Digitale Vermögensverwaltung: Was ist ein Robo-Advisor?
Digitale Anlagehelfer:Geldanlage: Wie sinnvoll sind Robo-Advisor?
von Zarah Reinders
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Robo-Advisor versprechen, Geld eigenständig und gewinnbringend anzulegen. Wie sie funktionieren und ob sie besser performen als ein eigenes Portfolio - ein Überblick.
Investieren ohne Risiko: Mit Musterdepots kann man lernen, den Aktienmarkt zu verstehen. (Symbolbild)
Quelle: obs
Wer die ersten Schritte zur eigenen Geldanlage am Kapitalmarkt gehen will, steht vor einigen Entscheidungen: ETFs, Aktien oder doch lieber Anleihen? "Robo-Advisor" - kurz für "Roboter" und "Advisor" (zu deutsch "Berater") - versprechen, die bestmöglichen Anlage-Entscheidungen für ihre Nutzer*innen zu treffen. Die wiederum können sich entspannt zurücklehnen.
Wie funktioniert die digitale Vermögensverwaltung?
Hinter einem Robo-Advisor stecken Algorithmen, die das Geld der Anleger*innen verwalten. Ähnlich wie Anlageberater*innen sollen sie auf Grundlage von persönlichen Angaben das ideale Portfolio für die Nutzer*innen zusammenstellen.
So funktioniert der Algorithmus eines Robo-Advisors
Bevor der Robo-Advisor das eigene Depot zusammenstellt, müssen die Nutzer*innen verschiedene Fragen beantworten. Die Systeme wollen unter anderem wissen, ...
... wie viel Erfahrung die Anleger*innen haben,
... wie sie ihre eigene Risikoneigung einschätzen und
... wie hoch ihr Nettoeinkommen oder ihr frei verfügbares Einkommen ist.
Manche Anbieter haben außerdem die Möglichkeit integriert, individuelle Präferenzen anzugeben, zum Beispiel die Nachhaltigkeit der Anlagen.
Auf Grundlage der Antworten der Anleger*innen bietet der Robo-Advisor ein Portfolio an. Er sucht in der Regel aus einer Reihe von Standard-Depots des Anbieters das aus, was am besten zum Profil der Anleger*innen passen soll.
In der Regel gilt hier: Je höher die Risikoneigung, desto höher der Aktienanteil. Es kann auch vorkommen, dass der Robo-Advisor kein Angebot machen kann, weil die individuelle Kombination von Präferenzen nicht mit der angegebenen Risikoaffinität zusammenpasst.
Robo-Advisor unterscheiden sich je nach Anbieter
Robo-Advisor werden von Banken oder Depotanbietern entwickelt. Das bedeutet: Die Angebote der Robo-Advisor beschränken sich auf die ihres Anbieters.
Sie sind nicht standardisiert und nutzen zum Teil unterschiedliche Fragen, um das Risikoprofil der Anleger*innen einzuschätzen. "Bei einigen Details gibt es schon deutliche Unterschiede", weiß Yann Stoffel, Projektleiter des Geldanlage-Teams bei Stiftung Warentest.
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Automatisierte Anpassungen des Depots
Über die Zeit nimmt der Robo-Advisor Anpassungen im Depot vor. Ziel ist dabei, das Portfolio aufgrund von Veränderungen am Markt immer wieder an die Risikoneigung der Anleger*innen anzugleichen.
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Robo-Advisor: Hohe Kosten im Vergleich
Für die Nutzung der Robo-Advisor zahlen Anleger*innen im Schnitt zwischen 0,5 und 1,2 Prozent ihres Fondsvolumens pro Jahr. Eine Übersicht finden Interessierte zum Beispiel bei Stiftung Warentest, Finanzfluss, extraETF oder Finanztip.
Zu den Kosten des Robo-Advisors kommen außerdem Gebühren für die jeweiligen Anlageprodukte obendrauf - insbesondere bei aktiv gemanagten Fonds sind diese vergleichsweise hoch.
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Performance im Vergleich zu anderen Anlage-Strategien
"Man sollte nicht erwarten, dass Robos besser sind als ein kostengünstiges Standard-Portfolio", sagt Finanzexperte Yann Stoffel. Die Stiftung Warentest untersuchte die Performance verschiedener Robo-Advisors über fünf Jahre lang. Kein Anbieter konnte hierbei besser performen als ein Portfolio bestehend aus zwei weltweit gestreuten ETFs. Für ein solches Depot ist wiederum nicht viel Erfahrung nötig.
Das gelte aber auch bei der normalen Anlageberatung, zum Beispiel bei einer Hausbank. Wer selbst weder Lust noch Zeit hat, das eigene Depot zu verwalten, für die können die digitalen Helfer eine Lösung sein.
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Depotwechsel möglich, aber nicht ideal
Wer sich für einen Robo-Advisor entscheidet, sollte sich sicher sein. Ein Depotwechsel von einem Robo-Advisor-Anbieter zum anderen ist zwar möglich, aber: "Jeder Anbieter hat seine Fonds und seine eigene Strategie", erklärt Stoffel. Die Fonds können Anleger*innen daher nicht einfach übertragen.
Die einzige Möglichkeit zum Wechsel: Die Geldanlagen verkaufen und bei einem anderen Anbieter mit dem Geld neu investieren. "In der Regel gibt es dabei keine Ein- oder Ausstiegskosten von Anbieterseite", so der Experte. Allerdings: Auf alle Kapitalerträge, die über dem eigenen Sparerpauschbetrag liegen, müssen Anleger*innen Steuern zahlen. Um das zu kompensieren, muss die neue Anlage mehr Rendite als die alte bringen.
Quelle: ZDF
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