KI bei Smartphones: Trends bei Tools und Assistenten

    Leittrend Künstliche Intelligenz:Welche KI-Tools im Smartphone sinnvoll sind

    von Sven-Hendrik Hahn
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    Schlaue Assistenten, gute Fotos und neue Funktionen - Künstliche Intelligenz bei Smartphones ist ein großes Thema auf dem Mobile World Congress in Barcelona. Doch: Wer braucht das?

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    Künstliche Intelligenz ist auch in der Handybranche längst ein Zauberwort geworden. Aber noch suchen die Hersteller nach der einen Anwendung, mit der sich Millionen faszinieren und ebenso viele Smartphones verkaufen lassen. Ein zweites ChatGPT, das mächtige Werkzeug etwa für bessere Texte, schlau formulierte Informationen und vieles mehr, lässt noch auf sich warten.
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    Bilder mit KI bearbeiten

    Und doch sehen Experten KI auch auf dem Handy: "In Sachen Bildbearbeitung gibt es starke Retusche-Features, die sich wie Magie anfühlen. Große Gegenstände lassen sich aus Fotos entfernen, und auch das Kombinieren von mehreren Bildern funktioniert wirklich einfach", sagt Stefan Möllenhoff von "inside digital". Bisher sei dazu ein Profi nötig gewesen. Zu KI gehört das Prompten, das freie Erstellen von Inhalten, aber mit eigenen Inhalten.

    Handys lassen sich mithilfe von Selfies in der Galerie aufs eigene Gesicht trainieren, dann generiert man 'Fotos' von sich am Strand, auf dem Mars und sonst wo.

    Stefan Möllenhoff, "inside digital"

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    KI-Phone - Handy ohne Apps?

    Die Telekom hat im letzten Jahr Aufsehen erregt mit einem "KI-Phone", das automatisch die passenden Apps anwählt und Informationen sucht. Beispiel: Auf die Spracheingabe "Ich will am 1. Mai für drei Tage nach Barcelona reisen" zeigt das Smartphone die passenden Flüge und Hotels an.
    Doch vom "Handy ohne Apps", wie die Telekom versprach, sind wir bis heute weit entfernt. Das Sprach-Interface, das die Befehle im Smartphone umwandelte, hat seitdem keine bahnbrechende Entwicklung genommen. Experten gehen davon aus, dass die Telekom in diesem Jahr nochmal nachlegt.

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    mit Video

    Bessere Texte mit Fantasie

    Der Trend, die Suche nach Apps zu vermeiden, geht aber auch 2025 weiter: Es wird keine App mehr für KI-Text und -Sprache benötigt, hat Stefan Möllenhoff beobachtet. Aktuelle Smartphones könnten automatisch Gesprächsnotizen zu Meetings anlegen oder E-Mails in verschiedenen Tonalitäten von geschäftlich-seriös bis freundschaftlich-flapsig schreiben oder auch Telefonate in Echtzeit übersetzen. Allerdings rät der Experte, die Ergebnisse immer zu kontrollieren: "KIs neigen zu Halluzinationen - also dazu, ungefragt Dinge in Texte zu dichten."

    Fotos und Texte gehören heute zum Standardprogramm, während sogenannte "KI-Agenten" bislang am Anfang stehen. Dabei greift die KI nicht nur auf eine, sondern auf verschiedene Apps und Informationsquellen zu und liefert die gewünschten Informationen am gewünschten Ort. Konkret: Mit dem Befehl "Füge alle Spiele vom 1. FC Köln dieser Saison in meinen Kalender hinzu" googelt das Handy zuerst nach den Terminen, öffnet dann die Kalender-App und legt für jedes Spiel einen eigenen Eintrag an.

    Pionier legt nach

    OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT und Vorreiter auf diesem Gebiet, hat seit Neuestem mit "Operator" ein Produkt vorgestellt, das über mehrere Webseiten hinweg Aufgaben ausführen könne, so Möllenhoff: "Suche mir die zehn wichtigsten Finfluencer-Kanäle auf YouTube heraus und lege eine Tabelle mit deren Namen, Kanal-URLs und -Statistiken sowie Links auf deren LinkedIn-Profile an." Was also für Menschen stundenlange Recherche auf vielen verschiedenen Plattformen erfordert, erledigt "Operator" sofort.
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    KI als Kaufargument?

    Die Experten von "inside Digital" haben Zweifel, ob KI heute schon kaufentscheidend sein sollte: Der Nutzen sei mäßig, vieles noch im Anfangsstadium und nicht frei von Fehlern. Ihr Rat: Wenn das Smartphone grundsätzlich in der Lage ist, KI-Features wie die von Google zu nutzen, könne man das entspannt ausprobieren und sei für die nächsten Jahre gerüstet.

    Die "Apple Intelligence" genannte Funktion bringt der iPhone-Konzern erst im April offiziell zu uns nach Europa, auch auf Deutsch. In den USA und anderen Teilen der Welt arbeitet die hauseigene KI bereits seit Herbst 2024 in Apple-Smartphones, -Tablets und -Rechnern.

    Zu der hauseigenen KI gehören Bilderkennung, das Erstellen von Bildern und Texten und das Transkribieren von gesprochenen Inhalten. Auch die digitale Sprachassistentin Siri soll enger mit den Nutzern kommunizieren können und arbeitet für komplexere Sprachaufgaben mit ChatGPT zusammen, wenn Nutzer dem zustimmen.

    In Sachen Datenschutz wirbt der Konzern damit, dass Dritte bei Apple Intelligence keinen Zugriff auf persönliche Daten erhielten, sondern alles auf dem Gerät oder der Apple-eigenen Cloud ablaufe und umgehend gelöscht werde. Bislang beschränkt Apple die KI auf die Topmodelle mit dem leistungsfähigsten Prozessor.

    Sven-Hendrik Hahn ist Redakteur des ZDF-Magazins "WISO".

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    von Sven-Hendrik Hahn
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    Quelle: dpa

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