Küchenutensilien: Warum schwarzes Plastik giftig ist

    Giftige Küchenutensilien:Gefahr durch schwarzes Plastik in der Küche

    von Marie Vandenhirtz
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    Schwarzes Plastik kann giftig sein, wie eine Studie zeigt. Problematisch sind vor allem Küchenutensilien wie Pfannenwender, Kochlöffel und Co. Welche Alternativen es gibt.

    Auf einem Holzbrett steht eine Pfanne, in der ein Spiegelei zubereitet ist. Darauf stützt ein schwarzer Pfannenwender aus Plastik.
    Forscher haben in schwarzen Plastikprodukten giftige Flammschutzmittel gefunden. Vor allem bei Kochuntensilien ist das ein Problem.
    Quelle: Imago / Zoonar

    Ob Pfannenwender, Muffinform oder Schneidebrett - die schwarzen Versionen dieser Küchenutensilien sind in der Regel günstig, einfach zu reinigen und wirken oft stilvoller als andere. Doch laut einer Studie der Universität Amsterdam ist das schwarze Plastik gesundheitlich bedenklich. Nicht selten enthält es das giftige Flammschutzmittel Decabromdiphenylether, kurz DecaBDE.
    Untersucht wurden 200 Produkte aus schwarzem Plastik von Online-Händlern und lokalen Geschäften aus den USA. Das Ergebnis: Sieben von zehn der getesteten Produkte enthielten das Flammschutzmittel. Die Forscher vermuten, dass es durch das Recycling von Elektrogräten, deren Materialien für die Herstellung der Utensilien verwendet wurden, ins Plastik gelangt ist.
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    Giftiges Flammschutzmittel auch in EU nicht ausgeschlossen

    Die Ergebnisse der Studie sind eine Bestätigung dessen, wovor bereits seit längerem gewarnt wird. In der EU wurde die Verwendung des Flammschutzmittels DecaBDE in Elektro- und Elektronikgeräten 2008 verboten. Dennoch gibt es Ausnahmen. Für Produkte aus recycelten Materialien gilt eine Grenze von 500 Milligramm DecaBDE pro Kilogramm. Das liegt an der Schwierigkeit, den Stoff vollständig aus recycelten Materialien zu entfernen. Die in der Studie gemessenen Werte waren jedoch fünf- bis 1.200-mal höher als der Grenzwert.
    Angesichts der globalen Märkte könne nicht ausgeschlossen werden, dass solche Produkte auch in Deutschland verkauft werden. Das betont Kerstin Effers, Chemikerin und Expertin für Umwelt und Gesundheitsschutz von der Verbraucherzentrale NRW. Nur sehr wenige Produkte würden bei der Einfuhr überprüft.

    Wer Kunststoffartikel für den Lebensmittelkontakt verwenden möchte, sollte bekannte Marken und seriöse Händler mit Sitz in der EU bevorzugen.

    Kerstin Effers, Verbraucherzentrale NRW

    Problematischer Plastik-Ersatz
    :Giftige Chemikalien im Papier-Trinkhalm

    Trinkhalme aus Papier enthalten teilweise giftige Harze, die in die Getränke übergehen können. Glas oder Edelstahl können Alternativen sein.
    von Kaja Adchayan
    Bunte Strohhalme im Glas

    Risiken für die Gesundheit durch Flammschutzmittel

    Größere Mengen des Flammschutzmittels DecaBDE können zu Störungen des Hormonsystems, Schädigungen des Nervengewebes sowie Entwicklungsstörungen bei Ungeborenen und Säuglingen führen. Wer eine hohe Konzentration des Mittels im Blut aufweist, hat eine 300 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken..

    Verbraucherinnen und Verbraucher sollten im Kontakt mit heißen oder fettigen Lebensmitteln vorsorglich möglichst keine Kunststoffe einsetzen, weil unter diesen Bedingungen der Übergang von Chemikalien aus Kunststoffen verstärkt stattfindet.

    Kerstin Effers, Verbraucherzentrale NRW

    Gefährlich sind Temperaturen ab 70 Grad Celsius - egal ob beim Anbraten, in der Mikrowelle oder im Ofen. Bei den hohen Temperaturen zersetzen sich Kunststoffe in gesundheitsschädliche Bestandteile. Diese können auf Lebensmittel übergehen und in den Körper gelangen.
    Vor einem orangenen Kreis ist eine Lunge illustriert, in deren einer Flügel eine zerknitterte Plastikflasche liegt. Im Hintergrund ist verblasst ein Totenkopf mit überkreuzten Knochen dargestellt.
    Wie gefährlich ist Mikroplastik? Was geschieht mit Mikroplastikpartikeln im Körper und welche Auswirkungen haben die mikroskopischen Fremdkörper?23.02.2023 | 11:14 min

    Küchenutensilien: Alternativen aus Holz oder Edelstahl verwenden

    Beim Kauf von Küchenutensilien ist laut der Verbraucherschützerin nicht ersichtlich, ob Recyclingkunststoffe verwendet wurden, die mit Flammschutzmittel kontaminiert sind. Effers warnt davor, in Shops außerhalb der EU zu bestellen. Vor allem Händler und Plattformen aus China würden auf eine günstige Produktion setzen und wenige Kontrollen durchführen.
    Gerade bei Kochlöffeln und Pfannenwendern gibt es gute Alternativen. Besser geeignet sind zum Beispiel Pfannenwender aus Edelstahl. In Pfannen mit kratzempfindlichen Beschichtungen eignet sich ein Pfannenwender aus unbehandeltem Hartholz. Dieses Material ist auch für Schneidebretter eine gute Alternative. Für Muffin- und andere Backformen eignet sich Keramik.
    Unbefüllte Plastikflaschen befinden sich in der Produktion eines Getränkeherstellers.
    Die Welt ringt um den richtigen Umgang mit Chemikalien. Deren Zahl in Lebensmitteln und Alltagsprodukten explodiert - ebenso die möglichen Gefahren.26.09.2023 | 2:03 min

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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