Kinder unterwegs in sozialen Medien: Das können Eltern tun

    Kinder in sozialen Medien:Wie Eltern ihre Kinder schützen können

    Céline Schuster
    von Céline Schuster
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    Soziale Medien und Smartphones können einen großen Einfluss auf die mentale Gesundheit von Kindern haben. Doch Eltern haben Möglichkeiten gegenzusteuern.

    Eine erwachsene Frau mit braunen Haaren und ein junges Mädchen mit blonden Haaren sitzen auf einer Couch und schauen zusammen auf ein orangenes Smartphone.
    Kinder werden immer früher mit sozialen Medien konfrontiert. Vor allem schädliche Inhalte können sich negativ auf ihre mentale Gesundheit auswirken.
    Quelle: Colourbox

    "Ich behaupte, dass diese große Neuverdrahtung der Kindheit der Hauptgrund für die Flutwelle psychischer Erkrankungen bei Jugendlichen ist, die in den frühen 2010er-Jahren begann", schreibt der Sozialpsychologe Jonathan Haidt in seinem neuen Buch "The Anxious Generation: How the Great Rewiring of Childhood Is Causing an Epidemic of Mental Illness", auf Deutsch "Die ängstliche Generation: Wie die große Neuverdrahtung der Kindheit zu einer Epidemie psychischer Erkrankungen führt". Darin führt er den Anstieg von Depressionen und Ängsten der Gen Z auf Social Media und Smartphones zurück. Das Buch löste weltweit kontroverse Debatten um das Thema aus.
    Mädchen benutzen Smartphone (Typical)
    Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene verbringen weitaus mehr Zeit an Bildschirmen, als Experten empfehlen. Welche Folgen hat das für ihre Entwicklung?25.02.2024 | 4:14 min

    Kinder auf Social Media begleiten

    Kritiker*innen sind der Meinung, dass das nicht so einfach sei. "Er pickt sich die Daten heraus, die seine Vorurteile stützen, dass soziale Medien und Smartphones unseren Kindern schaden. Und dass es eine ganze ängstliche Generation gibt, die im Wesentlichen wegen der Smartphones verloren ist", sagt Dr. Michael Rich. Er praktiziert Jugendmedizin am Boston Children's Hospital und ist außerordentlicher Professor für Kinderheilkunde an der Harvard Medical School.
    Doch in einem Punkt stimmen beide überein: Eltern müssen ihre Kinder auf Social Media mehr schützen. Dafür müssen sie ihnen nicht nur einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Smartphone beibringen, sondern diesen auch vorleben und begleiten.

    Das Ziel ist, dass die Nutzung der sozialen Medien des Kindes kooperativ und offen ist, und das Kind das Gefühl hat, dass es sich an die Eltern wenden kann, wenn es in Not ist.

    Dr. Emma C. Woodward, Psychologin am Child Mind Institute

    Mehr Kontrolle für Eltern
    :Wie New York Social Media regulieren will

    Die mentale Gesundheit von Kindern in den USA wird schlechter. Ein Grund: Social Media. New York erlässt ein neues Gesetz - und will Eltern mehr Einfluss geben. Eine gute Lösung?
    Celine Schuster, New York City
    Ein junges Mädchen schaut auf den Bildschirm ihres Smartphones.

    Drei Hilfen für Eltern

    Dr. Michael Rich hat ebenfalls ein Buch veröffentlicht: "The Mediatrician’s Guide: A Joyful Approach to Raising Healthy, Smart, Kind Kids in a Screen-Saturated World", auf Deutsch "Der Leitfaden der Mediziner: Eine fröhliche Annäherung an die Erziehung gesunder, intelligenter und freundlicher Kinder in einer bildschirmgesättigten Welt". Darin appelliert er an Eltern, sich an den drei "M's" zu orientieren: Model, Mentor und Monitor.

    Das bedeuten die drei "M's"




    Dr. Rich nennt zwei weitere Aspekte, die sich aus der Umsetzung der drei "M's" ergeben:
    • Mastery of the Devices, das Beherrschen der Geräte: Kinder lernen Smartphones und Social Media effektiv auf gesunde, klügere und einfühlsamere Weise zu nutzen.
    • Making Memories, das Schaffen von Erinnerungen: Laut Dr. Rich erinnern wir uns nicht daran, was wir online gemacht haben, "aber wir erinnern uns daran, dass wir mit der Familie zelten waren, dass wir im Garten mit dem Ball gespielt haben oder dass wir Spaghetti gekocht und die Soße auf dem Boden verschüttet haben." Ein Plädoyer für "echte" Erlebnisse.

    Europaweite Studie
    :Cybermobbing betrifft jeden sechsten Schüler

    Die WHO legt die Ergebnisse einer neuen Studie zum Thema Cybermobbing vor. Demnach sind die Zahlen der betroffenen Schulkinder seit der letzten Erhebung gestiegen.
    Ein trauriges Mädchen, sitzt allein in der Dunkelheit und benutzt ihr Smartphone (Symbolfoto)
    mit Video

    Schädliche Inhalte und Cybermobbing

    Psychologin Dr. Emma C. Woodward, setzt sich dafür ein, das Leben von Kindern zu verbessern, die mit psychischen Problemen zu kämpfen haben. Sie weiß, was zu tun ist, wenn die Eltern herausfinden, dass ihr Kind auf Social Media mit schädlichen Inhalten in Berührung gekommen oder Opfer von Cybermobbing geworden ist: "Sperren einrichten und sich an die Plattform wenden, damit der Inhalt oder das Konto entweder entfernt oder markiert wird."
    Um dem jedoch vorzubeugen, ist die beste Methode, konstant mit den Kindern im Gespräch zu sein und Interesse daran zu zeigen, was sie mit ihrem Smartphone und auf Social Media machen. Darin sind sich alle Expert*innen einig.

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