Pilze züchten: Darauf sollten Sie bei Pilzzuchtsets achten
Pilze selbst züchten:Was taugen Pilzzuchtsets für zu Hause?
von Franziska Laßotta
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Im September und Oktober ist Saison für Pilze. Wer nicht selbst im Wald suchen möchte, kann mit Pilzzuchtsets eigene Ernte einfahren. Darauf sollten Sie beim Kauf achten.
Statt Pilze zu kaufen, kann man diese auch zu Hause anbauen. Der Vorteil: frisch geerntete Pilze zu jeder Jahreszeit. So funktionieren die Pilzzuchtsets.12.09.2024 | 5:43 min
Pilze sind gesund, lecker und vielseitig. Und es müssen nicht immer Champignons sein: Austern-, Limonen-, oder Shiitakepilze bringen Abwechslung auf den Teller. Doch im Supermarkt kaufen ist teuer; hier kosten 100 Gramm Bio-Austernpilze etwa 2,50 Euro, die gleiche Menge Bio-Shiitakepilze etwa 3,50 Euro. Und Pilze im Wald sammeln, kann ohne Erfahrung gefährlich werden. Die Lösung: Pilzzuchtsets. Damit können auch Laien in wenigen Wochen Pilze züchten. Worauf es dabei ankommt, erklärt Pilzberater Wolfgang Bachmeier.
Welches Set darf es sein?
Sets für verschiedene Pilzarten gibt es schon ab 14 Euro. Von sehr billigen Angeboten rät Wolfgang Bachmeier aber ab: "Alles zwischen 20 und 30 Euro für ein Fünf-Kilogramm-Set ist ein guter Preis. Wer billiger kaufen will, kann vielleicht nicht so hohe Erträge erwarten." Die Sets gibt es online oder im Baumarkt. Wichtig ist, dass sie kühl gelagert wurden, gerade im Sommer. Fragen Sie im Zweifel nach, sonst kann es passieren, dass keine Pilze wachsen. Für welches Set Sie sich entscheiden, hängt vom eigenen Geschmack ab - und von den Bedingungen, die der Pilz braucht.
Außerdem rät der Experte, die Anleitung genau zu befolgen, weil jede Pilzart bestimmte Grundvoraussetzungen habe.
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Auf den richtigen Standort kommt es an
Am besten untersuchen Sie das Substrat sofort nach Lieferung: Ist genügend weißes fadenförmiges Myzel im Substrat enthalten? Riechen Erde und Substrat frisch oder modrig?
Ist mit dem Set alles in Ordnung, ist es wichtig, die Bedingungen zu schaffen, die der jeweilige Pilz laut Zuchtanleitung braucht. Das Set aber auf keinen Fall in einen feuchten oder schimmeligen Keller stellen. Eine Luftfeuchtigkeit über 92 Prozent sei laut Bachmeier zu hoch und auch Temperaturen unter fünf Grad seien für die meisten Sets zu niedrig. Denn: Solche Bedingungen können Schimmelsporen fördern, welche die Pilze ungenießbar werden lassen.
Sind die Bedingungen perfekt, kommen schnell die ersten Pilzköpfe aus der Erde. "Bei einem normalen Set werden die Pilze in 14 Tagen bis vier Wochen erntereif sein", erklärt Bachmeier.
Manche Pilze wie Austern- und Limonenpilze sondern Sporen ab, die für Allergiker problematisch werden können. Diese Pilze sollte man nur in unbewohnten Räumen oder draußen züchten - aber unbedingt mit Tageslicht, wettergeschützt und zwischen zwölf und 18 Grad.
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Mehrfach ernten mit Zuchtsets
Sind die Pilze ausgewachsen und riechen frisch, können Sie sie mit einem scharfen Messer abschneiden. Unbedingt auch die kleinen Fruchtkörper abtrennen, sie können sonst Nährboden für Sporen oder Keime sein. Vorsicht bei weißem Flaum oder verfärbten Stellen: Oft ist das ein Anzeichen für Fremdschimmelbefall. "Dann muss der ganze Pilz entsorgt werden", betont Bachmeier.
Sind die ersten Pilze geerntet, können Sie direkt mit der nächsten Zucht starten. Auch hier empfiehlt der Experte, der Anleitung zu folgen. Manche Sets können sofort nach der Ernte einen neuen Zyklus beginnen, andere brauchen ein paar Wochen Ruhe. Ist das Set nach drei bis fünf Erntewellen ausgeschöpft, kann das Substrat als Dünger für den Garten verwendet werden.
3 Fakten über Pilze
Die Annahme, dass Pilze keine Nährstoffe enthalten, ist falsch. Zwar bestehen sie zu drei Vierteln aus Wasser, aber sie sind nicht nährstoffarm. Tatsächlich enthalten Pilze Kalzium, Magnesium, Mangan und B-Vitamine - und sogar Vitamin D, das wir Menschen sonst nur durch das Sonnenlicht aufnehmen, steckt in Pilzen.
Brennnesseln meiden, Buchen suchen - behauptet der Volksmund. Was ist dran? Wer im Wald nach Pilzen sucht, sollte tatsächlich nach Bäumen Ausschau halten. So wachsen Pilze selten in der Nähe von Brombeersträuchern, Brennnesseln und Springkraut. Buchen, Moose oder Nadelbäume dagegen können Hinweise auf Pfifferlinge, Steinpilze und Co. sein.
Tatsächlich ist das, was wir als "Pilz" bezeichnen, nur der Fruchtkörper, wie bei einem Birnbaum die Birne. Der eigentliche Pilz ist ein Wurzelsystem und heißt "Myzel". Das Myzel ist die Gesamtheit der fadenförmigen Zellen des Pilzes und kann sich als Geflecht im Boden über viele Quadratmeter erstrecken.
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