Hundefutter: Fleisch bietet die beste Eiweißversorgung
Das richtige Futter für Hunde:Fleisch bietet die beste Eiweißversorgung
von Valentina Kurscheid
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Trocken oder nass, fleischig oder vegan, selbstgemacht oder fertig: Hundebesitzer fragen sich, was für ihren Vierbeiner besser ist. Ein Tierarzt über Vor- und Nachteile.
Tipps von Tierarzt Dr. Urban Thelen16.05.2023 | 7:34 min
Nass- und Trockenfutter unterscheiden sich im Feuchtigkeitsgehalt. Dieser hat Einfluss auf die Verderblichkeit (Haltbarkeit, Vorratslagerung und Hygiene) und den Energiegehalt. Wer die Energiezufuhr, wie zum Beispiel bei sehr agilen, schlanken Hunden, steigern möchte, greift am besten zu Trockenfutter. Darüber hinaus hat Trockenfutter den Vorteil, dass es bei der Zahnsteinprophylaxe helfen kann.
Getreide für Hunde nur in kleinen Mengen
Auf Hundefutter, egal ob Trocken- oder Dosenfutter, wird oftmals "getreidefrei" vermerkt. Bei selbstgemachtem Futter werden dagegen gerne Mehle aus Kichererbsen, Reis, oder Kokos als Alternative verwendet. Tierarzt Urban Thelen, Fachtierarzt für Tierernährung, weist darauf hin, dass geringe Getreide-Mengen für Hunde nicht schädlich sind.
Hier spielt die Verdaulichkeit der Inhaltsstoffe eine Rolle. Man kann solche Alternativ-Getreidearten verwenden.
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Dr. Urban Thelen, Fachtierarzt für Tierernährung
Domestikationsbedingt seien Hunde in der Lage, Stärke in unterschiedlichem Maße zu verdauen, erklärt Thelen. Jedoch gibt der Tierarzt zu bedenken, dass Getreide technologisch aufbereitet sei.
"BARF" als Rohfütterung für Hunde
Manche Hundebesitzer bereiten ihren Vierbeinern täglich das Futter selbst zu. Hier spielt vor allem frisches Fleisch bzw. Rohfütterung eine große Rolle. Diese Fütterungsmethode hat sich unter dem Begriff BARF etabliert.
Unter dem Begriff BARF, der aus dem Amerikanischen kommt und für "born again raw feeders" oder auch "bones and raw food" steht, ist im Deutschen eine "Biologisch artgerechte Rohfütterung" (kurz auch BARF) zu verstehen. Die Fressgewohnheit von Wölfen dient hier als Vorlage für Hunde. Es werden Rationen aus frischem, aber auch tiefgekühltem Fleisch, Fisch, Knochen, Innereien, Gemüse, Flocken und auch Obst verwendet.
Die Klassiker hierfür ist Rindfleisch, aber auch Hühnerfleisch bzw. allgemein Geflügel. Für sensible Hunde ist Hühner- und Putenfleisch die beste Wahl. Dieses ist gut verdaulich, hat wenige Kalorien und wird meist als Schonkost verwendet - oder wenn Hunde abnehmen sollen.
BARFen ist eine größere Herausforderung, da Rationen ausgeglichen gestaltet werden müssen, und es birgt die Gefahr von Hygieneproblemen.
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Dr. Urban Thelen, Fachtierarzt für Tierernährung
Grundsätzlich könne BARF aber eine gute Alternative sein, sagt Thelen. Auf Qualität und Quantität der Ausgangsprodukte habe man schließlich selbst Einfluss.
Knochenfütterung - artgerecht oder gefährlich?
Neben Fleisch mögen viele Hunde auch Knochen. Sie stellen zwar allgemein eine gute Mineralversorgung dar, doch nicht alle Knochen sind geeignet, einige sind auch gefährlich. Kalbsknochen sind zu empfehlen, sie sind elastischer als Rinderknochen und besonders mineralstoffreich. Doch Vorsicht bei gekochten oder gegarten Hühnerknochen: Sie gelten für Hunde als ungeeignet, sie splittern leicht und können den Verdauungstrakt der Vierbeiner verletzen.
Leckerchen für Hunde - Tipps von Petfluencerin Sandra Velleuer16.05.2023 | 3:58 min
Was für Hunde tabu ist
Ein absolutes Tabu für Hunde ist Schokolade - das liegt am Kakao. Das dort enthaltene Theobromin ist ein koffeinähnlicher Stoff, den Menschen abbauen und ausscheiden können. Hunden aber fehlt in ihren Organismen das nötige Enzym dafür. Auch koffeinhaltige Produkte sind für Hunde ein No-Go. Außerdem bestimmte Nusssorten wie Walnüsse oder Macadamia. Auch Avocados, Lauch, grüne Kartoffeln, Paprika, Tomaten sollten nicht verzehrt werden.
Vorsicht ist vor allem auch bei rohem Schweinefleisch geboten. Es kann das Aujeszky-Virus enthalten, das gerade bei Hunden die sogenannte Pseudo-Tollwut (Erkrankung des Nervensystems) auslösen kann. Ebenfalls gefährlich für Hunde sind Weintrauben - egal ob rot, grün oder als Rosinen. Sie enthalten Oxalsäure, die zu Nierenversagen führen kann.
Ist veganes Hundefutter eine Alternative?
Fleischlose Hundeernährung ist auf dem Vormarsch, da viele Veganer einen fleischlosen Haushalt auch für ihren Hund bevorzugen.
Vegane Ernährung ist denkbar, allerdings ein Problem der Eiweißversorgung. Bestehen hier besondere Ansprüche, ist eine gesunde, tiergerechte Hundeernährung wohl kaum realistisch.
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Dr. Urban Thelen, Fachtierarzt für Tierernährung
Grundsätzlich gilt: Hunde sollten zwei bis drei Mal am Tag gefüttert werden. Hundeleckerli oder andere Kleinigkeiten, die beispielsweise zum Training eingesetzt werden, gehören nicht dazu. Sie sollten von der Menge der täglichen Futterration abgezogen werden.
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