Kaffeepads im Öko-Test: Welche Kaffeepads sind die besten?
Kaffeepads im Öko-Test:Der Pionier der Kaffeepads enttäuscht
von Florence-Anne Kälble
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Kaffee ist für viele am Morgen unverzichtbar, gerne schnell mit Pad gemacht. Doch Öko-Test vergibt nur einem Kaffeepad-Produkt die Gesamtnote "gut", zwei Drittel fallen durch.
Vorportioniert und einfach in der Zubereitung - Kaffeepads versprechen Kaffeegenuss per Knopfdruck. Wie schneidet der Kaffee aus der Padmaschine geschmacklich ab?
Quelle: Imago/imagebroker
Ein Tag ohne Kaffee? Für die meisten Deutschen ist das undenkbar - einzig die Art der Zubereitung ist unterschiedlich. Mit Pad oder Kapsel, aus dem Vollautomaten oder von Hand überbrüht? Mit Milch, Zucker oder doch lieber schwarz? Öko-Test hat sich aktuell dem koffeinhaltigen Heißgetränk gewidmet und 21 Kaffeepads getestet.
Die geschulten Experten kritisierten den Geruch des fertig zubereiteten Aufgusses der Senseo Caffè Crema Pads als "leicht brandig" bei dessen Verkostung. Der Geschmack sei "ohne Aroma, derb, mit deutlicher Säurespitze" und insgesamt unausgewogen. In den Augen von Öko-Test ein vernichtendes Urteil für die Marke, die das Prinzip des Pad-Kaffees vor gut 20 Jahren mit Einführung der Senseo-Maschinen erst bekannt gemacht hatte. Öko-Test vergab die Gesamtnote "ausreichend" für den Pionier der Pads.
Geschmacklich ist ein Kaffee Crema zwischen einem Espresso und Filterkaffee angesiedelt. Da das Wasser bei der Zubereitung in der Pad-Maschine unter Druck durch den gemahlenen Kaffee gepresst wird, entspricht der Kaffee Crema eher einem Espresso. Die Röstung des Cremas ist jedoch heller und enthält mehr Wasser. Das wirkt sich auf den Geschmack aus, er wird milder. Die obligatorische Schaumkrone ist der Auswahl der Bohnen geschuldet, nicht der Zubereitungsart: Durch die Beimischung von Robusta-Sorten mit ihrem hohen Anteil an ätherischen Ölen soll die Crema leichter gelingen.
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Der Geschmack beim Pad-Kaffee
Gerade im Sensorik-Test schnitten einige Pad-Kaffees schlecht ab. Neben Senseo traf es unter anderem auch Pads von Rossmann. Doch immerhin fast die Hälfte der Produkte bewerteten die Tester in der Kategorie Geschmack mit "sehr gut".
Schadstoffe in Kaffeepads
Mit Blick auf im Pad vorhandene Schadstoffe falle das Urteil nicht so positiv aus, so Öko-Test. Bei auffallend vielen Produkten kam es wegen gesundheitsschädlicher Verbindungen, die bei der Röstung der Bohnen entstehen, zu Notenabzügen. Gefunden wurde unter anderem Acrylamid, was laut Öko-Test ein bekanntes Problem bei Kaffee darstelle. In Tierversuchen erwies sich Acrylamid als krebserregend und gelte daher als erbgutschädigend. Knapp drei Viertel der Pads schöpften den EU-Richtwert für Röstkaffee zu mehr als der Hälfte aus. Die Laudatio Kaffee Pads Caffè Crema von Rossmann - Gesamtnote "ungenügend" - reißen den Richtwert sogar. Gerade einmal in vier Test-Produkten waren die Werte so gering, dass sie von Öko-Test als "Spur" eingeordnet werden konnten.
Die Belastung mit Furan und Methylfuranen, die temperaturabhängig auch bei der Röstung entstehen können, fanden sich noch häufiger. Im fertigen Aufguss aller 21 getesteten Pads konnte das Labor Gehalte der Furan-Gruppe messen, die aus Sicht von Öko-Test "erhöht" waren. Langfristig können diese laut europäischer Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die Leber schädigen; höhere Dosen seien in Tierversuchen sogar krebserregend gewesen. Bei Annahme einer Tagesmenge von vier kleinen Tassen Kaffee erreichen alle Produkte die Furan-Schwelle, bei der im Tierversuch erste Schäden aufgetreten waren, so Öko-Test.
Anbau-Bedingungen für Pad-Kaffee
Öko-Test wollte von den Anbietern wissen, wie sie bei den getesteten Produkten die Einhaltung von Menschenrechten sicherstellen. Nur vier Anbieter konnten gegenüber Öko-Test ihre Lieferkette bis zum Feld offenlegen. Unter anderem Gepa, deren Pads mit der Gesamtnote "ausreichend" bewertet wurden. Gut ein Viertel ermöglichte keinen Einblick. Lavazza - mit "mangelhaft" benotet - wollte Öko-Test nicht einmal das Herkunftsland des Kaffees verraten.
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Pestizide in Kaffeepads
In mehr als drei Viertel der getesteten Produkte konnte das Labor Pestizidrückstände nachweisen. Besonders erwähnenswert ist der Unkrautvernichter Glyphosat. Ärgerlich sei nach Ansicht von Öko-Test, dass das Herbizid in zwei Bio-Kaffees, bei Alnatura und dm, nachgewiesen werden konnte, wenn auch in sehr niedrigen Gehalten. Ungewöhnlich sei der Nachweis von aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) in den Jeden Tag Kaffee-Pads Crema - Gesamtnote "ungenügend". Die Mineralölbestandteile sind laut Öko-Test gut vermeidbar.
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Kaffeepads Testsieger
Zum Sieger des Kaffeepad-Tests wurde Fairglobe Faire Bio Kaffeepads Crema von Lidl gekürt. Die Pads schnitten als einzige mit der Gesamtnote "gut" ab.
21 Produkte mit Crema-Auslobung sind bei Discountern, in (Bio-)Super- und Drogeriemärkten eingekauft worden, sechs davon mit Bio-Siegel. Die Preise lagen pro Pad zwischen 9 und 24 Cent. Verschiedene Labore untersuchten die Kaffeepulver auf bedenkliche Inhaltsstoffe: krebsverdächtiges Acrylamid, das beim Rösten von Kaffee entstehen kann, Pestizide und Mineralöl-Rückstände sowie - hier gab es jedoch keine Befunde - das Schimmelpilzgift Ochratoxin A. Den fertig in der Pad-Maschine zubereiteten Kaffeeaufguss analysierte das Labor auf Furane. Bei Kaffees mit der Auslobung "100 Prozent Arabica" ließ Öko-Test überprüfen, ob tatsächlich keine Robusta-Anteile untergemischt sind. Geschulte Sensorik-Experten beurteilten Geruch und Geschmack des fertig zubereiteten Aufgusses. Bei der Bewertung des Kaffees legte Öko-Test ein hohes Gewicht auf den Aspekt der Anbau-Bedingungen in den Ursprungsländern: Lieferketten-Transparenz, Wahrung unternehmerischer Sorgfaltspflichten, ethischer Verhaltenskodex, faire Arbeitsbedingungen und existenzsichernde Einkommen sowie Anbau-Aspekte wurden bei den Unternehmen erfragt. Der Fragebogen wurde von Öko-Test mit der Control Union Certifications Germany entwickelt. Zusätzlich wurden die Umweltauslobungen der Verpackungen begutachtet und auf Produktinformationen überprüft.
Quelle: ZDF
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