Hortensien: Tipps für die Pflege und Schädlingsbekämpfung
Tipps zur Pflege:Wie Ihre Hortensien schön blühen
von Anja Koenzen
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Eine der dankbarsten und lang blühendsten Pflanzen im Garten und auf dem Balkon ist die Hortensie. Was man über Pflege, Schnitt und Krankheiten wie Wollläuse wissen sollte.
Hortensien sind mit ihren bunten Blüten beliebte Pflanzen für den eigenen Garten oder Balkon. Was es bei der Pflege alles zu beachten gibt, erklärt Garten-Expertin Anja Koenzen.27.06.2024 | 8:28 min
Von Juni bis oft weit in den Oktober hinein bringt die Hortensie Farbe in den Garten und auf den Balkon und ist dazu noch extrem anspruchslos. Hortensien lieben ausreichend Wasser, einen halbschattigen Platz und einen leicht sauren, lehmig-humosen Boden.
Die schönsten Hortensienarten
Die bekanntesten Hortensien sind die klassischen Bauernhortensien. Einige Neuzüchtungen blühen sowohl an den Trieben vom Vorjahr als auch an den neu gebildeten Trieben, was die Blütezeit stattlich verlängert.
Auch die amerikanischen Schneeballhortensien wie "Annabelle" mit ihren sehr großen runden Blütenbällen werden immer beliebter. Sie gibt es mittlerweile nicht nur mit weißen Blüten, sondern auch in rosa Farbtönen.
Bauernhortensien sind die bekannteste Hortensienart. Wichtig bei allen Sorten: ausreichend Wasser.
Quelle: imago/blickwinkel
Jedes Jahr kommen unzählige neue Hortensiensorten auf den Markt. Einige Hortensienarten wie die Rispenhortensie kann man sogar in die Sonne pflanzen, vorausgesetzt sie erhält genügend Wasser.
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Samthortensien tragen romantische zweifarbige Blüten, wollen kaum besonnt werden und können bis zu drei Meter groß werden. Eichblatthortensien haben neben großen weiß-bis cremefarbigen, rispenförmigen Blütendolden interessant geformte Blätter, die sich im Herbst spektakulär orange oder rot färben.
"Runaway Bride" ist eine der aktuelleren Neuzüchtungen. Sie blüht auch aus den Seitentrieben, wird 60 Zentimeter hoch und hat einen leicht liegenden Wuchs, der gestalterisch interessant eingesetzt werden kann. Sie wird auch als "Girlandenhortensie" bezeichnet.
Kletterhortensien begrünen Fassaden, Mauern, Spaliere bis zu 15 Meter hoch. Ohne Rankhilfe entwickelt sie sich zu einem halbkugeligen, breiten Strauch beziehungsweise kann sogar auch als Bodendecker eingesetzt werden.
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Hortensien richtig schneiden
Die meisten Hortensienarten benötigen keinen Schnitt. Wenn überhaupt sollte man sie nur schwach im Frühjahr (das Verblühte vom Vorjahr) oder in der Hochblüte zurückschneiden. Würde man sie stärker schneiden, würde man zugleich Blütenknospen für das nächste Jahr entfernen.
Rispenhortensien und vor allem Schneeballhortensien werden dagegen zurückgeschnitten, denn sie blühen an den Neuaustrieben. Bei Schneeballhortensien schneidet man alle Triebe der letzten Saison im Spätherbst oder im zeitigen Frühjahr eine Hand breit über dem Boden ab.
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Standort und Düngung der Hortensien
Hortensien mögen weder kalkhaltige noch trockene Standorte. Selbst an einem idealen Standort freut sich die Pflanze, wenn man ihr ein oder zwei Mal im Jahr eine zusätzliche Portion Wasser gönnt. Kalkarmes Regenwasser ist am besten geeignet.
In einem gut vorbereiteten Boden müssen Hortensien nicht unbedingt gedüngt werden. Kompost enthält meist zu viel Kalk und ist daher nicht so gut für Hortensien geeignet.
Stehen die Pflanzen im Topf, brauchen sie Nährstoffgaben. Hier eignet sich Rhododendrondünger oder spezieller Hortensiendünger. Achten Sie beim Kauf von Hortensiendünger darauf, ob er lediglich die Pflanzen mit Nährstoffen versorgen soll oder ob in ihm auch Alaun enthalten ist. Alaun in Kombination mit einer tendenziell sauren Erde sorgt dafür, dass rosablütige Pflanzen umgefärbt werden zu blauen Blüten.
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von Karen Grass
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Schädlinge und Krankheiten an Hortensien: Wollläuse und Co.
Faustregel: Je besser die Standortbedingungen für Hortensien sind, desto weniger anfällig sind sie für Schädlinge und Krankheiten. Wenn Schädlinge an Hortensien auftreten, sind es meist Spinnmilben oder Wollläuse. Beide saugen an den Pflanzen und schädigen so die Hortensien.
Quelle: imago
Wollläuse sind sehr einfach erkennbar, denn sie haben eine auffällige weiße Wachsschicht, manche Arten der Wollläuse bilden zusätzlich auch mehr oder weniger stark ausgeprägte weiße Fäden am Körper aus. Nicht nur durch das Saugen an den Blättern, um an den nährstoffreichen Pflanzensaft zu gelangen, schwächen sie die Hortensien, sondern zudem sondern sie sogenannten Honigtau ab auf den Blättern ab. Auf diesem entwickeln sich leicht verschiedene Rußtaupilze, die die Blätter weiter schädigen, so dass sie weniger gut Photosynthese leisten können.
Natürliche Gegenspieler von Wollläusen sind Nützlinge wie die Larven der Florfliegen. Wollläuse lassen sich bei einem leichteren Befall abbürsten bzw. betroffene Stellen abschneiden und entfernen. Dies muss so oft wiederholt werden, bis keine jungen Wollläuse aus Eiern mehr nachschlüpfen.
Auch mit diesen Hausmitteln können Wollläuse bekämpft werden:
Schmierseife aufgelöst in Wasser greift die Wachsschicht der Wollläuse an.
Brennspiritus-Wasser-Gemisch (10 Milliliter Spiritus auf einen Liter Wasser) über die Läuse sprühen. Der darin enthaltene Spiritus greift ebenfalls die Wachsschicht der Wollläuse an, dringt in die Körper ein und schädigt die Tiere nachhaltig.
Jauchen und Pflanzenauszüge wie zum Beispiel Brennnesselauszüge, die man über die Pflanzen sprüht. Hierfür 200 Gramm Brennnesselblätter zerkleinern, in einen Liter Wasser geben und einen Tag lang ziehen lassen.
Spinnmilben sind winzig kleine Krabbeltiere, die durch das Saugen an den Blättern auf der Oberfläche kleine, silbrig wirkende Punkte hinterlassen. Auf den Blattunterseiten entwickeln sie feine Gespinste. Spinnmilben treten im Garten vor allem dann an Hortensien auf, wenn die Pflanzen tendenziell trocken und sonnig stehen.
Oft reicht als Maßnahme aus, die Pflanzen kräftig mit Wasser abzuduschen. Bei Zimmerhortensien kann der Befall mit den Tieren hartnäckiger sein - hier kann man zu Rapsölmitteln aus dem Handel greifen. Der Ölfilm dieser Mittel verstopft die feinen Atemöffnungen der Tiere und unterbindet auch bei den bereits gelegten Eiern den Gasaustausch durch die Eimembran. Doch am besten wendet man diese Mittel bei der Hortensie erst einmal vorsichtig an ein, zwei Blättern an, um zu schauen, wie gut die Blätter diese Ölbehandlung vertragen.
Hilft alles bei der Bekämpfung von Wollläusen oder Spinnmilben nicht ausreichend, kann auch ein Neem-haltiges Pflanzenschutzpräparat aus dem Handel ausgebracht werden. Dieses wird systemisch von der Pflanze aufgenommen und dringt über das Saugen an den Blättern in die Schädlinge ein. Somit ist es zwar nicht bienengefährdend, kann aber sehr wohl andere Tiere wie beispielsweise Schmetterlingsraupen, die an den Blättern fressen, vernichten.
Eine echte Bedrohung für Hortensien können Wühlmäuse im Garten sein. Vor allem Rispenhortensien müssen vor Wurzelfraß geschützt werden. Gibt es Wühlmäuse, sollte am besten beim Einpflanzen der Wurzelballen mit feinmaschigem Kaninchen-bzw. Mäusedraht geschützt werden.
Bei den Krankheiten sollte man vor allem auf Chlorosen und echten Mehltau achten.
Wenn junge Blätter sich gelblich färben, kann ein Nährstoffmangel vorliegen. In dem Fall die Pflanze am besten mit einem eisenhaltigen Hortensiendünger versorgen. Die Pflanzen können die Nährstoffe am besten aufnehmen, wenn sie in einem humosen, leicht sauren Boden stehen. Ist der Boden dagegen zu kalkhaltig, kann er mit Rhododendronerde verbessert werden.
Echter Mehltau kann Blätter, Triebspitzen und Knospen von Hortensien befallen. Erkennbar an einem abwischbaren, erst weißen, dann grau-braun werdenden Belag auf den Blattoberseiten. Später vertrocknen die Blätter. Mehltau lässt sich vor allem im Anfangsstadium gut mit Netzschwefel oder alternativ mit einem Milch-Wasser-Gemisch (1:8) gut bekämpfen.
Am sichersten ist, die betroffenen Stellen zu schneiden und zu entsorgen und die Pflanze dann mit einem der beiden Mittel zu besprühen. Das Milch-Wasser-Gemisch vorsichtshalber alle paar Tage anwenden. In der Milch sind Mikroorganismen enthalten, die den Pilz bekämpfen.