Wenn das Leder vegan ist: Was die Alternativen können
FAQ
Apfel-, Kaktus- oder Ananasleder:Was pflanzliche Lederalternativen können
von Sabrina Zimmermann
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Vegane Lederalternativen sind immer stärker gefragt. Neu ist "Leder" aus pflanzlichen Bestandteilen wie Apfel, Kaktus oder Ananas. Wie schneiden die Alternativen ab?
Sneaker aus Maisabfällen, Traubenresten, Apfelschalen oder Kaktus - optisch sieht man Schuhen meist nicht an, dass sie vegan sind. Aber können sie mit echtem Leder mithalten?18.07.2023 | 2:54 min
Was sind vegane Lederalternativen?
Der Begriff vegan bedeutet so viel wie ohne tierische Bestandteile. Veganes Leder wird als Ersatz von Leder verwendet, das ähnliche Eigenschaften wie echtes Leder haben soll, aber ohne die Verwendung von tierischen Produkten. Daher kann auch Kunstleder zu veganem Leder zählen.
Was neu ist: pflanzliche Materialien, die Leder imitieren sollen. Das Problem: Diese Materialien enthalten zwar pflanzliche Komponenten wie Apfeltrester, Fasern von Ananasblättern oder Kaktusmasse, benötigen aber Kunststoffe wie Polyurethan (PU) oder Polyvinylchlorid, um die Funktionalität zu gewährleisten.
Ananasleder wird beispielsweise aus den Fasern von Ananaspalmenblättern hergestellt, die mit Polyurethan beschichtet werden, damit das Produkt möglichst langlebig bleibt.
Erreichen die pflanzlichen Alternativen die Leder-Standards?
Wie gut schneiden die pflanzlichen Materialien ab? Das FILK Freiberg Institut hat echtes Leder mit Kunstleder und mehreren pflanzlichen Lederalternativen, wie beispielsweise Apfelleder, verglichen. Das Ergebnis: Die pflanzlichen Materialien erreichen bisher noch nicht die Standards in puncto Reißfestigkeit und Komfort, die wir von echtem Leder gewohnt sind.
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Ist Leder ein Nebenprodukt der Fleischindustrie?
Auch wenn die Standards noch nicht erreicht sind, greifen Menschen aus ethischen Gründen zu pflanzlichen Alternativen. Nach Auffassung der Veganen Gesellschaft Österreich macht die Lederproduktion die Schlachtung von Tieren nur rentabler. Die Haut sei neben dem Fleisch das wichtigste Produkt in der Fleischindustrie.
Befürworter von Leder sehen die Haut dagegen als Nebenprodukt der Fleischindustrie, das sowieso anfallen würde.
Die Haut als Rohstoff für Leder (…) ist tatsächlich in den allermeisten Fällen ein Nebenprodukt der Fleischindustrie.
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Prof. Dr. Michael Meyer, wissenschaftlicher Direktor des FILK Freiberg Instituts
Das liege daran, dass das Tier nicht für die Haut, sondern für das Fleisch oder die Milch gezüchtet würde. Es gebe Raritäten, bei denen das ein bisschen anders sei, beispielsweise bei Krokodilen. "Da hat die Kroko-Haut einen hohen Wert im Vergleich zum Fleisch." Trotzdem werde das Fleisch auch gegessen, erläutert Michael Meyer, wissenschaftlicher Direktor des FILK Freiberg Instituts.
Klar, soll es den Tieren gutgehen! Doch für Fleisch und Wurst auch mehr bezahlen? Nur langsam setzt jetzt in Politik und in Gesellschaft ein Umdenken ein. 29.06.2021 | 28:18 min
Wie kann man vegane Schuhe im Laden erkennen?
Wer sich entscheidet, Schuhe aus pflanzlichen Lederalternativen zu kaufen, braucht bei seiner Shoppingtour Zeit und Geduld. Um zu erkennen, ob es sich um einen veganen oder einen Lederschuh handelt, hilft ein Blick in den Schuh. Dort gibt es ein Label, das in Ober-, Innenmaterial und der Sohle unterscheidet. Falls es sich um einen Lederschuh handelt, ist das Obermaterial mit einem Leder-Zeichen gekennzeichnet.
Hinweis: Nur weil es sich nicht um einen Lederschuh handelt, muss der Schuh nicht zwingend vegan sein, denn auch Kleber können aus tierischen Bestandteilen hergestellt sein. Immer wieder finden sich in Läden aber auch Schuhe, die mit einer Vegan-Kennzeichnung versehen sind. Die Auswahl ist bisher aber noch gering. Dennoch entwickelt sich der Markt gerade erst.
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Was gibt es für Weiterentwicklungen?
Eins steht fest: Im Moment ist der Markt für veganes Leder im Wandel. Immer mehr Unternehmen investieren in die Entwicklung von innovativen Materialien. Alte werden weiterentwickelt und neue geschaffen. So wurde beispielsweise ein neues Material entwickelt: MIRUM. Dieses neue Material ist vegan, biobasiert und ohne fossile Kunststoffe. Zum Einsatz kommen beispielsweise Naturkautschuk, Holzkohle und Mineralien.
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