Überweisungen absichern: So lassen sich Fehler vermeiden
Sicherheit bei SEPA-Überweisung:Fehler und Betrug bei Überweisungen vermeiden
von Thilo Hopert
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Überweisungen sind alltäglich, doch Fehler oder Betrug können teuer werden. Eine Expertin der BaFin erklärt, was Sie beachten sollten und wie Sie im Ernstfall richtig reagieren.
Ein Zahlendreher in der IBAN oder eine gefälschte Rechnung - schon ist das Geld weg. Fehler bei Überweisungen können teuer werden.
Quelle: dpa
Ob beim Online-Shopping, der Miete oder der Rechnung für Handwerker - eine der klassischsten Bezahlmethoden ist die Überweisung. Doch trotz Sicherheitsmaßnahmen gibt es Risiken: Zahlendreher in der IBAN oder betrügerische Zahlungsaufforderungen. Wer unachtsam ist, kann schnell Geld verlieren. So schützen Sie sich.
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Vorsicht beim Umgang mit Bankdaten
Das Grundlegendste: "Im Umgang mit sensiblen Daten sollte man stets wachsam sein, speziell rund um die Kontonutzung", sagt Astrid Gruschka von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Das bedeute zum Beispiel, keine vertraulichen Zugangsdaten nach Aufforderung per E-Mail einzugeben. "Banken und Sparkassen gehen in der Regel nicht so vor", ergänzt Gruschka. Außerdem sollte man keine Anhänge oder Links in E-Mails öffnen, wenn einem der Absender unbekannt ist.
Aufmerksam sollte man auch bei der Eingabe von Daten sein. Die Überweisung erfolgt allein anhand der Kundenkennung, die sich aus IBAN und BIC zusammensetzt.
Bei Überweisungen im Online-Banking sollte die Eingabe sorgfältig erfolgen.
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Astrid Gruschka, Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
Zudem sollte man vor Bestätigung immer eine Kontrolle der eingegebenen Daten vornehmen.
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Viele Begriffe der Finanzwelt kommen aus dem Englischen, das sind die gängigsten:
IBAN: International Bank Account Number, zu Deutsch: internationale Kontonummer (in Deutschland 22 Stellen)
BIC: Bank/Business Identifier Code, zu Deutsch: international standardisierte Bankleitzahl (acht bis elf Stellen)
PIN: Personal Identification Number, zu Deutsch: persönliche Identifikationsnummer (Passwort, das fast immer nur aus Ziffern besteht)
TAN: Transaktionsnummer, ein Einmalkennwort, das meistens aus sechs Dezimalziffern besteht und üblicherweise beim Online-Banking verwendet wird
SEPA: Single Euro Payments Area, zu Deutsch: einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum
WERO: Zusammensetzung aus "We" (= wir) und "Euro", europäisches Zahlungssystem, das den Zahlungsdienst "Giropay" ablöst
Überweisungen können nicht zurückgeholt werden
"Grundsätzlich ist eine Überweisung unwiderruflich", erklärt die BaFin-Expertin. Dies ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt. Hier unterscheidet sich die Überweisung von der SEPA-Lastschrift, die Verbraucher innerhalb von acht Wochen widerrufen können.
Tippfehler können bei Überweisungen also im Nachhinein nicht korrigiert werden. "Zwar besteht die Möglichkeit, einen Überweisungsrückruf zu veranlassen. Die Empfängerbank ist jedoch nicht dazu verpflichtet, diesem Folge zu leisten", sagt Astrid Gruschka. Daher sind eine sorgfältige Eingabe und Kontrolle bei Überweisungen wichtig.
Gerade bei den langen IBANs sollte man genau hinschauen und auch nochmal den Betrag prüfen, bevor man die Überweisung abschickt.
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Überweisungen in Euro werden in der Regel über das SEPA-Verfahren (Single Euro Payments Area) abgewickelt. Im SEPA-Raum, der die EU-Länder sowie das Vereinigte Königreich, die Schweiz, Island, Liechtenstein, Norwegen, Monaco, San Marino, Andorra sowie den Staat Vatikanstadt einschließt, gibt es damit ein einheitliches Verfahren für bargeldloses Bezahlen. Überweisungen innerhalb Deutschlands dauern etwa einen Werktag, in andere Länder im SEPA-Raum kann es bis zu vier Werktage dauern.
So reagieren Sie bei Betrug
Eine der häufigsten Formen des Online-Betrugs ist das Phishing. Dabei versenden Betrüger E-Mails mit Zahlungsaufforderungen, die vermeintlich von Unternehmen stammen. Eine andere Variante ist eine Mail mit einem Link oder einem Anhang, über den meist Schadsoftware aufgespielt wird. Oft ist es dabei schwer zu erkennen, ob es sich um eine echte oder um eine gefälschte Mail handelt.
"Wenn man Opfer von Betrug geworden ist oder Betrug vermutet, sollte man umgehend Maßnahmen ergreifen", rät die Epertin von der BaFin. Dazu zählt etwa die Sperrung des Zugangs zum Online-Banking oder die Sperrung der Karte. Dazu wendet man sich entweder direkt an sein Geldinstitut oder nutzt den Sperrnotruf über die Rufnummer 116 116. "Im Betrugsfall oder bei Betrugsverdacht sollte man sich außerdem umgehend an die Polizei wenden und Anzeige erstatten", ergänzt Astrid Gruschka.
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von Marie Vandenhirtz
Durch Echtzeit-Überweisungen ist es möglich, Geld innerhalb von Sekunden auf ein anderes Konto zu transferieren. Seit 9. Januar 2025 müssen alle Banken und Sparkassen das Empfangen von Echtzeit-Überweisungen in Euro ermöglichen und ab Oktober auch das Senden. Bisher haben Banken für Echtzeit-Überweisungen Gebühren von bis zu 1,50 Euro verlangt, künftig darf diese Möglichkeit jedoch nicht mehr teurer sein als eine normale Überweisung. Diese sind bei vielen Geldinstituten gebührenfrei.
Achtung beim Verwendungszweck
Bei Bestellungen ist der Überweisungszweck in der Regel vorgegeben, doch wer privat Geld überweist, steht vielleicht vor der Frage: Was schreibe ich denn da? Zunächst: Der Verwendungszweck ist optional.
Wer dennoch etwas angeben möchte, kann das zur besseren Zuordnung tun, sollte aber auf schlechte Scherze verzichten. Aufgrund des Geldwäsche-Gesetzes überprüfen die Banken den Verwendungszweck standardmäßig auf verdächtige Stichworte. Fällt dabei etwas auf, wird dies automatisch an die Financial Intelligence Unit des Zolls weitergeleitet - eben auch, wenn es sich nur um einen Scherz handelt.
Das kann zu Verzögerungen bei der Überweisung oder Problemen mit dem jeweiligen Geldinstitut führen.
Vom 9. Januar 2025 an sind EU-weit alle Geldinstitute dazu verpflichtet, den Empfang von Echtzeit-Überweisungen in Euro zu ermöglichen. Was dahinter steckt und wie sicher das ist.
von Cornelia Petereit
mit Video
Quelle: dpa
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