Heimweg in der Dunkelheit: Tipps gegen Übergriffe und Angst

    Im Dunkeln unterwegs:Tipps für den sicheren Heimweg bei Dunkelheit

    von Esther Burmann
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    Wer allein unterwegs ist im Dunkeln, kennt das Gefühl: Unbehagen oder Angst, dass etwas passieren könnte. Diese Tipps helfen, sich sicherer zu fühlen und gut nach Hause zu kommen.

    Heimwegtelefon Wiesbaden
    Durch dunkle Parks oder menschenleere Gassen gehen kann beängstigen. Wer nachts allein unterwegs ist, kann das Heimwegtelefon kontaktieren - eine Begleitung für mehr Sicherheit.16.02.2023 | 1:59 min
    Ob nach einem langen Arbeitstag oder einer Party: Der nächtliche Heimweg ist für viele, besonders für Frauen, oft mit einem unguten Gefühl verbunden. Um Ängste zu reduzieren und die Sicherheit zu erhöhen, gibt es einige Hinweise, die man befolgen kann.
    Das geht schon bei der Planung los: Gibt es auf dem Weg dunkle Gassen, die umgangen werden können? Fährt jemand aus dem Freundeskreis vielleicht in die gleiche Richtung? Zu zweit oder in der Gruppe fühlt man sich oft sicherer. Auch bei regelmäßig genutzten Strecken im Dunkeln kann es hilfreich sein, die Route ab und an zu variieren. Das Handy sollte stets aufgeladen und griffbereit sein.
    Anwohner stehen auf einem Spielplatz am Leopoldplatz in Berlin
    Der Görlitzer Park in Berlin ist seit Jahren Umschlagplatz für Drogen, auch im Wedding gibt es einen Drogenhotspot. Ein Maßnahmenpaket soll für mehr Sicherheit sorgen.09.09.2023 | 4:48 min

    Sicherheit auf dem Heimweg durch Begleitung per App

    Außerdem ist es ratsam, Bekannte zu informieren, wo man ist, damit diese im Notfall handeln können. Auch wichtig: Die Fahrtzeiten des ÖPNV zu kennen, um die letzte Abfahrt nicht zu verpassen. Bei einem unsicheren Gefühl ist es besser, ein Taxi zu rufen oder Bekannte zu bitten, einen abzuholen. Für Frauen gibt es in einigen Städten kostenlose Gutscheine für sogenannte Frauen-Nacht-Taxis, mit denen ein Zuschuss zu den Taxikosten gewährt wird.
    Es gibt Apps, mit denen man seinen Standort mit Freunden teilen kann, damit diese sehen können, wo man gerade ist und ob man gut nach Hause kommt. Einige Apps haben auch eine Notruffunktion, um schnell und unkompliziert Hilfe zu rufen. Viele bieten dabei auch eine virtuelle Begleitung an. Die App "Nora" ist die stille Notruf-App der Bundesländer. Damit kann - ohne zu sprechen - ein Notruf abgesetzt werden, durch den Einsatzkräfte den Standort erhalten.
    Wer sich auf dem Heimweg per Telefon begleiten lassen möchte, kann das Heimwegtelefon anrufen, ein Angebot des gemeinnützigen Vereins Heimwegtelefon e. V..

    Am Heimwegtelefon sind speziell geschulte, ehrenamtliche Mitarbeitende:

    • Sie fragen nach dem aktuellen Standort und welchen Weg man nach Hause nimmt. So folgen sie dem Anrufenden virtuell und können bei einem Notfall einen Notruf tätigen.
    • Sie bleiben mit den Anrufenden im Gespräch, damit diese sich sicherer fühlen. Dabei achten sie darauf, die Anrufenden nicht abzulenken, damit diese ihre Umgebung im Auge behalten können. Auf Wunsch begleiten sie die Anrufenden am Telefon bis nach Hause, wenn man das möchte.

    Das Heimwegtelefon ist unter der Nummer 030 1207 41 82 deutschlandweit zu erreichen: sonntags bis donnerstags von 21 bis 24 Uhr und freitags sowie samstags von 21 bis 3 Uhr. Der Anruf erfolgt zum üblichen Handytarif.

    Wer mit Bus oder Bahn fährt, setzt sich am besten in die Nähe des Fahrers oder in belebte Abteile. Bei Belästigungen hilft es oft, umstehende Personen anzusprechen und um Hilfe zu bitten. Viele Verkehrsbetriebe bieten außerdem an, abends zwischen zwei Haltestellen zu halten, sodass der Fußweg von der Haltestelle nach Hause verkürzt wird.

    Auf dem Heimweg aufmerksam sein

    Es ist ratsam, auf dem Heimweg die Umgebung gut wahrzunehmen. Daher ist es zum Beispiel besser, möglichst keine Kopfhörer zu tragen. Wer unsicher ist, ob man von einer Person verfolgt wird, kann die Straßenseite wechseln und schauen, ob die Person weiterhin hinter einem bleibt. Wenn ja, ist es ratsam, belebte Orte wie Restaurants oder Bars aufzusuchen.
    Mit der Frage, "Ist Luisa hier?" signalisiert man dem Personal, dass man sich in einer Notsituation befindet. Denn diese Frage ist Teil einer bundesweiten Kampagne zur Sicherheit von Frauen.
    Eine Frau steht an einer Glasscheibe, hinter der ein Stalker steht.
    Anzeigen wegen Stalking nehmen von Jahr zu Jahr zu. Wie sich Betroffene gegen den Terror durch Verfolgen, Belästigen und Nachstellen wehren können.03.05.2024 | 1:43 min
    Ist weit und breit keine Lokalität in Sicht, kann bereits eine selbstbewusste Körperhaltung auf potenzielle Täter abschreckend wirken. Denn: Das A und O sei die Körpersprache, die Selbstbehauptung und die Außenwirkung, sagt Ina Gebhard vom Netzwerk Zivilcourage Rheinland-Pfalz. "Täter suchen sich Opfer und keine Gegner", ergänzt sie.
    Dies funktioniert aber nicht bei jedem Tätertyp, betont Jenny Newiak, Trainerin für Selbstbehauptung und Selbstverteidigung beim Landessportbund NRW und Lehrtrainerin für systematisches Aggressionsmanagement. Sie unterscheidet verschiedene Tätertypen und hat Tipps, wie man mi ihnen am besten umgehen sollte.

    Tätertypen und Tipps zur Abwehr





    Was tun, um sich im Notfall zu verteidigen?

    Kommt es auf dem Heimweg zum Übergriff, ist es wichtig zu wissen, wie man sich richtig verhält.

    Ganz laut sein, dass alle Leute das hören. Das ist die beste Waffe.

    Ina Gebhard, freie Trainerin für soziale Kompetenzen, Netzwerk Zivilcourage Rheinland-Pfalz und Bundesnetzwerk Zivilcourage

    Von Pfefferspray rät Ina Gebhard, freie Trainerin für soziale Kompetenzen, ab, weil es Übung erfordere. "Jede Waffe, die man dabei hat, kann auch gegen einen selbst verwendet werden", warnt sie. Es empfehlen sich laute Gegenstände wie ein Taschenalarm. Flüchten und sich in Sicherheit zu bringen, habe Priorität. Ein weiterer Tipp: An fremden Häusern klingeln, um auf sich aufmerksam zu machen.

    Übergriffe am Arbeitsplatz
    :Wie man sich gegen sexuelle Belästigung wehrt

    Vor allem Frauen erfahren im beruflichen Alltag verbale und körperliche Grenzüberschreitungen. Wo sexuelle Belästigung anfängt und wie man sich dagegen wehren kann.
    von Jenna Busanny
    Übergriffiges Verhalten am Arbeitsplatz: Frau wird bei der Arbeit sexuell belästigt.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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