PV-Anlagen vor Tauben schützen:Solarmodule: Beliebter Nistplatz von Tauben
von Ebba Petzsche
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Tauben nisten gerne zwischen Dach und Photovoltaikanlage und verursachen Lärm und Kot. Doch sind sie auch eine Gefahr für Solarmodule? Wie man die PV-Anlage schützen kann.
Photovoltaikanlagen sind zu einem sicheren Unterschlupf und beliebten Nistplatz für Tauben geworden.
Quelle: Imago / Action Pictures
Wer Energie durch Photovoltaik auf seinem Dach erzeugen möchte, sollte das Thema Tauben nicht außer Acht lassen. Es gibt Regionen, in denen Tauben die Lücke zwischen Solarmodulen und Dach bereits als guten Unterschlupf und Nistplatz abgespeichert haben und diese gezielt nutzen.
Tauben vermehren sich schnell und sind standorttreue Tiere - sie kehren immer wieder zu ihren Brutplätzen zurück. Ihr Lärm und Kot können zur Plage werden. Haben sie sich einmal eingenistet, sind sie nicht so leicht loszuwerden. Experten raten daher zur Prävention.
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Photovoltaikanlage für Tauben verschließen
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Tauben fernhalten sollen. Spikes, Spitzen aus Metall, sind zwar kostengünstig, führen aber immer wieder zu Verletzungen der Tiere. Die Tierschutzorganisation PETA weist darauf hin, dass Spikes die Tiere nicht sicher fernhalten, sondern vor allem Leid verursachen. Auch Taubennetze seien keine gute Lösung und zudem "tierschutzwidrig".
Michael Mattstedt, Spezialist für ökologische Solarreinigung, hat viele PV-Anlagen mit Taubenbefall gesehen und warnt vor Methoden, die weder zielführend noch im Sinne des Tierwohls sind. Er beschäftigt sich seit Jahren mit tierfreundlichem Taubenschutz und empfiehlt, die Solarmodule mit Gittern zu verschließen.
Die Kosten für Taubenschutzgitter variieren stark je nach Aufwand. Entscheidend ist die Erreichbarkeit der Flächen auf dem Dach. Braucht man eine Arbeitsbühne, wird es teurer. Ein weiterer Faktor: Sind Nester mit Jungtieren vorhanden, ist eine tierschutzkonforme Vorbereitung vor der Montage erforderlich. Grob geschätzt rechnet Michael Mattstedt für ein Einfamilienhaus mit Kosten zwischen 900 und 2.500 Euro.
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Tauben: Für PV-Anlagen eher ungefährlich
Die Gefahr für die Technik, die von den Tauben ausgehe, hält Mattstedt für gering. Abgesehen von Kabeln, die bei der Montage der Solarmodule nicht ordnungsgemäß hochgebunden wurden, würden Tauben moderne Photovoltaikanlagen nicht ernsthaft beschädigen, so die Erfahrung von Mattstedt.
Selten und nur bei großen Taubennestern, die über viele Jahre bestehen, könne es zu einem Wasserstau unter den Modulen kommen. Das sei aber eine Ausnahme. Der Lärm, den die Tiere vor allem in den frühen Morgenstunden machen, und der Kot, der auch auf Balkon und Terrasse landet, seien in erster Linie lästig. Allerdings: "Mit Kleinkindern im Haus ist die Situation durchaus auch als hygienisches Problem zu werten", erklärt Mattstedt.
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Taubenschutzgitter fachgerecht anbringen
Ein Taubenschutz wird vom Solarmodulhersteller nicht mitgeliefert, sondern muss extra angebracht werden. Beim Installieren der Taubenschutzgitter ist es wichtig, dass die Belüftung unter den Modulen nicht wesentlich beeinträchtigt wird, um den vollen Stromertrag zu gewährleistet.
Nicht jede Anlage eigne sich für eine Klemm- oder Klebeanbringung, erklärt Mattstedt. Kleber zum Beispiel könne bei Kälte Haarrisse verursachen. Er empfiehlt die Schraubmontage. Risiko dabei: Wird in den Modulrahmen gebohrt, erlischt in der Regel die Herstellergarantie.
Steffen Wiedmann erklärt, dass das Bohren von Löchern eine bauliche Veränderung bedeute und theoretisch die mechanische Stabilität der Module verringern könnte - diese also zum Beispiel bei Schnee und Wind weniger belastbar seien. Dafür könne der Hersteller keine Haftung übernehmen.
Die sogenannte Haustaube, auch Stadt- oder Straßentaube genannt, ist ein Höhlenbrüter und kann kein Nest in Bäumen bauen. Früher hat sie auf Dachböden gelebt, die nun weitgehend verschlossen sind. Mangels Alternativen hat sie heute die Photovoltaikanlagen als geeigneten Unterschlupf ausgemacht.
Die von der Felsentaube abstammende Haustaube ist keine Wildtaube, sondern ein vom Menschen domestiziertes Haustier, das als Nutztier gezüchtet und gehalten wurde. Inzwischen ist die Haustaube als "verwildertes Haustier" eingestuft, dessen Nester entfernt und dessen Eier zerstört werden dürfen.
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Taubenschlag als alternativer Unterschlupf
Mattstedt mahnt, das Problem mit den Tauben an der Wurzel zu packen und sieht seine eigene Arbeit kritisch: "Der Taubenschutz, den wir errichten, ist für unsere Kunden nachhaltig, aber wir machen die Tauben erst einmal obdachlos. Sie suchen sich dann die nächste Photovoltaikanlage." Die Lösung seien örtliche, betreute Taubenschläge. Einige Gemeinden haben einen solchen Unterschlupf für Tauben bereits mit Erfolg errichtet.
Ebba Petzsche ist Redakteurin der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich".
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Quelle: ZDF
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