Abkühlung für Haustiere:Hund, Katze und Co. vor Hitze schützen
von Thilo Hopert
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Hitze ist nicht nur für Menschen anstrengend, sondern auch für Hunde, Katzen und andere Kleintiere. Zwei Tierärzte erklären, was Sie im Sommer bei Haustieren beachten sollten.
Hitze kann Haustiere an Sommertagen extrem belasten. Schon einfache Maßnahmen helfen, um sie vor Überhitzung zu schützen.
Quelle: dpa
Die Sonne scheint und die Temperaturen steigen - so fühlt sich Sommer an. Für Haustiere kann es allerdings schnell zu warm werden. Ein kühles Plätzchen hilft, um felligen Mitbewohnern wie Hund, Katze oder Kaninchen die Hitzetage zu erleichtern.
"Wenn man die Möglichkeit hat, ist es sinnvoll, die Tiere da unterzubringen, wo es kühl ist beziehungsweise Tieren den Zugang zu kühlen Räumen zu ermöglichen", sagt Maren Püschel, Fachärztin für Kleintiere. Das kann zum Beispiel das geflieste Badezimmer sein. Auch Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und Co. sowie Vögel sollten einen kühlen und schattigen Platz bekommen und nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein.
Wer für Kaninchen oder Meerschweinchen ein Außengehege hat, sollte dafür einen schattigen Platz auswählen. "Kaninchen etwa leben im Sommer eigentlich im Bau. Wenn sie ohne Schatten im Garten gehalten werden, können sie schnell überhitzen", sagt Thomas Steidl, Fachtierarzt für Klein- und Heimtiere. Bei Überhitzung fangen auch Kleintiere an zu hecheln. "Dann ist es aber meistens schon zu spät“, so Steidl. Jetzt sollte man schnell handeln: "Feuchte Umschläge und rein in den Schatten", rät der Tierarzt.
Hunde leiden unter Hitze
Gerade Hunde haben bei Hitze Probleme. "Sie brauchen zunächst ein paar Tage, bis sie sich akklimatisieren. Das geht nicht so schnell wie bei uns Menschen", sagt Maren Püschel. "Hunde sind darauf angewiesen, durch das Hecheln Wärme abzugeben", erklärt Thomas Steidl, Fachtierarzt für Klein- und Heimtiere.
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Besonders große Probleme bei Hitze haben kurznasige Hunderassen wie etwa Möpse oder französische Bulldoggen. Diese Hunde sollten an heißen Tagen tagsüber im Haus bleiben. Tierärztin Püschel rät: "Menschen, die solche Hunde haben, müssen noch mehr auf den Hitzeschutz achten. Nicht erst bei 30 Grad, sondern schon bei 20 Grad."
Hitzeschutz für Katzen
Katzen hätten im Gegensatz zu Hunden weniger Probleme mit Hitze, erklärt Thomas Steidl. "Katzen verhalten sich dann schon optimal, legen sich ins Kühle, trinken mehr Wasser", so der Tierarzt. Sollte es der Katze doch zu warm werden, seien die Symptome ähnlich zu denen der Hunde, sagt Maren Püschel. "Das kommt aber relativ selten vor." Dennoch sollte man an heißen Tagen natürlich ein Auge auf die Tiere haben.
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Nasse Handtücher: Für Abkühlung sorgt ein nasses Handtuch, auf das sich das Tier legen kann. "Es kann dem Hund auch Linderung verschaffen, wenn ich ihm ein nasses T-Shirt anziehe", sagt Steidl. Allerdings müsse man darauf achten, wann die Nässe und damit die Kühle weg sind, sonst könne es dem Tier schnell wieder zu warm werden, warnt Maren Püschel.
Kühles Wasser: Grundsätzlich ist kühles Wasser eine gute Wahl. Die Betonung liegt dabei auf kühl – eiskalt sollte es nicht sein. Maßnahmen mit Eiswürfeln seien eine zu starke Kreislaufbelastung, erklärt Steidl. Beim Kühlen mit Wasser komme es auch auf das Fell des Hundes an, sagt Maren Püschel. "Hunderassen mit kürzerem Fell sind deutlich leichter abzukühlen."
Kühlmatte: Im Tierfachhandel gibt es Kühlmatten, die mit einem Gel gefüllt sind, das bei Druck Kühle erzeugt. "Die nutzen wir auch in der Klinik, wenn Patienten überhitzt sind", sagt Maren Püschel. Die Kühlmatten sind für Hunde und Katzen erhältlich.
Ventilator: Auch kühle Luft könne dem Tier Erfrischung bieten, so Püschel. "Man sollte nur aufpassen, dass das Tier den Ventilator nicht als Spielzeug sieht."
Snacks einfrieren: Leckmatten oder einen Kong (Kegel aus Gummi) kann man zum Beispiel gut mit Nassfutter oder Hüttenkäse bestreichen beziehungsweise befüllen und einfrieren. Die Tiere können dann lange daran rumschlecken – der Körper kühlt dabei aber nicht wirklich ab. Es sei aber besser als Eis, was viel Zucker enthält, so Tierärztin Püschel und warnt: Wer auf Zuckerersatzstoffe setze, sollte beachten, dass Birkenzucker für Hunde hochgiftig ist.
Tagesablauf mit dem Hund anpassen
Bei Hitze sollte der Tagesablauf mit dem Hund angepasst werden. "Größere Spaziergänge sollte man auf morgens und abends legen. Den Mittagsspaziergang sollte man kurz halten", so Thomas Steidl. Sportliche Aktivitäten sind an heißen Tagen auch für Tiere nicht zu empfehlen. Muskuläre Bewegung produziere Wärme, erklärt Maren Püschel und macht deutlich: "Alles, was dazu führt, dass zusätzliche Wärme generiert wird, würde ich bei Hitze lassen."
Wer seinen Hund dennoch beschäftigen oder auslasten möchte, sollte umdenken. "Statt körperlichem Sport sollte der Hund dann geistige Beschäftigung haben", so Püschel. "Das macht auch müde."
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Durchfall, Erbrechen
Treten bereits Durchfall oder Erbrechen auf, sei es laut Maren Püschel höchste Zeit, das Tier zum Tierarzt zu bringen. "Das Schockorgan des Hundes ist der Darm, deshalb kriegen sie schnell blutigen Durchfall", so die Tierärztin.
Hunde sollten an heißen Tagen niemals im Auto gelassen werden. "Es reicht schon, wenn 20 Grad und Sonnenschein sind", sagt Tierärztin Püschel. "Viele Menschen unterschätzen die Temperaturen im Auto." Überhaupt sollte man es vermeiden, Hunde im Sommer im Auto mitzunehmen. Wenn es nicht vermeidbar ist, etwa auf der Fahrt in den Urlaub, gilt: Das Auto kühl halten, im Schatten parken, viele Pausen einlegen und bedenken, dass die kühle Luft der Klimaanlage etwas braucht, um auch den hinteren Bereich des Autos zu erreichen.
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Quelle: ZDF
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