Sparen bei der Zahnbehandlung: Wie Zahnersatz billiger wird
Sparen nicht nur beim Zahnersatz:Wie man beim Zahnarzt weniger bezahlt
von Thomas Förster
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Viele Menschen wissen nicht, wie sie ihre Zahnbehandlung bezahlen sollen. Denn Kassen übernehmen meist nur einen Teil der Kosten. Wie jeder beim Zahnarzt kräftig sparen kann.
Elke Jacobi möchte bei ihrer Brücke sparen und lässt sich deshalb von Studierenden der Zahnmedizin der Uniklinik behandeln. Auktionsportale versprechen ebenfalls Ersparnisse bei der Zahnbehandlung.20.03.2024 | 4:39 min
Gerade für Zahnersatz müssen Patienten oft über Tausend Euro selbst zahlen. Denn gesetzliche Krankenkassen tragen für Kronen, Brücken oder Implantate nur 60 Prozent der Kosten. Wer mit dem Bonusheft jährliche Zahnkontrollen nachweist, bekommt bis zu 75 Prozent erstattet. Aber: Gesetzliche Kassen zahlen nur die so genannte Regelversorgung. Das ist Zahnersatz, der als ausreichend, notwendig und wirtschaftlich gilt. Wer etwas höherwertiges haben möchte, muss die Mehrkosten selbst zahlen. Mit den folgenden Tipps lassen sich Kosten sparen.
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Zweite Meinung einholen
Für Zahnersatz muss der Zahnarzt einen Heil- und Kostenplan erstellen. Die Kosten für Material und Zahnarzthonorar sind darin aufgeführt. Auf dieser Basis kann sich der Versicherte von einem anderen Zahnarzt einen zweiten Heil- und Kostenplan erstellen lassen. Kostenlos. Oft kann man so viel Geld sparen.
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Zahnbehandlung durch Studierende
Eine zweite Sparmöglichkeit ist an den 30 Unikliniken in Deutschland zu finden: Dort kann sich jeder von Studierenden der Zahnmedizin behandeln lassen. Hierfür muss man etwas mehr Zeit einkalkulieren, weil Fachärzte jeden Arbeitsschritt kontrollieren. Wie viel man dort sparen kann, legt jede Universität selbst fest.
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Eine Zahnzusatzversicherung abschließen
Sinnvoll sind diese Versicherungen laut den Verbraucherzentralen nur, wenn man höherwertigen Zahnersatz haben möchte, also zum Beispiel Implantate. Wenn die Regelversorgung reicht, benötige man in der Regel keine Zusatzversicherung.
Preise und Leistungen sind bei Zahnzusatzversicherungen sehr unterschiedlich. Teure Policen übernehmen 95 bis 100 Prozent der Kosten. Hier sollte man darauf achten, dass sich der Anteil auf den gesamten Rechnungsbetrag bezieht. Denn manchmal wird nur der Teil bezuschusst, der der Regelversorgung entspricht. Außerdem sollte in der Police die Erstattung von Material- und Laborkosten nicht begrenzt sein.
Die Versicherungen zahlen in der Regel nicht für Behandlungen, wenn das Problem schon bei Abschluss der Police bekannt war. Darüber hinaus gibt es oft Wartezeiten. Das heißt: Die Versicherung zahlt erst, wenn das zahnmedizinische Problem zum Beispiel acht Monate nach dem Vertragsabschluss diagnostiziert wird. Ein weiterer Haken in einigen Verträgen ist, dass die Erstattung in den ersten Jahren gedeckelt sein kann. Außerdem sollte man darauf achten, dass der Versicherer auf ein Kündigungsrecht innerhalb der ersten Jahre verzichtet.
Zahnreinigung und Bleaching durch Zahnauktionsportale
Zahnauktionsportale funktionieren wie eine Auktion, nur umgekehrt: Hier unterbieten Zahnärzte gegenseitig den Preis. Versteigert werden vor allem Leistungen zum Zahnersatz, aber auch professionelle Zahnreinigung oder Bleaching.
Für einen Zahnersatz können Patienten ihren Heil- und Kostenplan unter einem Pseudonym einstellen. Die Zahnärzte haben dann ein paar Tage Zeit, günstigere Angebote abzugeben. Am Ende entscheidet der Patient, welchen Zahnarzt er aufsucht. Einsparungen von rund der Hälfte des Eigenanteils sind so möglich. Bei erfolgreicher Vermittlung müssen Patienten bei einigen Portalen ein paar Euro bezahlen.
Oft sind die Angebote günstiger, weil der Zahnersatz im Ausland gefertigt wird. Das ist aber laut Gesa Schölgens von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen grundsätzlich kein Nachteil. Bei dem Projekt "Kostenfalle-Zahn" habe man grundsätzlich keine schlechten Erfahrungen mit den Portalen gemacht.
"Zweimal täglich die Zähne gründlich putzen!", lautet eine alte Faustregel. Wie man zusätzlich zum Zahnarzt für einen gesunden Mund sorgen kann - und so den ganzen Körper schützt.
von Andreas Kürten
mit Video
Worauf man bei Zahnauktionsportalen achten sollte
Die Angebote auf den Portalen sind allerdings nicht bindend. Nach dem Besuch in der Praxis kann es auch teurer werden. Die Verbraucherzentrale hält begründete Abweichungen bis maximal 20 Prozent für tolerierbar. Das kommt aber scheinbar nicht häufig vor:
Gerade gesetzlich Krankenversicherte können von günstigeren Behandlungskosten im EU-Ausland profitieren. Wichtig: Dafür sollte man einen schriftlichen Vertrag abschließen. Darin sollte der Leistungsumfang genau festgelegt sein sowie das Prozedere bei eventuell notwendigen Nachbehandlungen. Und: Die Gewährleistung sollte möglichst nach deutschem Recht erfolgen.
Um Kommunikationsprobleme zu minimieren, sollte eine Person in der Praxis Deutsch sprechen. Eine Hilfe zur Beurteilung der Qualität der Anbieter kann eine vorhandene Zertifizierung sein (z.B. ISO-Zeichen). Eine eventuell notwendige Nachbesserung sollte laut Vertrag auch in Deutschland möglich sein.
Vorher sollte außerdem geklärt werden, in welcher Höhe die Krankenkasse die Kosten einer Zahnbehandlung im Ausland erstattet. Dafür sollte man einen Heil- und Kostenplan in deutscher Sprache einreichen. Viele Krankenkassen kooperieren mit Zahnärzten im Ausland und haben vorher deren Qualität geprüft.
Fazit: Wenn Zahnärzte Leistungen anbieten, die hohe Eigenkosten bedeuten, sollte man sich nicht unter Druck setzen lassen. Denn wer in Ruhe Alternativen prüft, kann unter Umständen gute Angebote finden, die viel Geld sparen.