Vitamin D: Nahrungsergänzung mit Sonnenvitamin im Öko-Test

    Öko-Test prüft Nahrungsergänzung:Kaum Empfehlungen für Vitamin-D-Supplements

    Florence-Anne Kälble
    von Florence-Anne Kälble
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    Vitamin D ist wichtig für den Körper, aber wie viel ist zu viel? Öko-Test hat 23 Vitamin-D-Nahrungsergänzungen und deren Wirksamkeit geprüft. Das Ergebnis lässt zu wünschen übrig.

    Eine Frau gibt Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln auf ihre Hand.
    Oft zu hoch dosiert, teilweise mit umstrittenen Zusatzstoffen versehen: 23 Vitamin-D-Präparate im Öko-Test.
    Quelle: dpa-tmn

    Supplements gelten als Mittel der Wahl, um vermeintliche Nähr- und Mineralstoffmängel auszugleichen. Doch welche Präparate halten wirklich das, was sie versprechen? Besonders bei Vitamin D scheiden sich die Geister. Öko-Test ist dieser Frage in seiner Januar-Ausgabe auf den Grund gegangen. Das Fazit der Tester ist ein eindeutiges: "Die Dosis macht's".

    Arzneimittel vs. Nahrungsergänzungsmittel

    Bei den vier Arzneimitteln wie unter anderem "Dekristol 1000 I.E." (Gesamtnote "sehr gut") hatten die Tester nichts auszusetzen. Die beauftragte pharmakologische Bewertung bescheinigte eine ausreichend belegte Wirksamkeit bei den im Beipackzettel aufgeführten Indikationen, so die Tester. Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, sowohl Dosis als auch Dauer vom behandelnden Arzt einzuhalten.
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    Kritischer beurteilte Öko-Test die Nahrungsergänzungsmittel (NEM). Menschen, die sich in den Sommermonaten ausreichend im Freien aufhalten, hätten keinen zusätzlichen Nutzen durch die Einnahme der Präparate. Mit "gut" und somit Bestnote bei den NEM schnitten die "Hübner Vitamin D3 Tropfen" ab.

    Tagesdosis bei vielen Präparaten deutlich überschritten

    Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) rät, eigenständig nur Präparate mit maximal 20 Mikrogramm pro Tag einzunehmen. Diese Menge sei auch unter Berücksichtigung weiterer Vitamin-D-Quellen "langfristig gesundheitlich unbedenklich".
    Öko-Test kritisierte, dass bis auf vier Präparate alle NEM in diesem Test mit ihrer höchsten empfohlenen Tagesdosis über diesem Wert liegen. Die höchste Tagesdosis hatte "Vigantolvit Vitamin D3 Öl, Tropfen" von "Procter & Gamble" (Note "ungenügend") mit 100 Mikrogramm, was fünffach über der Empfehlung des BfR liege, so Öko-Test weiter.

    Während eine Überdosierung bei vielen Vitaminen nur teuren Urin produzieren würde, so Öko-Test, werde Vitamin D im Körper gespeichert. So könne es laut Öko-Test bei einer dauerhaften Überdosis zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Übelkeit, Bauchkrämpfen oder Nierenschäden kommen.

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    Laboranalyse deckt Abweichungen auf

    Im Labor wurden die Produkte auf ihren Inhalt analysiert. Beachtung fanden dabei die für Vitamine festgelegten Toleranzen. Die "GSE Vitamin D3 Compact Bio Tabletten" (Note "ungenügend") rissen diesen Wert. Der festgestellte Wert wich deutlich von der deklarierten Tagesdosis ab und enthielt mehr als ein Viertel weniger Vitamin D. In einem chargengleichen Gutachten des Herstellers lag der gemessene Gehalt innerhalb der tolerierten Abweichungen.

    Umstrittene Zusatzstoffe

    Einige der Produkte - sowohl Arzneimittel als auch NEM - enthalten Substanzen, die von Öko-Test kritisch gesehen werden. Beispielsweise das Gelier- beziehungsweise Verdickungsmittel Carrageen und Carboxymethylcellulose.
    In Tierversuchen zeige Carrageen negative Effekte auf Verdauungstrakt sowie Immunsystem. Carboxymethylcellulose führe zu entzündlichen Veränderungen der Darmflora. Öko-Test wertete beide Stoffe um eine Note ab. Ebenso wie Phosphatverbindungen und den künstlichen Süßstoff Sucralose. Letztere stehen laut den Testern im Verdacht, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erhöhen.

    Zwei Arzneimittel sowie ein Nahrungsergänzungsmittel für Vitamin D enthielten Talkum, das jüngst von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation neu bewertet und als "wahrscheinlich krebserregend für Menschen" eingestuft wurde. Die europäischen Behörden werden voraussichtlich Ende 2025 über die Neueinordnung von Talkum als krebserregenden Gefahrstoff abstimmen. Öko-Test wertete Talkum aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes bei der Untersuchung von Vitamin-D-Präparaten um zwei Noten ab.

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    Fehlende Hinweise für Verbraucher

    Die Tester bemängelten fehlende Hinweise auf den Beipackzetteln wie zum Beispiel, dass der Körper Vitamin D in ausreichender Menge selbst herstellen könne, diese Eigensynthese in der dunklen Jahreszeit jedoch eingeschränkt sei. Ausgenommen davon sind Personengruppen, die ein erhöhtes Risiko einer unzureichenden Versorgung haben. Dazu gehören Menschen höheren Alters, Menschen, die sich gar nicht oder nur mit gänzlich bedecktem Körper im Freien aufhalten sowie Menschen mit dunkler Hautfarbe.

    Testverfahren von Öko-Test




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