Öko-Test: Zwölf Body Lotions werden von Testern kritisiert
Pflege für trockene Haut:Öko-Test: 12 Körperlotionen überzeugen nicht
von Florence-Anne Kälble
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Vor allem im Winter, wenn die Haut trocken wird, greifen viele zu Körperlotionen. Öko-Test hat einen genaueren Blick auf die Inhaltsstoffe geworfen - das Ergebnis überrascht.
Wie gut sind Body Lotions? Öko-Test findet teilweise bedenkliche Inhaltsstoffe in Körperlotionen. Viele Eigenmarken schnitten hervorragend ab.
Quelle: imago/peopleimages.com
Körperlotion gehört zu den Pflege-Basics für trockene Haut. Gerade die Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen im Winter strapazieren die Haut. Da tut Fürsorge einfach gut, um die Feuchtigkeitsversorgung zu gewährleisten. Öko-Test hat aktuell 44 Körperlotionen auf verschiedene Problemstoffe untersucht. 25 Produkte erhielten die Bestnote. Zwölf Produkte hingegen wurden wegen Mineralölbestandteilen oder bedenklicher Konservierungsmittel kritisiert.
Auffällig sei, dass sich unter den Schlusslichtern große Namen finden, so Öko-Test. Überzeugen konnten hingegen viele Eigenmarken aus Drogerie, Supermarkt und Discounter. Bestnoten erhielten unter anderem Alterra reichhaltige Körpercreme Bio-Granatapfel im Bereich der Naturkosmetik oder im konventionellen Bereich Aveo Bodylotion Q10. Fazit: Gute Hautpflege muss nicht teuer sein.
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Möglicherweise krebserregende Bestandteile in Körperlotionen
Die Tester stellten fest, dass Hersteller weiter an Rezepturen mit Paraffinen und anderen erdölbasierten Fetten festhalten, obwohl diese mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) verunreinigt sein könnten. Im Test wurden sie in fünf von sechs paraffinhaltigen Körperlotionen nachgewiesen. Problematisch sei, dass MOAH krebserregende Bestandteile enthalten könnten. Auch sei nicht klar, ob sich MOAH im Körper anreicherten.
Dabei sei es heutzutage möglich, Paraffine in einer Qualität ohne MOAH-Verunreinigungen zu produzieren. Daneben gäbe es auch natürliche Alternativen zu erdölbasierten Substanzen, so die Tester.
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Allergieauslösende Substanzen für Duft und Konservierung
Viele Substanzen zur Konservierung hätten sich über die Zeit als gesundheitsgefährdend herausgestellt. Öko-Test kritisierte, dass mit Chlorphenesin und Chlorhexidindigluconat zwei halogenorganische Konservierungsstoffe, die allergische Reaktionen hervorrufen können, gefunden wurden. Zwar müsse man die Lotionen vor Verkeimung schützen, das gehe aber auch mit anderen Stoffen, wie andere Produkte im Tests gezeigt hätten.
Bestimmte Duftstoffe können ebenfalls allergieauslösend sein. In der Rituals The Ritual of Sakura Body Cream fanden sich Isoeugenol und Cinnamylalkohol, die verhältnismäßig häufig allergische Reaktionen auslösen. Beide Duftstoffe sind deklarationspflichtig und auf dem Produkt ausgelobt. Das Labor bestätigte das Vorhandensein. Die Lotion erhielt die Gesamtnote "ungenügend".
In acht Lotionen sind Polyethylenglykole oder deren Abkömmlinge (PEG/PEG-Derivate) deklariert, von denen einige die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können. Unter anderem in Nivea Reichhaltige Bodymilk 5in1 Pflegeformel, die mit "mangelhaft" bewertet wurde.
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Öko-Test stellte fest, dass die Hersteller in 14 Produkten synthetische Polymere einsetzten, die sich in der Umwelt nur langsam und schwer abbauen. Auf die erdölbasierten Kunststoffverbindungen könne verzichtet werden, da sie beispielsweise in Naturkosmetik gar nicht erlaubt sind, fügten die Tester hinzu.
Rezyklat und Umweltauslobungen
Nur für sechs der 44 Produkte konnten die Hersteller nachvollziehbar belegen, dass die Flaschen zu mehr als 30 Prozent aus recyceltem Kunststoff aus dem Wertstoffkreislauf bestehen, kritisierte Öko-Test. Fünf weitere gaben zwar einen entsprechenden Rezyklatanteil an, konnten diesen aber nicht lückenlos für das getestete Produkt nachweisen.
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Kritisch begegneten die Tester auch Umweltauslobungen. Hersteller warben beispielsweise damit, ihr Produkt sei wie im Fall der I+M Sambia Edition Rich Body Cream "klimaneutral" oder wie die Styx Shea Butter Körpercreme "CO2-neutral in Österreich" produziert worden - und das sogar "ohne Zukauf von Zertifikaten". Die Produkte erhielten zwar die Gesamtnote "gut". Jedoch seien beide Auslobungen am Produkt nach Meinung von Öko-Test nicht ausreichend klar erläutert. Verbraucher sollten der Verpackung auf einen Blick entnehmen können, wie ein beworbener Umweltvorteil konkret zustande kommt, fügten die Tester hinzu.
Testverfahren von Öko-Test
Für den Test wurden 44 Körperlotionen, davon 16 zertifizierte Naturkosmetik, in Drogerien, Discountern, Bio-Läden und im Internet eingekauft. Für die bessere Vergleichbarkeit rechnete Öko-Test mit 200 Millilitern je Produkt, wodurch sich eine Preisspanne von 48 Cent bis 26,90 Euro ergab.
Im Labor wurden die Cremes auf deklarationspflichtige Duftstoffe, polyzyklische und Nitro-Moschusverbindungen sowie Cashmeran und auf Formaldehyd/-abspalter und Diethylphthalat untersucht. Waren Paraffine oder paraffinähnliche Verbindungen in der Inhaltsstoffliste genannt, wurden die Lotionen auf aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) getestet. Enthielt ein Produkt laut Deklaration Hectorit, ist es auf Schwermetalle und andere Elemente analysiert worden, was jedoch unauffällig blieb. Waren Cyclopentasiloxane deklariert, erfolgte eine Prüfung auf Cyclosiloxane (D4-D9), die ebenfalls ergebnislos blieb. Fand sich Chlorphenesin oder Chlorhexidingluconat in den Inhaltsstoffen, prüfte das Labor dahingehend.
Kunststoffverpackungen wurden auf umweltschädliche PVC/PVCD/chlorierte Verbindungen hin untersucht; auch hier ohne positiven Befund. Per Deklaration wurde erfasst, ob ein Produkt PEG/PEG-Derivate oder synthetische Polymere enthielt.
Bei den Herstellern wurde gefragt, ob und wie viel Rezyklat aus dem Wertstoffkreislauf in den Kunststoffverpackungen enthalten ist, gegebenenfalls wurden Belege für die Angaben angefordert. Im Falle von Umweltauslobungen auf der Verpackung wurde überprüft, ob ausreichende erläuternde Informationen dazu zu finden sind.
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FAQ
Quelle: ZDF
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