Vorsorgeuntersuchung: Diese Check-ups zahlt die Krankenkasse
Früherkennung von Krankheiten:Wie Männer und Frauen vorsorgen können
von Jenna Busanny
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Durch gezielte Untersuchungen können gesundheitliche Risikofaktoren früh erfasst und behandelt werden. Gesetzlich Versicherten stehen einige Untersuchungen zu. Hier eine Übersicht.
Dem Bundesgesundheitsministerium zufolge ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland. Welche Methoden der Früherkennung von der Krankenkasse bezahlt werden.
Quelle: dpa
Die meisten Menschen gehen nur dann zum Arzt, wenn sie Probleme oder Schmerzen haben. Diese Erfahrung macht Maren Sommer, niedergelassene Hausärztin in Hamburg, sehr häufig. Dabei gibt es einige Früherkennungs-Untersuchungen für Frauen, Männer und Kinder, die von den Kassen gezahlt werden. "So können Krankheiten in einem frühen Stadium erkannt und behandelt werden", sagt Sommer.
Wird ein Befund früh erkannt, sind die Heilungschancen oftmals größer.
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Maren Sommer, Hausärztin und zweite Vorsitzende des Hamburger Hausärzteverbandes
Durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) ist geregelt, welche Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Einige Krankenkassen übernehmen freiwillig weitere Leistungen. Daher sei es sinnvoll, sich bei der eigenen Krankenkasse zu erkundigen, rät Sommer.
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Jährliches Abtasten der Brust zur Früherkennung von Brustkrebs.
Ein Knoten in der Brust, der manchmal schmerzt: Katharina Schlüter ist besorgt. Ist der Knoten harmlos oder doch ein Zeichen für Brustkrebs?25.02.2025 | 5:07 min
Ab 35 Jahren
Alle drei Jahre wird ein erweiterter Check-up durchgeführt, inklusive eines einmaligen Bluttests zur Überprüfung der Leber auf Hepatitis B oder C. Alle zwei Jahre besteht Anspruch auf eine Untersuchung durch ein Hautkrebs-Screening, um möglichst früh ungewöhnliche Hautveränderungen zu erkennen.
50 bis 75 Jahre
Alle zwei Jahre ein Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs. Zu dem Screening werden alle Frauen zwischen 50 bis 75 systematisch eingeladen.
Ab 50 Jahren
Ab April 2025 können zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren in Anspruch genommen werden. Allternativ zur Darmspiegelung kann alle zwei Jahre ein Stuhltest auf nicht sichtbares Blut durchgeführt werden. Wer sich zehn Jahre nach der ersten Darmspiegelung gegen eine zweite entscheidet, kann stattdessen Stuhltests machen. Bei auffälligen Stuhltests besteht ein Anspruch auf eine Darmspiegelung zur weiteren Abklärung.
An Darmkrebs erkranken immer häufiger junge Menschen. Dazu tragen unter anderem verschiedene Lebensstilfaktoren bei. Einer davon ist Übergewicht.03.03.2025 | 5:11 min
Untersuchungen zur Früherkennung für Männer
18 bis 35 Jahre
Einmaliger Gesundheits-Check-up zur Früherkennung von Krankheiten wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Nierenkrankheiten.
Ab 35 Jahren
Alle drei Jahre ist ein erweiterter Check-up möglich, inklusive eines einmaligen Bluttests zur Überprüfung der Leber auf Hepatitis B oder C. Alle zwei Jahre besteht Anspruch auf eine Untersuchung durch ein Hautkrebs-Screening, um möglichst früh ungewöhnliche Hautveränderungen zu erkennen.
Ab 45 Jahren
Jährliche Untersuchung zur Früherkennung von Krebserkrankungen der Prostata und der äußeren Genitalien.
Früherkennung kann Leben retten: Dank einer Kontrolluntersuchung wurde bei vier Brüdern ein frühes Stadium von Prostatakrebs entdeckt.15.09.2023 | 5:30 min
Ab 50 Jahren
Ab April 2025 können zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren in Anspruch genommen werden. Allternativ zur Darmspiegelung kann alle zwei Jahre ein Stuhltest auf nicht sichtbares Blut durchgeführt werden. Wer sich zehn Jahre nach der ersten Darmspiegelung gegen eine zweite entscheidet, kann stattdessen Stuhltests machen. Bei auffälligen Stuhltests besteht ein Anspruch auf eine Darmspiegelung zur weiteren Abklärung.
Auch für Menschen unter 18 Jahren gibt es Untersuchungen zur Früherkennung. Darauf weist das Bundesministerium für Gesundheit hin:
bis 6 Jahre: zehn U-Untersuchungen (U1 bis U9, inklusive U7a)
6 Monate bis 6 Jahre: sechs Früherkennungs-Untersuchungen auf Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten
6 bis 18 Jahre: Halbjährliche Untersuchung zur Vorbeugung von Zahnerkrankungen
13 bis 14 Jahre: Untersuchung des allgemeinen Gesundheitszustands
Termine für Vorsorgeuntersuchungen selbst vereinbaren
Da es für die meisten Untersuchungen keine systematischen Erinnerungen gibt, sollten sich Patientinnen und Patienten selbst kümmern und beraten lassen. Generell empfiehlt Sommer jedem, eine feste Hausärztin oder einen festen Hausarzt. Denn sie sind eine zentraler Anlaufpunkt für alle Gesundheitsfragen. Sollten doch einmal andere fachärztliche Disziplinen nötig sein, werden dort die Behandlungen koordiniert und die Ergebnisse ausgewertet. Das vermeide unnötige Untersuchungen und manchen Krankenhausaufenthalt, so die Expertin.
Krebsvorsorge kann Leben retten. Doch es gibt auch Risiken wie falsche Ergebnisse und unnötige Behandlungen. Welche Untersuchungen sinnvoll sind.
Quelle: dpa
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