Spritsparend fahren: Wie man den Spritverbrauch senken kann
Tipps zum Spritsparen:So senken Sie Ihren Spritverbrauch
von Claudia Krafczyk
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Die Benzinpreise steigen seit Wochen, der Literpreis für E10 hat wieder die Zwei-Euro-Marke durchbrochen. Doch mit den richtigen Tipps hält der Tank länger.
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Das Fahrverhalten ist der wichtigste Faktor beim Spritsparen. Am besten rollt man mit einem gleichmäßigen Tempo durch den Verkehr - egal ob in der Stadt, auf der Autobahn oder der Landstraße. Das ist zwar nicht immer möglich, doch durch die Kontrolle des eigenen Fahrverhaltens kann man einiges zum Spritsparen beitragen, weiß Katharina Lucà vom ADAC:
Die richtigen Knöpfe drücken
Die meisten Autos haben eine Start-und-Stopp-Automatik. Damit lassen sich bis zu 15 Prozent Kraftstoff im Stadtverkehr einsparen, denn sobald das Fahrzeug steht, wird der Motor automatisch abgeschaltet. Doch Expertin Lucà relativiert: "Die Automatik trägt einen Teil zum Spritsparen bei. Noch mehr Effekte auf den Verbrauch kann man mit der Abwahl von Funktionen erzielen, die man im Auto nicht ständig braucht."
Egal ob Heizung im Winter oder Klimaanlage im Sommer - diese auszuschalten bringe am Ende eine größere Ersparnis. Eine Klimaanlage kostet 10 bis 15 Prozent Mehrverbrauch. Am besten schneidet hier eine vollautomatische Anlage im Auto-Modus ab. Dann liegen die Mehrkosten nur zwischen fünf und sechs Prozent.
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Mit einem adaptiven Tempomat, der zusätzlich bremst, wenn der Vordermann langsamer wird, lassen sich bis zu 20 Prozent Sprit sparen. Als Grundlage für diese Rechnung diente ein Test, in dem zwei Fahrweisen miteinander verglichen wurden: eine konstante Geschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde und der ständige Wechsel zwischen 75 und 85 Kilometern pro Stunde.
Ständiger Luftwiderstand erhöht den Verbrauch. Deshalb sollte man Dachboxen oder Fahrradträger abmontieren, wenn man sie nicht verwendet. Auch unnötiger Ballast im Kofferraum führt zu einem erhöhten Spritverbrauch. Ebenso zahlt es sich aus, den Reifendruck optimal einzustellen und nicht allzu breite Reifen zu wählen - breite Reifen erhöhen den Spritverbrauch.
Wann kann man günstig tanken?
Der ADAC hat bei einer Beobachtung von 14.000 Tankstellen sieben Preisspitzen am Tag festgestellt. Die erste ist morgens um sieben Uhr, wenn die Menschen zur Arbeit fahren. Die zweite ist gegen zehn Uhr, wenn die Geschäfte in den Innenstädten öffnen, dann wieder zur Mittagspause. Um 15:30 Uhr vor dem Feierabendverkehr gehen die Preise ebenfalls nach oben. Auch in der Nacht steigen die Preise wieder.
Außerdem sollte man immer schauen, an welchen Tankstellen der Spritpreis im Moment am niedrigsten ist. Dabei gilt: Nicht der Preis an der Anzeigetafel ist entscheidend, sondern der Preis an der Zapfsäule. Auf den Anzeigetafeln werde der Preis nämlich zuletzt umgestellt, wie der ADAC warnt.
Mit Spritspargadgets soll es leicht sein, Benzin zu sparen - verspricht zumindest die Werbung. Was die Geräte taugen sowie Tipps, wie jeder mit dem Auto weniger Sprit verbraucht.
von Jesco Göbel
mit Video
Kritik an Tank-Apps
Die Tank-App-Anbieter beziehen ihre Daten von der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe (MTS-K). Tankstellenbetreiber und die großen Mineralölkonzerne sind verpflichtet, jede Preisänderung bei den Spritpreisen in Echtzeit zu melden. Die MTS-K gibt diese Daten an zugelassene Vergleichsportale weiter. "Beim ADAC gibt es zum Beispiel die Drive-App, dort kann man die aktuellen Spritpreise an den Tankstellen in der Umgebung oder auf der Route sehen", sagt Lucà.
Doch die Preise wechseln so schnell, dass die Tank-Apps offensichtlich nicht hinterherkommen. Das ist ärgerlich für die Kunden, die den vermeintlich niedrigen Preis nicht erhalten, wenn sie an der Tankstelle angekommen sind.
Der Ärger der Kunden bleibt jedoch ohne Folgen. Denn Tankstellen dürfen ihre Preise ändern, so oft sie wollen. Durchschnittlich tun sie dies 18-mal am Tag - viele kleinere Preissenkungen und einige größere Erhöhungen. Autobahntankstellen tun dies weitaus seltener, beobachtet die MTS-K.
Bisher wurde eine Erhöhung der CO2-Steuer auf Eis gelegt - das soll sich zum 1. Januar ändern. Es gibt weitere Neuerungen für Autofahrer, die eintreten und teuer werden dürften.
von Jan-Ole Kraksdorf
Claudia Krafczyk ist Redakteurin des ZDF-Magazins "WISO".