Kleine Knödelkunde:Knödel: So vielseitig ist der Klassiker
von Luisa Herbring
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Zu deftigem Essen sind Knödel sehr beliebt, doch sie schmecken auch süß. Für Abwechslung ist also gesorgt. Was die Varianten auszeichnet und wie selbst gemachte Knödel gelingen.
Semmelknödel aus dem Kochbeutel im Check: Wie steht's um Zubereitung, Zutaten, Geschmack, Tierwohl und Nachhaltigkeit?06.11.2023 | 10:13 min
Herzhafte Speisen wie Braten oder Gerichte mit Pilzen oder saisonalem Gemüse werden in der kalten Jahreszeit gerne gekocht. Dazu passen am besten Knödel, je nach Region auch Klöße genannt.
Es gibt sie in vielen verschiedenen Variationen. Zu den Klassikern gehören Knödel aus Kartoffeln oder aus Semmeln, dem bayrischen Wort für altbackene Brötchen. Wer es gerne ausgefallen mag, kann Knödel auch mit anderen Zutaten genießen, zum Beispiel gefüllt mit Ziegenkäse, als süße Variante mit Schokolade, vegan mit Tofu oder mit fruchtigem Apfel. Auch als Suppeneinlage sind sie beliebt.
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Ursprünge als Bauerngericht
Je nachdem, wo man die kleinen Teigkugeln genießt, haben sie einen anderen Namen. In Nord- und Westdeutschland sind sie bekannt als Klöße, im Rest des Landes nennt man sie Knödel. Mit Ausnahme von Thüringen: Dort gibt es die berühmten Thüringer Klöße. Sie sind sowohl mit Semmelwürfeln als auch mit rohen und gekochten Kartoffeln gefüllt.
Typisch sind sie vor allem als Hauptspeise, Beilage oder Suppeneinlage in den Alpen, wie das österreichische Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) schreibt. Ursprünglich waren sie ein Bauerngericht, mit dem Reste verwertet wurden - wie etwa altes Brot. Laut BML stammt die erste bildliche Darstellung von Knödeln aus dem 12. oder 13. Jahrhundert.
Kleine Knödel-Kunde
Sie gibt es sowohl aus gekochten als auch aus rohen Kartoffeln – oder aus der Kombination. Mit gekochten Kartoffeln sind sie lockerer und weicher, mit rohen Kartoffeln hingegen fester und glasiger. Sie sind vermutlich eine böhmisch-österreichische Erfindung.
Für die typisch bayerische Knödel-Variante wird Laugengebäck verwendet. Damit sie gelingen, benötigt man alte Brezeln vom Vortag. Hinzu kommen heiße Milch, Eier, Salz, Pfeffer, Muskat, Frühlingszwiebeln und Petersilie.
Gleich in mehreren Regionen werden gerne Leberknödel aufgetischt. So stehen sie zum Beispiel in der Pfalz, in Bayern und in Schwaben auf dem Speiseplan. Aber auch in Österreich, Tschechien und Südtirol sind die Knödel aus Rinder- oder Schweineleber und Semmeln beliebt.
Spinatknödel sind eine Spezialität aus Tirol. Die Knödel aus Semmeln und Spinat werden dort gerne mit brauner Butter und Parmesan oder Bergkäse serviert.
Sie werden aus Grieß, Butter, Milch, Eiern und Salz zubereitet und kommen ebenfalls aus Österreich. Sie sind eine beliebte Suppeneinlage, können aber auch süß zubereitet werden. Dazu werden sie in Butterbröseln gewälzt, mit Puderzucker bestreut und mit Kompott serviert.
Die süße Variante aus der österreichischen Küche besteht aus Quarkteig, der in Österreich Topfenteig genannt wird. Klassisch ist eine Füllung mit Aprikosen (in Österreich Marillen genannt), Zwetschgen oder Schokolade.
Aus Resten wird eine Leckerei
Mittlerweile sind Knödel oder Klöße nicht mehr aus der gut bürgerlichen Küche wegzudenken. Wer für das nächste Familienfest selbst welche kochen und dabei nicht auf Fertigprodukte aus dem Supermarktregal zurückgreifen möchte, kann die Knödel auch einfach selbst machen.
Semmelknödel sind die perfekte Resteverwertung für altbackene Brötchen. Auch altes Weißbrot und Brezeln können für die Klöße verwendet werden.
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Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler, Bundeszentrum für Ernährung
Semmelknödel selbst zubereiten
Klassische Semmelknödel (für sechs Knödel):
250 g Semmeln, circa drei bis vier Tage alt
60 g Butter
60 g Zwiebeln
200 ml Milch
40 g Mehl
drei Eier
Salz
gehackte Petersilie
Zuerst die Semmeln in kleine Würfel schneiden, die Butter schmelzen. Die Zwiebeln in kleine Würfel schneiden und mit der gehackten Petersilie in der Butter dünsten, bis sie hell angeröstet sind.
Im nächsten Schritt die Milch etwas erwärmen, dann Milch und Eier miteinander vermengen und salzen. Diese Masse über die Semmelwürfel verteilen. Nach ein paar Minuten das Mehl unterheben. Dann wird die Masse mit den Händen geknetet.
Wenn die Masse nach etwas Ruhezeit fest genug ist, mit angefeuchteten Händen Kugeln daraus formen. Für etwa zwölf Minuten in fast kochendem Salzwasser garen (einen großen Topf benutzen), anschließend abtropfen lassen.
Um zu testen, ob der selbst gemachte Teig im Kochwasser hält, ist es ratsam, zuerst nur einen Knödel in den Kochtopf zu legen. Sollte er auseinanderfallen, können Semmelbrösel zur Masse hinzugefügt werden.
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Kann man fertig gekochte Semmelknödel einfrieren?
Sollte von den selbst gemachten Knödeln etwas übrig bleiben, kann man sie auch einfrieren. Dabei gibt es ein paar Dinge zu beachten: Die Knödel sollten vor dem Einfrieren vollständig durchgegart und komplett ausgekühlt sein. Dann werden sie zunächst angefroren: Für etwa 30 Minuten im Gefrierschrank. Wichtig ist, dass sie auf einem großen Teller mit ausreichend Abstand zueinander liegen - damit sie nicht aneinander kleben.
Nach dem Anfrieren sind die Klöße von außen nicht mehr klebrig. Dann können sie in einem Behälter oder einem Gefrierbeutel luftdicht verschlossen und für eine längere Zeit eingefroren werden. Tiefgekühlt sind sie bis zu vier Monate haltbar.
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Wie man Klöße richtig auftaut
Bevor die Knödel aus der Kühlung geholt werden, sollte zunächst Salzwasser zum Kochen gebracht werden. Sobald es kocht, Hitze reduzieren. Die gefrorenen Knödel in leicht köchelndes Wasser geben und für wenige Minuten ziehen lassen. Schwimmen sie an der Wasseroberfläche, können sie vorsichtig mit einer Kelle herausgehoben werden. Die Knödel können dann direkt serviert werden.
Eine Alternative für übrig gebliebene Knödel vom Vortag: Die Knödel in Scheiben schneiden und anbraten.
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von Anja Utfeld
mit Video
Quelle: dpa
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