Zeckenschutz für den Hund: Was am besten gegen Zecken hilft

    Zeckenschutz für den Hund:Was am besten gegen Zecken bei Hunden hilft

    von Thilo Hopert
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    Zecken-Halsband, Spot-on-Präparat oder Zecken-Tablette - für Hunde gibt es verschiedene Mittel, um sich gegen die lästigen Parasiten zu wehren. Doch welches eignet sich am besten?

    Hund liegt bei Hitze im Schatten im Gras unter einem Baum.
    Wenn Hunde draußen im Gras liegen oder spielen, holen sie sich schnell mal eine Zecke. Mit welchen Mitteln man den Hund vor Zecken schützen kann.
    Quelle: Colourbox.de

    Ein Spaziergang durch den Wald, herumtollen auf der Wiese oder beim Ballspielen einmal kurz ins hohe Gras - schon hat der Hund eine Zecke eingesammelt. Und die können gefährlich werden.

    Ein wirksamer Zeckenschutz ist für die Tiergesundheit essenziell wichtig, da durch Zecken lebensbedrohliche Krankheiten wie Babesiose, FSME oder Borreliose übertragen werden können.

    Lisa Hoth-Zimak, Veterinärmedizinerin und Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund

    Der Schutz sollte dabei nicht nur auf die warmen Monate beschränkt sein. "Da die Winter inzwischen nicht mehr so kalt sind, ist das ganze Jahr über Zeckensaison", sagt Ursula von Einem vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte.
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    Babesiose, Anaplasmose, Hepatozoonose, FSME oder Borreliose sind lebensbedrohliche Krankheiten für Hunde. Nicht jede Erkrankung könne gut therapiert werden und habe unter Umständen lebenslange oder wiederkehrende Folgen für den Hund, so Veterinärmedizinerin Lisa Hoth-Zimak. Es bestehe auch die Gefahr, dass die Erkrankung nicht früh genug erkannt wird. Ist eine Krankheit also bereits fortgeschritten, könne es sein, dass eine Therapie nicht mehr rechtzeitig kommt.

    Zeckenmittel für Hunde: die Qual der Wahl

    Wer sich auf die Suche nach einem guten Zeckenschutz macht, trifft auf eine Vielzahl von Präparaten und Wirkweisen wie sogenannte Spot-ons für den Hund, Zecken-Halsbänder oder Zecken-Tabletten.

    Grundsätzlich sind alle auf dem Markt befindlichen chemischen Mittel gleich wirksam.

    Ursula von Einem, Bundesverband Praktizierender Tierärzte

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    Lisa Hoth-Zimak empfiehlt, direkt zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und Kombinationspräparate zu verwenden, die auch gegen andere Insekten wie Stechmücken, Flöhe oder Sandmücken wirken. So könnten weitere Erkrankungen verhindert werden.
    Sie sagt zudem: "Idealerweise sollten Zecken gar nicht erst beißen, um eine Krankheitsübertragung gar nicht erst möglich zu machen." Diesen Effekt haben repellierende, also abwehrende Mittel wie Spot-on-Präparate oder Halsbänder gegen Zecken. "Nicht-repellierende Mittel wie Tabletten hingegen wirken erst nach dem Biss, was eine Übertragung möglicher Krankheitserreger nicht komplett ausschließt", so die Veterinärmedizinerin.

    So wirken Präparate gegen Zecken





    Allerdings: "Einen hundertprozentigen Schutz vor Zecken gibt es nicht", sagt Ursula von Einem. Daher sollte man das Tier nach einem Spaziergang gründlich nach Zecken absuchen. "Zecken suchen sich am Tier meist gut zugängliche Stellen am Kopf oder den Vordergliedmaßen und im Schulterbereich aus", so von Einem. Gerne stächen sie auch an den Innenschenkeln der Hinterbeine.
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    Anti-Zeckenmittel: Nebenwirkungen beim Hund

    Bei allen Anti-Zecken-Mitteln können Nebenwirkungen auftreten. "Diese sind vorübergehend und äußern sich meist in Magen-Darm-Symptomen", sagt Lisa Hoth-Zimak. Neurologische Nebenwirkungen würden bei den Präparaten als sehr selten angegeben, ergänzt die Veterinärmedizinerin. "Empfehlungen hinsichtlich bestehender Vorerkrankungen wie Haut-, Magen-Darm-Erkrankungen oder Epilepsie sollten dabei beachtet werden."
    Wer Sorge vor möglichen Nebenwirkungen hat, müsse laut Ursula von Einem abwägen: "Nebenwirkungen können auftreten, sind aber im Vergleich mit dem Risiko einer gegebenenfalls lebenslangen oder tödlichen Erkrankung nach dem Zeckenstich das kleinere Risiko."

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    Bei bestimmten Hunderassen wie etwa Border Collie, Weißer Schweizer Schäferhund, Collie oder Australian Shepherd ist es notwendig, vor der Gabe eines Zeckenschutzes - speziell bei Tabletten - den MDR1-Gendefekt abklären zu lassen. Dieser bewirke eine durchlässigere Blut-Hirn-Schranke, erklärt Ursula von Einem. Dadurch gelangten bestimmte Substanzen in hoher Konzentration ins Gehirn und könnten zu schweren Nebenwirkungen oder sogar zum Tod führen. "Es gibt bestimmte Präparate, die für diese Hunde angewendet werden dürfen. Lassen Sie sich hier bitte unbedingt von Ihrem Tierarzt beraten", rät von Einem.

    Zeckenmittel können anderen Lebewesen schaden

    Je nach Wahl des Zeckenmittels sollte man beachten: "Fast alle Präparate sind giftig für im Wasser lebende Tiere wie Fische und Insekten", warnt von Einem. Hunde mit einem Zeckenschutz sollten also nicht schwimmen gehen. Eine Ausnahme bildet der Zeckenschutz mit Tabletten. Diese wirken nicht auf der Haut des Hundes, sondern im Blutkreislauf des Tieres und werden somit im Wasser nicht abgewaschen.
    Nicht nur für Insekten können sich Zeckenmittel negativ auswirken. Einige der Präparate enthalten als Wirkstoff Permethrin oder Deltamethrin. "Diese können bei Katzen zu schweren Vergiftungen führen", warnt Ursula von Einem. Präparate mit diesen Wirkstoffen sollten Tierbesitzer meiden, wenn Hunde und Katzen im gleichen Haushalt leben. Grundsätzlich gilt: Der Zeckenschutz sollte immer mit dem Tierarzt und nach Bedarf ausgewählt werden.

    Bernstein und EM-Keramik: Viele der im Tierfachhandel frei verkäuflichen Mittel eignen sich nicht zum Schutz vor Zecken. Die Wirkung von Bernsteinketten und "EM-Keramik"-Halsbändern ("EM" steht für "Effektive Mikroorganismen") zum Beispiel ist nicht erwiesen. Auch bei Hausmitteln wie Kokosöl oder Schwarzkümmelöl ist Vorsicht geboten, da diese keinen ausreichenden Schutz bieten. Tierärztin von Einem warnt zudem vor Lauchgewächsen wie Knoblauch, Zwiebeln und Co., weil diese für Hunde unverträglich beziehungsweise giftig seien.

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    Quelle: dpa-Custom Content
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