Kartenzahlung: Gebühren für Händler steigen nach Maestro-Aus

    Girocard ohne Maestro-Funktion:Kartenzahlung: Mehr Gebühren für den Handel

    von Dennis Berger
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    Bezahl-Gigant Mastercard lässt das Maestro-Logo auf der Girocard verschwinden. Der Schritt könnte für Händler teuer werden.

    Im Juli endet die Maestro-Ära. Das blau-rote Logo verschwindet von den bekannten EC-Karten, die eigentlich schon lange nur noch Girocards heißen. Neu ausgegebene Karten sind dann vermutlich häufig Debitkarten von US-Anbietern. Da die klassischen Banken dann auch noch ihre eigenen reinen Girocards anbieten wollen, ist das Kartenchaos im Handel perfekt.

    Sorgen im Handel über höhere Gebühren bei Kartenzahlung

    Bei Händlern herrscht deswegen Aufregung: Viele befürchten höhere Kosten. Denn für Händler werden höhere Gebühren fällig, wenn Kunden mit den Debitkarten der Kreditkartenfirmen statt per Girokarte bezahlen.
    Während im Einzelhandel laut einer Studie der Bundesbank in Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Institut des Handels EHI pro Transaktion mit der Girokarte im Durchschnitt Kosten in Höhe von 0,33 Euro anfallen, sind sie mit der Kreditkarte etwa dreimal so hoch.

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    Bei Kartenzahlung zahlen Händler auch Gebühren für Karten-Terminals

    Die Durchschnittsgebühr bei Debitkarten ist von Bank zu Bank unterschiedlich und lässt sich daher nicht exakt bestimmen. Aber ziemlich sicher ist sie für den Handel teurer als die Girokarte.
    Zusätzliche Kosten entstehen durch die Karten-Terminals. Deren Betreiber beziehen monatlich eine Miete sowie etwa 0,2 bis 0,25 Prozent des bezahlten Betrags. Dazu kommen Kontoführungsgebühren bei den Terminal-Providern für die Abrechnung.

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    Girocard das günstigste Bezahlverfahren für den Handel

    Der Handelsverband Deutschland (HDE) beschreibt in einer Stellungnahme das Dilemma, das sich für den Einzelhandel aus dem Maestro-Aus und der Zukunft der Girocard ergibt: Der Wegfall der Maestro-Funktion auf der Bankkarte ist für den Handel in Deutschland nur dann unkritisch, wenn die Girocard-Zahlungsoption auf der ausgegebenen Karte erhalten bleibt. Denn die Girocard ist nicht nur das meistgenutzte, sondern zugleich auch das günstigste bargeldlose Zahlverfahren für den Handel.
    Nutzen die Kunden also weiterhin die Girocard, die nur in Deutschland funktioniert? Oder stecken sie sich die neuen Debitkarten der globalen Marken wie Mastercard oder Visa ins Portemonnaie? Letzteres würde teurer für den Handel, befürchtet der HDE.
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    Auch Bargeld kostet Geld

    Doch auch wenn Kunden bar zahlen, bedeutet das Kosten für den Handel. Die Kassenabrechnung ist aufwändiger und personalintensiver. Zur Kassenabrechnung gehört dann auch das regelmäßige Zählen und Verpacken des Bargeldbestands.
    Zu zahlen sind Transportkosten zur Bank durch Geldtransporteure und Gebühren für Bargeldeinzahlungen und Wechselgeld. Zusätzlich ist Bargeld ein Sicherheitsrisiko und macht daher Versicherungen notwendig.
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    Start-ups schließen Lücke für kleine Händler

    Kartenakzeptanz ist gerade für kleine Händler eine teure Angelegenheit. Doch immer häufiger können Verbraucher auch auf dem Wochenmarkt mit Karte, Smartphone oder Smartwatch bezahlen. Das liegt zum Beispiel an dem Start-up Sumup.
    Das britische Unternehmen unterbietet ganz einfach in Sachen Gebühren den Wettbewerb. Die Händler zahlen weniger pro Bezahlvorgang und statt einer monatlichen Miete kostet das Terminal nur den einmaligen Kaufpreis.
    Für Sumup lohnt sich das Geschäft, wenn sie viele Händler mit im Boot haben. Laut dem Frankfurter Sumup-Finanzchef Marc-Alexander Christ läuft das Geschäft mit den Terminals gut.

    Sparkasse modernisiert Girocard

    Ein weiterer Lichtblick für den Handel: Die modernisierte Sparkassen-Card setzt auf die Kombination aus Girocard und Mastercard Debit beziehungsweise Visa Debit. Sie hat sogar ein digitales Update für die Handy-Zahlung bekommen. Auch Volksbanken und Raiffeisenbanken denken in die Richtung.

    Kunde ist König

    Ob Start-ups oder gar digitale Währungen die Kosten der Händler beim Bezahlen schmälern werden und für welche Karte sich die Kunden entscheiden, bleibt abzuwarten. Der Handel wird die Wahl der Kunden und damit die Kosten akzeptieren müssen. Der Kunde ist schließlich König.

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