiger müssen sich Arbeitnehmer in mittelständischen Unternehmen Gedanken darüber machen, wie es weitergehen soll, wenn sie plötzlich vor der Entlassung stehen. Welche Möglichkeiten gibt es?28.03.2024 | 3:04 min
Perspektive durch ehrenamtliches Engagement
Anderen helfen wirkt sich auch positiv auf das eigene emotionale und psychische Empfinden aus. Das kann ein Ehrenamt sein, Nachbarschaftshilfe oder politisches Engagement. Dem Leben wird ein zusätzlicher Sinn gegeben, neue Bekanntschaften werden geknüpft. So wird außerdem das Gefühl gestärkt, ein Teil der Gesellschaft zu sein.
Denn Arbeitslosigkeit kann nicht nur psychisch belasten, sondern unter Umständen auch zu Erkrankungen wie Depressionen führen und damit zur ernsthaften Gesundheitsgefahr werden. Mit einer erfüllenden Beschäftigung lässt sich dieses Risiko verringern.
Über Jobverlust reden
Schamgefühle spielen für arbeitslose Menschen häufig eine so große Rolle, dass sie den Jobverlust verschweigen. Dabei kann gerade das soziale Umfeld enorme Kraft geben. "Außerdem ist das persönliche Netzwerk einer der größten Erfolgsfaktoren bei der Jobsuche", ergänzt Kristian Veil. Es gibt also mehrere Gründe, die dafür sprechen, die eigene Belastung mit vertrauten Personen zu teilen.
Wer im privaten Umfeld keine Ansprechpartner findet, kann auch das Gespräch mit anderen Betroffenen suchen. Selbsthilfegruppen oder Veranstaltungen werden unter anderem von der Agentur für Arbeit angeboten.
Deutsche Unternehmen klagen über fehlende Arbeitskräfte. Gleichzeitig gibt es 2,8 Millionen Arbeitslose. Wie kann das sein? Wollen diese Menschen nicht arbeiten, oder können sie es nicht?01.05.2024 | 53:36 min
Hürden bei der Jobsuche
In Deutschland gibt es aktuell mehr als 690.000 offene Stellen. Doch nicht jede Bewerbung ist erfolgreich. Mit Absagen müsse man umgehen lernen, so Kristian Veil.
Um sich fortlaufend zu motivieren, können Weiterbildungen oder neue Qualifikationen helfen. Der Erfolg dabei stärkt das Selbstbewusstsein und ergänzt außerdem den Lebenslauf während der Phase der Arbeitslosigkeit sinnvoll, erklärt Veil. Hilfreich seien auch Gespräche mit geschulten Fachkräften, Coaches und Berufspsychologen. Die Agentur für Arbeit vermittelt Termine und übernimmt unter bestimmten Umständen die Kosten dafür.
Manchmal passt der Beruf nicht mehr, den man schon lange macht. Was für eine Neuorientierung spricht und wie man auch im höheren Berufsalter noch einen anderen Job finden kann.
von Bonnie Kruse
Quelle: ZDF
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