Evakuierung: Was sollte man im Notfallgepäck mitnehmen?

    FAQ

    Hochwasser, Feuer und Co.:Evakuierung: Das gehört ins Notfallgepäck

    von Maria Leidinger
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    Im Fall einer Evakuierung sollte man wichtige Dokumente, Nahrungsmittel und Medikamente dabei haben. Diese Dinge gehören in den Notfallrucksack - ein Überblick.

    Eine junge Frau packt für Notsituationen und Katastrophen einen Rucksack mit wichtigen Utensilien (gestellte Szene)
    Für Notsituationen sollte man eine Tasche gepackt haben. (Symbolbild)
    Quelle: picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose

    Hochwasser, Feuer, Chemie-Unfall, Bombenentschärfung - es gibt viele Gründe, warum man möglichst schnell sein Zuhause verlassen muss. In stressigen Situationen kann es schwerfallen, an alles Wichtige zu denken - oder es bleibt schlichtweg zu wenig Zeit.

    Je nachdem wie viele Familienmitglieder man auch in Sicherheit bringen muss, wäre es schwierig, dann erst mit dem Packen anzufangen. Ein Grundstock an Notgepäck sollte deshalb griffbereit sein.

    Ursula Fuchs, Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)

    Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt einen Rucksack mit wichtigen Gegenständen vorzubereiten. Was alles ins Notfallgepäck sollte - ein Überblick.

    Notfallrucksack: Welcher Inhalt sollte rein?

    Im Notfall sollte man darauf eingestellt sein, mehrere Tage nicht nach Hause zu können. Bei einer Flucht zum Beispiel vor Hochwasser oder einem Brand muss es außerdem schnell gehen. Das BBK rät deshalb von einem Koffer als Notfallgepäck ab und empfiehlt stattdessen einen Rucksack. Laut BBK-Mitteilung sollte dieser folgendes beinhalten:
    • Persönliche Medikamente
    • Erste-Hilfe-Material
    • wichtige Dokumente
    • batteriebetriebenes Radio
    • Taschenlampe
    • Ersatzbatterien
    • Verpflegung für zwei Tage
    • Wasserflasche
    • Geschirr und Besteck
    • Dosenöffner und Taschenmesser
    • Schlafsack oder Decke
    • Kopfbedeckung und Arbeitshandschuhe
    • Kleidung für ein paar Tage
    • Hygieneartikel
    • Schutzmaske
    Das BBK empfiehlt zudem eine sogenannte SOS-Kapsel für Kinder mit wichtigen Kontaktdaten.
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    Radio, Geschirr, Taschenlampe - braucht man das wirklich?

    Wer bei einigen Punkten auf der Liste, wie beispielsweise dem batteriebetriebenen Radio, skeptisch wird, dem sagt Ursula Fuchs vom BBK: "Lieber zu viel vorsorgen als zu wenig." Die Leiterin des Referats "Information der Bevölkerung, Selbstschutz und -hilfe" weist darauf hin, dass Katastrophen meist in einem lokalen Gebiet auftreten. Gerade die Informationen der lokalen Radiosender seien dann von großer Bedeutung.
    Über ein Smartphone könne man sich zwar auch informieren, so Fuchs, jedoch müsse man sich im schlimmsten Fall auf einen Stromausfall einstellen. Deshalb kann auch eine Powerbank im Notfallgepäck sinnvoll sein. Und wenn es Strom gibt, auch ein Aufladekabel.
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    Notfallrucksack: Worauf muss jeder achten?

    Ursula Fuchs appelliert an die Bevölkerung, beim Packen eines Notfallgepäcks auf die eigenen individuellen Bedürfnisse einzugehen. "Hilfsorganisationen können erst einmal nicht auf Unverträglichkeiten wie Zöliakie eingehen", sagt sie und empfiehlt selbst vorzusorgen.

    Es ist gut, sich vorher in der Familie Gedanken zu machen: Was brauchen wir eigentlich, was müssen wir mitnehmen?

    Ursula Fuchs, Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)

    Genauso sei das bei bestimmten Medikamenten: "Wir hatten schon Anfragen: 'Ich nehme Insulin, das muss im Kühlschrank aufbewahrt werden, was mache ich denn?'". In so einem Fall sollte man sich mit einer örtlichen Apotheke oder mit dem eigenen Arzt absprechen.

    Es gibt auch Medikamente, die verschreibt Ihnen der Arzt nicht auf Vorrat. Auch da muss mit dem Arzt vorher gesprochen werden.

    Ursula Fuchs, Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)

    Was muss im Notfall noch mit?

    Das BBK weist darauf hin, dass nicht alle wichtigen Gegenstände im Notfallgepäck untergebracht werden können, da sie regelmäßig gebraucht werden. Dazu zählen:
    • Personalausweis
    • Bargeld und Geldkarten
    • Krankenkassenkarte
    • Impfpass
    • Haustürschlüssel
    • Smartphone
    Übrigens: Der Notfallrucksack sollte regelmäßig überprüft werden, denn ...
    • Medikamente können ablaufen,
    • Lebensmittel verderben,
    • Geräte kaputtgehen,
    • Kinderkleidung zu klein werden.
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    Welche Dokumente sind im Notfall wichtig?

    Das BBK empfiehlt, für den Notfall eine Dokumentenmappe mit den wichtigsten Unterlagen vorzubereiten. Dazu gehören unter anderem:
    • Familienurkunden, Stammbuch
    • Sparbücher, Wertpapiere, Versicherungspolicen
    • Testament, Patientenverfügung, Vollmacht
    • Grundbuchauszüge
    • weitere wichtige Verträge
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    Diese zum Teil wertvollen Unterlagen gehören nicht unbedingt ins Notfallgepäck. "Sie müssen an einem sicheren Ort aufbewahrt werden", sagt Ursula Fuchs. "Aber eben nur an einem Ort und nicht an verschiedenen Plätzen."

    Wenn Sie erst in der Evakuierung anfangen, die Unterlagen zusammenzusuchen, dann vergeht wahnsinnig viel Zeit.

    Ursula Fuchs, Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)

    Zudem sollten alle Familienmitglieder wissen, wo sich die Dokumentenmappe befindet, rät Ursula Fuchs. Denn eine Evakuierung könne auch vorkommen, wenn nicht alle Mitglieder der Familie zu Hause sind.
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    Evakuierung: Wie kann sich eine Familie vorbereiten?

    "Ich kann nur jeder Familie empfehlen, mögliche Katastrophenfälle durchzusprechen", sagt Ursula Fuchs. "Am besten so weit im Vorfeld, dass es allen gut geht und nichts schon bevorsteht." Sie rät zudem dazu, die Kinder in die Gespräche mit einzubeziehen.

    Damit sie sowas wie Selbstwirksamkeit lernen und in einer Notfallsituation nicht überfordert werden, sondern wissen: 'Wir können was tun'.

    Ursula Fuchs, Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)

    Sollte beispielsweise eine Weltkriegsbombe entschärft werden müssen, würde sehr schnell das entsprechende Gebiet abgesperrt werden. Ein Teil der Familie ist unterwegs, ein anderer Teil zu Hause, führt Fuchs weiter aus. "Wo soll die Familie sich treffen? Das müssen doch alle wissen", meint die Expertin. Auch die Kitas und Schulen müssten Bescheid wissen, wem sie die Kinder anvertrauen dürfen und wem nicht.

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