Kartoffeln: Was ist an der gesunden Knolle giftig?
Was an der Kartoffel giftig ist:Die gesunde Kartoffel eine Giftknolle?
von Franziska Laßotta
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Die Kartoffel ist die beliebteste Knolle der Deutschen. Warum sie zur Giftpflanze des Jahres 2022 gewählt wurde und was Sie bei Lagerung, Verarbeitung und Verzehr beachten sollten.
Können Kartoffeln giftig sein? Bei richtiger Lagerung und Zubereitung kann man sie bedenkenlos genießen.
Quelle: dpa
Im Jahr 2022/2023 aß jeder Deutsche im Schnitt etwa 54,1 Kilogramm Kartoffeln - am liebsten als Pommes frites. Dass die Kartoffel den Titel "Giftpflanze des Jahres 2022" gewann, konnte den Appetit auf Kartoffelgerichte nicht schmälern. Gut so, denn richtig zubereitet ist die Knolle sehr gesund. Woran Sie erkennen, dass die Knolle giftig ist und wie Sie Kartoffeln richtig lagern und zubereiten.
Historie der Kartoffel
Schon zum 18. Mal wählte der Botanische Sondergarten Wandsbek die "Giftpflanze des Jahres". Im Jahr 2022 fiel die Wahl auf die Kartoffel. Kurz nach ihrer Entdeckung im Jahr 1525 in den Anden Südamerikas brachten Europäer die Knolle auf den heimischen Kontinent. Doch die Kartoffel hatte es schwer: Die Europäer verzehrten zu Beginn vor allem das giftige oberirdische Kraut mit den weißen und lilafarbenen Blättern und waren wenig begeistert - während die Knolle, die wir heute essen, nur den Schweinen als Fraß vorgeworfen wurde.
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"Mit der Wahl wollen wir auf die Giftwirkung in den grünen Pflanzenteilen und Früchten aufmerksam machen", teilte der Botanische Sondergarten Wandsbek mit. Denn die Knolle mit ihrer Stärke und dem hohen Gehalt an Vitamin C und B und ihrer Folsäure ist eigentlich sehr gesund und nicht giftig, wenn man ein paar Dinge über die Kartoffel weiß und beachtet.
Drei Kartoffel-Mythen
Nein. Kartoffeln sind ein wahres Superfood. Sie enthalten viel Folsäure, Vitamin C und B und vergleichsweise wenige Kohlenhydrate. Allerdings nur, wenn sie in ihrer Ursprungsform gegessen werden und nicht frittiert als Chips oder Pommes frites.
Dieser Mythos stimmt teilweise. Stärkehaltige Lebensmittel wie Kartoffeln sollten nicht heißer als 120 Grad gebraten oder frittiert werden. Sonst bildet sich der potenziell krebserregende Stoff Acrylamid.
Das stimmt tatsächlich! Allerdings helfen nicht die Wirkstoffe in der Kartoffel selbst, sondern die gute Wärmeleitfähigkeit der Knolle. Gekochte, noch warme und zerstampfte Kartoffel können in ein Geschirrtuch gelegt und um den Hals gewickelt Linderung verschaffen. Die Wärme weitet die Blutgefäße. Das verbessert die Durchblutung, was Schmerzen lindert.
Kartoffeln richtig lagern
Dazu gehört die Lagerung der Knolle. Kartoffeln mögen es kühl, trocken und luftig. Temperaturen zwischen vier bis zwölf Grad sind perfekt, außerdem sollte man die Knollen aus der Plastikverpackung nehmen und in eine offene Kiste legen. Achten Sie zusätzlich auf die Lichtbedingungen. Zu viel Licht - gepaart mit hohen Temperaturen - regt die Keimung an. Lagern Sie Kartoffeln daher an einem dunklen Ort.
Bei perfekten Bedingungen können Kartoffeln mehrere Monate halten. Doch Vorsicht, hier kommt es auch auf die Sorte an. Frühkartoffeln sollten Sie maximal zwei Wochen aufbewahren, bevor Sie sie verzehren. Frühkartoffeln, oder auch Speisefrühkartoffeln, werden schon zwischen Juni und August geerntet. Sie haben eine sehr feine Schale und einen süßlichen Geschmack.
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Solanin ist eine chemische Verbindung, die für den Menschen leicht giftig ist. Solanin findet sich vor allem in Nachtschattengewächsen wie Tomaten, Auberginen, Paprika, Goji-Beeren oder eben Kartoffeln. Ein hoher Solaningehalt findet sich vor allem in unreifen, grünen Früchten.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung liegt eine Solaninvergiftung ab einem Wert von zwei bis fünf Milligramm Solanin pro Kilogramm Körpergewicht vor. Symptome einer Vergiftung mit Solanin sind unter anderem Völlegefühl, Benommenheit, Hypersensibilität bei Berührungen und schwerer Atem. Solange nur reifes Gemüse gegessen wird, ist eine Solaninvergiftung extrem unwahrscheinlich.
Wann sind Kartoffeln giftig?
Haben Sie Kartoffeln perfekt gelagert, halten die Knollen über Monate. Bekommen sie jedoch zu viel Licht und hohe Temperaturen ab, bildet sich das Gift Solanin. Solanin in Kartoffeln erkennen Sie an der grünen Farbe. Grüne Stellen an der Kartoffel sollten unbedingt vor der Zubereitung entfernt werden. Das Gleiche gilt für die grünen bis rötlichen Keime.
Hat die Kartoffel nur kleine wenige Stellen und kurze Keime, kann beides entfernt und die restliche Knolle gekocht und gegessen werden. Sind die Keime jedoch schon zehn Zentimeter oder größer, sollten Sie die Kartoffel wegwerfen. Eine richtige Lagerung verhindert das frühzeitige Keimen der Knollen.
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Solanin bildet sich besonders unter der Schale der Kartoffel. Haben Sie also grünliche und beziehunsgweise oder keimende Kartoffeln, die sie verkochen wollen, sollten Sie die Knollen gründlich schälen. Außerdem darf das Wasser, in dem die Kartoffeln gekocht werden, nicht wiederverwendet werden. Solanin ist hitzebeständig. Es löst sich beim Kochen nicht auf, sondern geht ins Wasser über.
Mit diesem Wissen zur liebsten Knolle der Deutschen können Sie die Kartoffel wie gewohnt genießen.
Quelle: ZDF
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