Erste Hilfe bei Wunden:Wie man kleine Verletzungen selbst versorgt
Mit dem Messer abgerutscht, den Kopf gestoßen oder die Hand aufgeschürft: Kleine Verletzungen passieren schnell. Nicht immer muss man damit zum Arzt. Vieles lässt sich selbst tun.
Blutung stoppen mit Druckverband
Wenn sich die Blutung einer Wunde nicht leicht stillen lässt, es also stark weiter blutet, dass es eine sehr große Wunde ist oder eben auch bei klaffenden Wunden, empfiehlt es sich meistens, den Arzt aufzusuchen.
Julian Heilmann, Rettungssanitäter
Erste Hilfe bei Schürf- oder Platzwunde
Die Reinigungsphase (Exsudationsphase) beginnt direkt nach der Verletzung. Der Körper aktiviert die Blutgerinnung, um die Wunde rasch zu verschließen. Parallel dazu wandern sogenannte Fresszellen aus dem Blut in den betroffenen Bereich, um geschädigtes Gewebe und Bakterien "wegzuräumen".
Mit dem Start der Granulationsphase nach etwa 24 Stunden wandern Zellen in das Wundgebiet ein. Sie beginnen damit, neues, noch sehr empfindliches Gewebe, das Granulationsgewebe, zu bilden. Diese Neubildung dauert mehrere Tage.
Die Regenerationsphase (Epithelisierungsphase) ist die letzte Phase der Wundheilung. Der Körper baut das Granulationsgewebe zum endgültigen Gewebe um. Die Wunde wird von den Rändern her zur Mitte verschlossen. Bei oberflächlichen Wunden unterscheidet sich das neue Gewebe nicht vom alten. Bei tieferen Wunden bildet sich sichtbares Narbengewebe.
Was man bei Wunden nicht tun sollte
Als Faustregel kann man sich merken: Feuchte Wunden sollten immer ein Pflaster bekommen, damit sie feucht bleiben können, damit die Wundheilung von selbst gefördert wird.
Julian Heilmann, Rettungssanitäter
- Desinfektionsmittel
- sterile Kompressen in verschiedenen Größen
- Pflaster und Wundnahtstreifen in verschiedenen Größen
- Verbandsschere
- Mullbinden / elastische Binden
- Einweghandschuhe
Wunden, die anfangs etwas verschmutzt waren, infiziert sind oder frisch genähte Wunden, sollten mit zur Wundgröße passenden sterilen Pflastern abgedeckt werden. Die meisten Pflasterarten kann man auch in wasserfester Form kaufen. Für Verletzungen an den Fingern oder Fingerkuppen gibt es speziell geformte Fingerpflaster.
Kompressen werden auf größere Wunden gelegt, um mögliches Wundsekret aufzusaugen. Für ganz saubere oder oberflächliche Wunden reichen unsterile Kompressen. Ansonsten sollte man sterile verwenden.
Mullbinden dienen dazu, Verbandsmaterial wie Kompressen auf einer Wunde zu befestigen. Elastische Binden werden benutzt, um Druck auszuüben, z.B. bei einer Schwellung oder einem Hämatom nach einer Prellung.
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