Alternativen zu Reis: Graupen, Quinoa oder Buchweizen?
Buchweizen, Graupen und Co.:Heimische Alternativen zu Reis
von Friederike Streib
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Reis ist das Grundnahrungsmittel für einen Großteil der Weltbevölkerung, hat aber keine gute Klimabilanz. Es gibt heimische Alternativen, die sogar einen Nährstoffvorteil haben.
Lecker und nahrhaft: Reis ist weltweit beliebt. Doch die Klimabilanz lässt zu wünschen übrig. Was sind Alternativen?
Quelle: dpa
Reis ist als Beilage zu Fisch, Fleisch und Gemüse oft nicht wegzudenken. Vor allem Naturreis überzeugt wegen seiner Nährstoffe, denn in ihm stecken viele Mineralstoffe und Spurenelemente wie etwa Magnesium, Kalium und Eisen sowie Ballaststoffe. Weißer Reis enthält dagegen weniger Nährstoffe. "Das liegt daran, dass der größte Teil der Ballast- und Mineralstoffe und Vitamine in den äußeren Schichten steckt, der sogenannten Silberhaut, die bei der Produktion von weißem Reis entfernt wird", erklärt Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE).
Vergleicht man Reis mit anderen Getreidearten, hat das beliebte Korn allerdings keine gute Klimabilanz.
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Nassanbau beim Reis sorgt für schlechte Klimabilanz
Traditionell im Nassanbau erzeugt, hat Reis einen hohen Wasserverbrauch. Pro Kilo werden 3.000 bis 5.000 Liter Wasser verbraucht, so Ernährungswissenschaftler Harald Seitz.
Die Reispflanze steht beim Nassanbau unter Wasser. Dabei verfaulen organische Stoffe im Boden und das klimaschädliche Gas Methan wird freigesetzt. Hinzu kommt, dass die Hauptanbaugebiete in Asien liegen und der Reis meist von dort importiert werden muss, was wiederum für einen hohen CO2-Verbrauch sorgt.
Warum Trockenanbau weniger klimabelastend ist
Eine weniger klimabelastende Anbaumethode für das nahrhafte Korn ist der Trockenanbau. Hier werden die Reisfelder nicht geflutet.
Harald Seitz weist aber darauf hin, dass Reis aus Trockenanbau oft unter hohem Pestizideinsatz angebaut werde, wenn er nicht aus Bio-Anbau kommt. Auf der Verpackung sei für den Verbraucher meist nicht erkennbar, wie der Reis erzeugt wurde.
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Heimische Alternativen: Graupen und Dinkelreis
Wer Reis gerne ersetzen möchte, für den gibt es verschiedene regionale Alternativen, die ebenfalls mit guten Nährstoffen punkten können. Darüber hinaus seien Reis-Alternativen häufig auch preisgünstiger als Reis, so Ernährungswissenschaftler Harald Seitz.
Graupen enthalten im Gegensatz zu weißem Reis zum Beispiel dreimal so viele Ballaststoffe und die dreifache Menge an Eisen, erklärt Seitz. Die Getreidekörner werden typischerweise aus Gerste hergestellt, manchmal auch aus Weizen.
Wem der Eiweißgehalt wichtig ist, der kann auf Dinkelreis zurückgreifen. Dieser enthält doppelt so viel Eiweiß wie Reis, zudem mehr Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. Die Zubereitung ist genau die gleiche wie bei herkömmlichem Reis.
Reis ist ein beliebtes Nahrungsmittel, das aber auch problematische Seiten hat. Wie sich der Klimawandel auf den Anbau auswirkt und umgekehrt, erklärt unser Experte.
Interview
Pseudogetreide als Beilage: Buchweizen und Quinoa
Auch wenn der Name darauf schließen lassen mag, dass Buchweizen Getreide sei, so ist er das nicht. Genau wie Quinoa und Amaranth handelt es sich bei Buchweizen um ein sogenanntes "Pseudogetreide".
Buchweizen kann genau wie Reis als Beilage gegessen werden. Er hat einen nussigen Geschmack und enthält neben Kohlenhydraten und Eiweiß wichtige Nährstoffe wie etwa Kalzium, Magnesium und auch wichtige Vitamine. Außerdem wird Buchweizen schon seit Jahrhunderten in Europa angebaut und hat so einen kürzeren Transportweg.
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Reis lässt sich in vielen Gerichten auch durch Quinoa ersetzen. Das Andenkorn ist vor allem als Eiweißquelle gut geeignet und reich an Ballaststoffen und Fett. Quinoa wird allerdings hauptsächlich in Südamerika angebaut. Man könne teilweise zwar auch Quinoa aus den Niederlanden oder Deutschland im Supermarkt finden, allerdings seien die Preise dafür noch relativ hoch, sagt Seitz.
Arsenbelastung von Reis
In Lebensmitteln kommt Arsen in organischer und anorganischer Form vor. Meeresfrüchte und Fisch enthalten beispielsweise organische Arsenverbindungen. Reis nimmt beim Wachstum dagegen anorganisches Arsen auf. Dieses gilt als giftig und krebserregend. Die EU hat deshalb Grenzwerte für anorganisches Arsen in Reis und Reisprodukten festgelegt.
Wie viel Arsen im Reis zu finden ist, hängt vom Arsengehalt im Boden, im Wasser sowie von der Reissorte ab. Der größte Anteil befindet sich in der Schale des Korns. Deshalb enthält ungeschälter Vollkornreis oft mehr Arsen als geschälter weißer Reis.
Durch die Zubereitung kann der Arsengehalt reduziert werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt, Reis vor dem Kochen gründlich zu waschen und dann in reichlich Wasser zu kochen. Beim Waschen und Kochen könne Arsen allerdings teilweise in das Wasser übergehen, erklärt das BfR. Ein Teil des Arsens könne dann mit dem überschüssigen Kochwasser abgegossen werden.