Reparatur von Elektrogeräten:Was tun, wenn Toaster oder Handy kaputt sind
von Marie Groß
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Früher oder später gehen Elektrogeräte wie Toaster kaputt. Eine Reparatur ist dann oft günstiger und besser für die Umwelt. Es gibt dabei aber ein paar Dinge zu beachten.
Viele Elektrogeräte landen auf dem Müll, statt repariert zu werden. Dabei werden kostbare Rohstoffe immer knapper und der Schrottberg immer größer. Sowohl die EU als auch die Bundesregierung wollen ein "Recht auf Reparatur" einführen.25.05.2023 | 4:00 min
Jeder EU-Bürger verursachte allein im Jahr 2020 durchschnittlich rund 10,5 Kilogramm Elektroschrott. Und es wird jedes Jahr mehr, belegen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Alte Geräte zu reparieren, scheint also dringend notwendig. Doch wohin mit dem kaputten Smartphone oder Trockner?
Professionelle Reparatur: Bequem, aber teuer
Wer sich für eine Reparatur entscheidet, hat verschiedene Möglichkeiten. Ein meist unkomplizierter Weg ist, das Gerät in professionelle Hände geben. Je nach Produkt bieten gewisse Hersteller einen Reparaturservice an.
Informationen dazu gibt es größtenteils nur beim Produzenten selbst. Für größere Geräte kommt Fachpersonal vorbei, kleine wie Smartphones können auch per Post verschickt werden. Dieser Service ist bequem, dafür aber oft die teuerste Variante.
Gute Reparaturarbeit auch in freien Werkstätten
"Es muss nicht unbedingt der Hersteller sein", sagt insofern Philip Heldt von der Verbraucherzentrale NRW.
Die Spanne der Wartezeiten für die Reparatur beim Hersteller ist groß: eine Woche, aber auch mal ein Monat. In unabhängigen Werkstätten geht das meist schneller, Smartphones können oftmals noch am gleichen Tag repariert werden.
Tipps von Philip Heldt, Verbraucherzentrale NRW25.05.2023 | 4:42 min
Auch möglich: eigene Reparatur
Wer es sich zutraut, kann das Gerät auch selbst reparieren. Dafür muss kein Tüftler-Talent vorhanden sein, zumindest aber Zeit und etwas Risikobereitschaft. Für Smartphones gibt es mittlerweile über Anbieter wie iFixit oder kaputt.de auch die Möglichkeit, Reparatursets mit Ersatzteilen und Anleitung nach Hause zu bestellen. Die Kosten: zwischen 40 und 90 Euro - und die Verantwortung in den eigenen Händen.
Mehr Unterstützung gibt es in Reparatur-Cafés. Häufig ist hier neben Werkzeug auch Material vor Ort. Gemeinsam mit Reparaturexperten werden kaputte Geräte wieder auf Vordermann gebracht.
In Thüringen gibt es sogar einen Reparaturbonus. Werden hier Geräte zum Reparieren gebracht, wird die Hälfte der Kosten, bis maximal 100 Euro, übernommen. Dafür nötig ist ein Antrag zur Kostenübernahme. Laut Verbraucherzentrale Thüringen kann dieser wieder ab Juni oder Juli gestellt werden.
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Gut für den Geldbeutel, gut für die Umwelt
Günstiger ist eine Reparatur in fast jedem Fall, bestätigt Tobias Kronawitter, Mitgründer von kaputt.de: "Monetär ist es immer günstiger zu reparieren, als ein neues zu kaufen. Insofern würde ich klar zur Reparatur empfehlen."
Reparieren ist aber nicht nur gut für den Geldbeutel, sondern auch eine Chance, nachhaltiger zu leben.
Hersteller in der Verantwortung
Verbraucher*innen wird die Reparatur aber gerne erschwert. Manche Hersteller designen ihre Tablets etwa so, dass es schwer möglich ist, das Gehäuse zu öffnen; oder produzieren Waschmaschinen, die kaum reparierbar sind.
Philip Heldt von der Verbraucherzentrale NRW rät: "Nicht das billigste Produkt kaufen. Diese sehr günstige Aktionsware geht viel schneller kaputt als Markenwaren." Außerdem tendiert er zu Geräten mit Schrauben und ohne Akku.
Zwar haben Verbraucher*innen nach dem Bundesgesetzbuch (BGB) das Recht, innerhalb der zweijährigen gesetzlichen Gewährleistungszeit eine Reparatur vom Händler einzufordern. Dies gilt aber nur, wenn der Defekt nicht selbstverursacht wurde. Sollte ein Problem in dieser Zeit auftreten: zunächst den Händler kontaktieren und vorerst auf eine unabhängige Reparatur verzichten.
Kommt das Recht auf Reparatur?
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) geht davon aus, dass Elektrogeräte aufgrund der niedrigen Preise häufig in den Restmüll wandern und nicht repariert werden. Einer von mehreren Gründen, warum der VZBV ein Recht auf Reparatur fordert. Das gibt es in Deutschland bisher noch nicht.
Mit der Richtlinie der EU zur Förderung der Reparatur, die am 22. März 2023 vorgestellt wurde, soll Reparieren künftig Vorrang haben vor dem Ersatz durch ein neues Gerät. Demnach kann der Hersteller sich nicht länger weigern, Geräte zu reparieren. Er wird verpflichtet, Reparaturmöglichkeiten anzubieten, solange ein Ersatz der Geräte nicht günstiger ist.